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Tuckermann, Peter: Eine Predigt Vom Cananeischen Weiblein Dom. Reminiscere. Zu Harst gethan. Wolfenbüttel, 1619.

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Vom Fünfften.

VOm Fünfften vnd Letzten mit wenig Worten. Lieber wie ists doch mit diesem Kampff vnd Streit zwischen Christo vnd dem Cananeischen Weiblein abgelauffen? Daß Weib hat Gesieget / welches man an Christi Wort vnd Werck oder hülff leichtlich kan abnemen. Die Wort Christi lauten also: O Weib dein Glaub ist groß / dir geschehe wie du wilt. Hie bricht Christus recht herfür / vnd kan sich nicht lenger frembd stellen gegen das arme Weib / vnd wil so viel zuverstehen geben / darvmb sey es jhm zuthun gewesen / daß jhr Glaub bewehret vnd recht an Tag sol kommen / vnd weil sie solchen grossen Glauben habe / so sol jhr gesthehen / wie sie wolle / gibt jhr damit Gewalt vber alles / wz sie nur begehre / daß sol jhr wiederfahren. Das Werck oder die hülff Christi stehet darinnen / jhre Tochter ist Gesund worden zu derselben Stunde / der Teuffel hat von jhr mässen weichen / vnd so hoch Mutter vnd Tochter betrübt sein gewesen / so hoch sein sie wiedervmb erfrewet. Hirauß sehen vnd venemen wir / was die versuchung GOttes bey den Frommen zuletzt für ein end gewinnen / nemlich ein frölig gut vnd selig ende / im anfang zwar lesset sichs mit GOtt vbel an / alß wenn er vnser Feind wehre / vnd vnser gar kein Gnad wolte haben / aber er meinet es nicht von Hertzen / sondern er thuts darvmb / daß wir anhalten / ritterlich Kämpffen / bewehret werden / vnd biß ans ende bestendig bleiben / vnnd vnser Trübsal die zeitlich vnd leicht / 2 Cor: 4. eine ewige vnd vber all maß wichtige Herrligkeit schaffe. Jerem: 29. Ich weis wol was ich für gedancken vber euch habe, spricht der HErr / gedancken des Friedes vnd nicht des Leides / daß ich euch gebe das ende / daß jhr erwartet: In Klagliedern Jerem: 3. cap. GOtt plagt vnd betrübt die Menschen nicht von Hertzen. Derwegen wenn sich schon GOtt nach so frembt stellet in vnserm Creutz vnd Vnglück / so sollen wir deßhalben nicht verzagen / sondern jmmer anhalten / vnd

Vom Fünfften.

VOm Fünfften vnd Letzten mit wenig Worten. Lieber wie ists doch mit diesem Kampff vnd Streit zwischen Christo vnd dem Cananeischen Weiblein abgelauffen? Daß Weib hat Gesieget / welches mã an Christi Wort vñ Werck oder hülff leichtlich kan abnemen. Die Wort Christi lauten also: O Weib dein Glaub ist groß / dir geschehe wie du wilt. Hie bricht Christus recht herfür / vnd kan sich nicht lenger frembd stellen gegen das arme Weib / vnd wil so viel zuverstehen geben / darvmb sey es jhm zuthun gewesen / daß jhr Glaub bewehret vnd recht an Tag sol kom̃en / vnd weil sie solchen grossen Glauben habe / so sol jhr gesthehen / wie sie wolle / gibt jhr damit Gewalt vber alles / wz sie nur begehre / daß sol jhr wiederfahren. Das Werck oder die hülff Christi stehet darinnen / jhre Tochter ist Gesund worden zu derselben Stunde / der Teuffel hat von jhr mässen weichen / vnd so hoch Mutter vnd Tochter betrübt sein gewesen / so hoch sein sie wiedervmb erfrewet. Hirauß sehen vnd venemen wir / was die versuchung GOttes bey den From̃en zuletzt für ein end gewiñen / nemlich ein frölig gut vnd selig ende / im anfang zwar lesset sichs mit GOtt vbel an / alß wenn er vnser Feind wehre / vnd vnser gar kein Gnad wolte haben / aber er meinet es nicht von Hertzen / sondern er thuts darvmb / daß wir anhalten / ritterlich Kämpffen / bewehret werden / vnd biß ans ende bestendig bleiben / vnnd vnser Trübsal die zeitlich vnd leicht / 2 Cor: 4. eine ewige vnd vber all maß wichtige Herrligkeit schaffe. Jerem: 29. Ich weis wol was ich für gedancken vber euch habe, spricht der HErr / gedanckẽ des Friedes vnd nicht des Leides / daß ich euch gebe das ende / daß jhr erwartet: In Klagliedern Jerem: 3. cap. GOtt plagt vnd betrübt die Menschen nicht von Hertzen. Derwegẽ wenn sich schon GOtt nach so frembt stellet in vnserm Creutz vnd Vnglück / so sollen wir deßhalben nicht verzagen / sondern jm̃er anhalten / vnd

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[0030] Vom Fünfften. VOm Fünfften vnd Letzten mit wenig Worten. Lieber wie ists doch mit diesem Kampff vnd Streit zwischen Christo vnd dem Cananeischen Weiblein abgelauffen? Daß Weib hat Gesieget / welches mã an Christi Wort vñ Werck oder hülff leichtlich kan abnemen. Die Wort Christi lauten also: O Weib dein Glaub ist groß / dir geschehe wie du wilt. Hie bricht Christus recht herfür / vnd kan sich nicht lenger frembd stellen gegen das arme Weib / vnd wil so viel zuverstehen geben / darvmb sey es jhm zuthun gewesen / daß jhr Glaub bewehret vnd recht an Tag sol kom̃en / vnd weil sie solchen grossen Glauben habe / so sol jhr gesthehen / wie sie wolle / gibt jhr damit Gewalt vber alles / wz sie nur begehre / daß sol jhr wiederfahren. Das Werck oder die hülff Christi stehet darinnen / jhre Tochter ist Gesund worden zu derselben Stunde / der Teuffel hat von jhr mässen weichen / vnd so hoch Mutter vnd Tochter betrübt sein gewesen / so hoch sein sie wiedervmb erfrewet. Hirauß sehen vnd venemen wir / was die versuchung GOttes bey den From̃en zuletzt für ein end gewiñen / nemlich ein frölig gut vnd selig ende / im anfang zwar lesset sichs mit GOtt vbel an / alß wenn er vnser Feind wehre / vnd vnser gar kein Gnad wolte haben / aber er meinet es nicht von Hertzen / sondern er thuts darvmb / daß wir anhalten / ritterlich Kämpffen / bewehret werden / vnd biß ans ende bestendig bleiben / vnnd vnser Trübsal die zeitlich vnd leicht / 2 Cor: 4. eine ewige vnd vber all maß wichtige Herrligkeit schaffe. Jerem: 29. Ich weis wol was ich für gedancken vber euch habe, spricht der HErr / gedanckẽ des Friedes vnd nicht des Leides / daß ich euch gebe das ende / daß jhr erwartet: In Klagliedern Jerem: 3. cap. GOtt plagt vnd betrübt die Menschen nicht von Hertzen. Derwegẽ wenn sich schon GOtt nach so frembt stellet in vnserm Creutz vnd Vnglück / so sollen wir deßhalben nicht verzagen / sondern jm̃er anhalten / vnd

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Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Eine Predigt Vom Cananeischen Weiblein Dom. Reminiscere. Zu Harst gethan. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1619/30>, abgerufen am 21.11.2024.