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Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815.

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3. Frühlingsruhe.
O legt mich nicht in's dunkle Grab,
Nicht unter die grüne Erd' hinab!
Soll ich begraben seyn,
Lieg' ich in's tiefe Gras hinein.
In Gras und Blumen lieg' ich gern,
Wenn eine Flöte tönt von fern,
Und wenn hoch obenhin
Die hellen Frühlingswolken ziehn.

4. Frühlingsfeier.
Süßer, goldner Frühlingstag!
Inniges Entzücken!
Wenn mir je ein Lied gelang,
Sollt' es heut nicht glücken?
Doch warum in dieser Zeit
An die Arbeit treten?
Frühling ist ein hohes Fest:
Laßt mich ruhn und beten!

3. Frühlingsruhe.
O legt mich nicht in’s dunkle Grab,
Nicht unter die grüne Erd’ hinab!
Soll ich begraben ſeyn,
Lieg’ ich in’s tiefe Gras hinein.
In Gras und Blumen lieg’ ich gern,
Wenn eine Flöte tönt von fern,
Und wenn hoch obenhin
Die hellen Frühlingswolken ziehn.

4. Frühlingsfeier.
Süßer, goldner Frühlingstag!
Inniges Entzücken!
Wenn mir je ein Lied gelang,
Sollt’ es heut nicht glücken?
Doch warum in dieſer Zeit
An die Arbeit treten?
Frühling iſt ein hohes Feſt:
Laßt mich ruhn und beten!

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[55/0061] 3. Frühlingsruhe. O legt mich nicht in’s dunkle Grab, Nicht unter die grüne Erd’ hinab! Soll ich begraben ſeyn, Lieg’ ich in’s tiefe Gras hinein. In Gras und Blumen lieg’ ich gern, Wenn eine Flöte tönt von fern, Und wenn hoch obenhin Die hellen Frühlingswolken ziehn. 4. Frühlingsfeier. Süßer, goldner Frühlingstag! Inniges Entzücken! Wenn mir je ein Lied gelang, Sollt’ es heut nicht glücken? Doch warum in dieſer Zeit An die Arbeit treten? Frühling iſt ein hohes Feſt: Laßt mich ruhn und beten!

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Zitationshilfe: Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/61>, abgerufen am 22.12.2024.