Es kamen in sein grünes Haus Viel leichtbeschwingte Gäste; Sie sprangen frei und hielten Schmaus Und sangen auf das Beste.
Ich fand ein Bett zu süßer Ruh Auf weichen, grünen Matten; Der Wirth, er deckte selbst mich zu Mit seinem kühlen Schatten.
Nun fragt' ich nach der Schuldigkeit; Da schüttelt' er den Wipfel. Gesegnet sey er allezeit, Von der Wurzel bis zum Gipfel!
9. Heimkehr.
O brich nicht, Steg, du zitterst sehr! O stürz nicht, Fels, du dräuest schwer! Welt, geh nicht unter, Himmel, fall nicht ein, Eh ich mag bei der Liebsten seyn!
Es kamen in ſein grünes Haus Viel leichtbeſchwingte Gäſte; Sie ſprangen frei und hielten Schmaus Und ſangen auf das Beſte.
Ich fand ein Bett zu ſüßer Ruh Auf weichen, grünen Matten; Der Wirth, er deckte ſelbſt mich zu Mit ſeinem kühlen Schatten.
Nun fragt’ ich nach der Schuldigkeit; Da ſchüttelt’ er den Wipfel. Geſegnet ſey er allezeit, Von der Wurzel bis zum Gipfel!
9. Heimkehr.
O brich nicht, Steg, du zitterſt ſehr! O ſtürz nicht, Fels, du dräueſt ſchwer! Welt, geh nicht unter, Himmel, fall nicht ein, Eh ich mag bei der Liebſten ſeyn!
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[68/0074]
Es kamen in ſein grünes Haus
Viel leichtbeſchwingte Gäſte;
Sie ſprangen frei und hielten Schmaus
Und ſangen auf das Beſte.
Ich fand ein Bett zu ſüßer Ruh
Auf weichen, grünen Matten;
Der Wirth, er deckte ſelbſt mich zu
Mit ſeinem kühlen Schatten.
Nun fragt’ ich nach der Schuldigkeit;
Da ſchüttelt’ er den Wipfel.
Geſegnet ſey er allezeit,
Von der Wurzel bis zum Gipfel!
9. Heimkehr.
O brich nicht, Steg, du zitterſt ſehr!
O ſtürz nicht, Fels, du dräueſt ſchwer!
Welt, geh nicht unter, Himmel, fall nicht ein,
Eh ich mag bei der Liebſten ſeyn!
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Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/74>, abgerufen am 16.02.2025.
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