Tuckermann, Peter: Antwort Auff Ehrn Pavli Steinii Hoffpredigers zu Cassel Rettung : Auff der hohen Obrigkeit empfangenen sonderbaren Befehl gestelt. Wolfenbüttel, 1619.Ehr Stein / ich sage abermahl / wenn ich das mit gutem Gewissen von mir schreiben könte / wie ich nicht kan / was jhr hie thut / ich wolte euch vnd alle Calvinisten in warheit von einem solchen dinge / ohne welches wissenschafft vnd Erkentnis / viel Sälig worden seyn / noch Sälig werden vnd ins künfftig Sälig werdenkönnen / lassen gleuben oder nicht gleuben / was jhr woltet / vnd euch hierinnen im geringsten nicht wie dersprrchen wie jhr vns wiedersprechet / ich wolte es auch selbst entweder gleuben oder lassen / den ich wüste das mir keines an meiner Säligkeit könte hinderlich oder schedlich sein. Ehr Stein gestehet auch abermahl von der Persohn vnd Ampte Christi / daß der Menschlichen Natur Christi / in vnnd durch die Persöhnliche vereinigung nicht Göttliche Mayestet vnd Herrligkeit sey mit getheilet: Oder welches eben so viel ist / es sein keine Göttliche eigenschafften der Menschlichen Natur Christi vmb vnd von wegen der Persöhnlichen vereinigung zugelegt. Das ist Ehrn Stein ein solch gering ding / daß nich mit zum Grund der Säligkeit gehöret / es sein auch ohne solches dinges wissenschafft vnd erkenenis viel Sälig worden / werden noch Sälig vnd ins künfftig Sälig. Ist dem also Ehr Stein / was martert jhr euch den viel vber den Sprüchen der Schrifft / die der Herr Mentzerus vnd ich hiezu haben angezogen / als sonderlich vber den Spruch Johan. 6 das Christi Fleisch eine lebendigmachende Speise sey / oder das es das leben gebe. Deßgleichen Matth. 28 Siehe ich bin bey euch alle Tage biß an der Welt ende: Vnd dergleichen mehr? Warumb lasset jhr solch ding nicht fahren? Sein doch viel ohne des dinges wissenschafft vnd Erkentnis Sälig worden / werden noch Sälig vnnd ins künfftig Sälig werden / so thut jhr doch auch als wen jhrs nicht wüstet vnd erkennetet / jhr könnet ja gleichwol / wie jhr fürgebet / Sälig werden. Oder ists euch noch vmb etwas anders als vmb die Säligkeit zuthun. Hiezu gehöret auch was noch vom Abendmahl streitig ob der Ehr Stein / ich sage abermahl / wenn ich das mit gutem Gewissen von mir schreiben könte / wie ich nicht kan / was jhr hie thut / ich wolte euch vnd alle Calvinisten in warheit von einem solchen dinge / ohne welches wissenschafft vnd Erkentnis / viel Sälig worden seyn / noch Sälig werden vnd ins künfftig Sälig werdenkönnen / lassen gleuben oder nicht gleubẽ / was jhr woltet / vnd euch hierinnen im geringsten nicht wie dersprrchen wie jhr vns wiedersprechet / ich wolte es auch selbst entweder gleubẽ oder lassen / den ich wüste das mir keines an meiner Säligkeit könte hinderlich oder schedlich sein. Ehr Stein gestehet auch abermahl von der Persohn vnd Ampte Christi / daß der Menschlichen Natur Christi / in vnnd durch die Persöhnliche vereinigung nicht Göttliche Mayestet vnd Herrligkeit sey mit getheilet: Oder welches eben so viel ist / es sein keine Göttliche eigenschafften der Menschlichen Natur Christi vmb vnd von wegen der Persöhnlichen vereinigung zugelegt. Das ist Ehrn Stein ein solch gering ding / daß nich mit zum Grund der Säligkeit gehöret / es sein auch ohne solches dinges wissenschafft vnd erkenenis viel Sälig worden / werden noch Sälig vnd ins künfftig Sälig. Ist dem also Ehr Stein / was martert jhr euch den viel vber den Sprüchẽ der Schrifft / die der Herr Mentzerus vnd ich hiezu haben angezogen / als sonderlich vber den Spruch Johan. 6 das Christi Fleisch eine lebendigmachende Speise sey / oder das es das leben gebe. Deßgleichen Matth. 