Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tulla, Johann Gottfried: Der Rhein von Basel bis Mannheim mit Begründung der Nothwendigkeit, diesen Strom zu regulieren. Leipzig, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

Merkwürdig sind die durch das Spiel des Stromes isolirt gewordenen Theile des alten Seebetts, auf welchen Mannheim und Rußheim steht.

Der größte Theil der in der Nähe des Rheins befindlichen Orte liegt auf den Spitzen oder Vorsprüngen der Hochgestade, welche durch zwei ungleichzeitige Rheinkrümmen entstanden sind. Der geringere Theil liegt in den Buchten der Hochgestade, meistens an Flußmündungen.

Mehrere auf den Spitzen der Hochgestade liegenden Orte können noch auf der ursprünglich gewählten Stelle seyn. Andere sind nach und nach durch Wegnahme der Gebäude am abbrüchigigen Ufer und Aufschlagung derselben auf der entgegengesetzten Seite des Orts mehr zurückgelegt worden, wie z. B. Daxland, wo noch einige Gebäude auf ihrer alten Stelle stehen, und wieder andere finden sich jetzt an Stellen, welche zu einer Versetzung auf eine große Entfernung gewählt wurden, wie z. B. die von Wittenweier und Huttenheim.

Diejenigen Orte, welche in den Rheinniederungen und dem Ueberschwemmungsgebiet des Rheins liegen, haben mehr oder weniger Aenderungen in ihrer Lage erlitten, einige wurden abgebrochen und auf andere Stellen in der Rheinniederung versetzt, wie Rhinau (Rheinau) und Wörth; andere wurden von einem Ufer auf das andere versetzt oder standen auf Inseln,

Merkwürdig sind die durch das Spiel des Stromes isolirt gewordenen Theile des alten Seebetts, auf welchen Mannheim und Rußheim steht.

Der größte Theil der in der Nähe des Rheins befindlichen Orte liegt auf den Spitzen oder Vorsprüngen der Hochgestade, welche durch zwei ungleichzeitige Rheinkrümmen entstanden sind. Der geringere Theil liegt in den Buchten der Hochgestade, meistens an Flußmündungen.

Mehrere auf den Spitzen der Hochgestade liegenden Orte können noch auf der ursprünglich gewählten Stelle seyn. Andere sind nach und nach durch Wegnahme der Gebäude am abbrüchigigen Ufer und Aufschlagung derselben auf der entgegengesetzten Seite des Orts mehr zurückgelegt worden, wie z. B. Daxland, wo noch einige Gebäude auf ihrer alten Stelle stehen, und wieder andere finden sich jetzt an Stellen, welche zu einer Versetzung auf eine große Entfernung gewählt wurden, wie z. B. die von Wittenweier und Huttenheim.

Diejenigen Orte, welche in den Rheinniederungen und dem Ueberschwemmungsgebiet des Rheins liegen, haben mehr oder weniger Aenderungen in ihrer Lage erlitten, einige wurden abgebrochen und auf andere Stellen in der Rheinniederung versetzt, wie Rhinau (Rheinau) und Wörth; andere wurden von einem Ufer auf das andere versetzt oder standen auf Inseln,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0031" n="30"/>
        <p>Merkwürdig sind die durch das Spiel des Stromes isolirt gewordenen Theile des alten Seebetts, auf welchen Mannheim und Rußheim steht.</p>
        <p>Der größte Theil der in der Nähe des Rheins befindlichen Orte liegt auf den Spitzen oder Vorsprüngen der Hochgestade, welche durch zwei ungleichzeitige Rheinkrümmen entstanden sind. Der geringere Theil liegt in den Buchten der Hochgestade, meistens an Flußmündungen.</p>
        <p>Mehrere auf den Spitzen der Hochgestade liegenden Orte können noch auf der ursprünglich gewählten Stelle seyn. Andere sind nach und nach durch Wegnahme der Gebäude am abbrüchigigen Ufer und Aufschlagung derselben auf der entgegengesetzten Seite des Orts mehr zurückgelegt worden, wie z. B. Daxland, wo noch einige Gebäude auf ihrer alten Stelle stehen, und wieder andere finden sich jetzt an Stellen, welche zu einer Versetzung auf eine große Entfernung gewählt wurden, wie z. B. die von Wittenweier und Huttenheim.</p>
        <p>Diejenigen Orte, welche in den Rheinniederungen und dem Ueberschwemmungsgebiet des Rheins liegen, haben mehr oder weniger Aenderungen in ihrer Lage erlitten, einige wurden abgebrochen und auf andere Stellen in der Rheinniederung versetzt, wie Rhinau (Rheinau) und Wörth; andere wurden von einem Ufer auf das andere versetzt oder standen auf Inseln,
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[30/0031] Merkwürdig sind die durch das Spiel des Stromes isolirt gewordenen Theile des alten Seebetts, auf welchen Mannheim und Rußheim steht. Der größte Theil der in der Nähe des Rheins befindlichen Orte liegt auf den Spitzen oder Vorsprüngen der Hochgestade, welche durch zwei ungleichzeitige Rheinkrümmen entstanden sind. Der geringere Theil liegt in den Buchten der Hochgestade, meistens an Flußmündungen. Mehrere auf den Spitzen der Hochgestade liegenden Orte können noch auf der ursprünglich gewählten Stelle seyn. Andere sind nach und nach durch Wegnahme der Gebäude am abbrüchigigen Ufer und Aufschlagung derselben auf der entgegengesetzten Seite des Orts mehr zurückgelegt worden, wie z. B. Daxland, wo noch einige Gebäude auf ihrer alten Stelle stehen, und wieder andere finden sich jetzt an Stellen, welche zu einer Versetzung auf eine große Entfernung gewählt wurden, wie z. B. die von Wittenweier und Huttenheim. Diejenigen Orte, welche in den Rheinniederungen und dem Ueberschwemmungsgebiet des Rheins liegen, haben mehr oder weniger Aenderungen in ihrer Lage erlitten, einige wurden abgebrochen und auf andere Stellen in der Rheinniederung versetzt, wie Rhinau (Rheinau) und Wörth; andere wurden von einem Ufer auf das andere versetzt oder standen auf Inseln,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Überschriebene „e“ über den Vokalen „a“, „o“ und „u“ wurden als moderne Umlaute transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tulla_rhein_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tulla_rhein_1822/31
Zitationshilfe: Tulla, Johann Gottfried: Der Rhein von Basel bis Mannheim mit Begründung der Nothwendigkeit, diesen Strom zu regulieren. Leipzig, 1822, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tulla_rhein_1822/31>, abgerufen am 23.11.2024.