28 Siehe ich bin bey euch alle Tage biß an der Welt ende: Vnd dergleichen mehr? Warumb lasset jhr solch ding nicht fahren? Sein doch viel ohne des dinges wissenschafft vnd Erkentnis Sälig worden / werden noch Sälig vnnd ins künfftig Sälig werden / so thut jhr doch auch als wen jhrs nicht wüstet vnd erkennetet / jhr könnet ja gleichwol / wie jhr fürgebet / Sälig werden. Oder ists euch noch vmb etwas anders als vmb die Säligkeit zuthun. Hiezu gehöret auch was noch vom Abendmahl streitig ob der <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0022"/> <p>Ehr Stein / ich sage abermahl / wenn ich das mit gutem Gewissen von mir schreiben könte / wie ich nicht kan / was jhr hie thut / ich wolte euch vnd alle Calvinisten in warheit von einem solchen dinge / ohne welches wissenschafft vnd Erkentnis / viel Sälig worden seyn / noch Sälig werden vnd ins künfftig Sälig werdenkönnen / lassen gleuben oder nicht gleubẽ / was jhr woltet / vnd euch hierinnen im geringsten nicht wie dersprrchen wie jhr vns wiedersprechet / ich wolte es auch selbst entweder gleubẽ oder lassen / den ich wüste das mir keines an meiner Säligkeit könte hinderlich oder schedlich sein.</p> <p>Ehr Stein gestehet auch abermahl von der Persohn vnd Ampte Christi / daß der Menschlichen Natur Christi / in vnnd durch die Persöhnliche vereinigung nicht Göttliche Mayestet vnd Herrligkeit sey mit getheilet: Oder welches eben so viel ist / es sein keine Göttliche eigenschafften der Menschlichen Natur Christi vmb vnd von wegen der Persöhnlichen vereinigung zugelegt. Das ist Ehrn Stein ein solch gering ding / daß nich mit zum Grund der Säligkeit gehöret / es sein auch ohne solches dinges wissenschafft vnd erkenenis viel Sälig worden / werden noch Sälig vnd ins künfftig Sälig. Ist dem also Ehr Stein / was martert jhr euch den viel vber den Sprüchẽ der Schrifft / die der Herr Mentzerus vnd ich hiezu haben angezogen / als sonderlich vber den Spruch Johan. 6 das Christi Fleisch eine lebendigmachende Speise sey / oder das es das leben gebe. Deßgleichen Matth. 28 Siehe ich bin bey euch alle Tage biß an der Welt ende: Vnd dergleichen mehr? Warumb lasset jhr solch ding nicht fahren? Sein doch viel ohne des dinges wissenschafft vnd Erkentnis Sälig worden / werden noch Sälig vnnd ins künfftig Sälig werden / so thut jhr doch auch als wen jhrs nicht wüstet vnd erkennetet / jhr könnet ja gleichwol / wie jhr fürgebet / Sälig werden. 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Ehr Stein / ich sage abermahl / wenn ich das mit gutem Gewissen von mir schreiben könte / wie ich nicht kan / was jhr hie thut / ich wolte euch vnd alle Calvinisten in warheit von einem solchen dinge / ohne welches wissenschafft vnd Erkentnis / viel Sälig worden seyn / noch Sälig werden vnd ins künfftig Sälig werdenkönnen / lassen gleuben oder nicht gleubẽ / was jhr woltet / vnd euch hierinnen im geringsten nicht wie dersprrchen wie jhr vns wiedersprechet / ich wolte es auch selbst entweder gleubẽ oder lassen / den ich wüste das mir keines an meiner Säligkeit könte hinderlich oder schedlich sein.
Ehr Stein gestehet auch abermahl von der Persohn vnd Ampte Christi / daß der Menschlichen Natur Christi / in vnnd durch die Persöhnliche vereinigung nicht Göttliche Mayestet vnd Herrligkeit sey mit getheilet: Oder welches eben so viel ist / es sein keine Göttliche eigenschafften der Menschlichen Natur Christi vmb vnd von wegen der Persöhnlichen vereinigung zugelegt. Das ist Ehrn Stein ein solch gering ding / daß nich mit zum Grund der Säligkeit gehöret / es sein auch ohne solches dinges wissenschafft vnd erkenenis viel Sälig worden / werden noch Sälig vnd ins künfftig Sälig. Ist dem also Ehr Stein / was martert jhr euch den viel vber den Sprüchẽ der Schrifft / die der Herr Mentzerus vnd ich hiezu haben angezogen / als sonderlich vber den Spruch Johan. 6 das Christi Fleisch eine lebendigmachende Speise sey / oder das es das leben gebe. Deßgleichen Matth. 28 Siehe ich bin bey euch alle Tage biß an der Welt ende: Vnd dergleichen mehr? Warumb lasset jhr solch ding nicht fahren? Sein doch viel ohne des dinges wissenschafft vnd Erkentnis Sälig worden / werden noch Sälig vnnd ins künfftig Sälig werden / so thut jhr doch auch als wen jhrs nicht wüstet vnd erkennetet / jhr könnet ja gleichwol / wie jhr fürgebet / Sälig werden. Oder ists euch noch vmb etwas anders als vmb die Säligkeit zuthun.
Hiezu gehöret auch was noch vom Abendmahl streitig ob der
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Zitationshilfe: | Tuckermann, Peter: Antwort Auff Ehrn Pavli Steinii Hoffpredigers zu Cassel Rettung : Auff der hohen Obrigkeit empfangenen sonderbaren Befehl gestelt. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_steinii_1619/22>, abgerufen am 29.07.2024. |