Tuckermann, Peter: Eine Predigt Vom Cananeischen Weiblein Dom. Reminiscere. Zu Harst gethan. Wolfenbüttel, 1619.vnser Hertz oder Vernunfft ein anders sagt / so sollen wir in achet nemen / was die Kirche singt: Sein Wort laß dir gewisser sein / vnd ob dein Hertz sprech lauter nein / so laß doch dir nicht grawen Ja sagt man / es stehen gleichwol da die harte Sprüche / wie macht mans dann damit? Geliebte im Herrn / denn Spruch Matth: 22. betreffent / viel sind beruffen / aber wenig sind außerwehlet / da sol man sehen auff das was fürher gehet. Da stehet / daß GOtt der Himmelß König eine Hochzeit gemachet vnd alles bereitet / vnd habe seine Knechte außgesand einzuladen wehn sie finden / dz ist alle Menschen / da wollen nu etzliche nicht kommen / sondern verachten die Hochzeit / Wort / Sacrament vnd Christum / vnd gehen hin einer auff seinen Acker / der ander zu seinner Hantierung: Etliche aber machens nach gröber / greiffen die Knechte / Hönen vnd Tödten sie: Einer aber vnter denen die sich eingestellet / hat kein Hochzeitlich Kleid an / vnd ist ein Heuchler vnd meinet Gott zubetriegen / also hats Gott an sich nicht manglen lassen / er hat alles bereitet / er hat alle beruffen lassen / sondern es hat an den Menschen gemangelt vnd mangelt noch dran / vnd machens dieselben / das ob zwar viel beruffen / gleichwol wenig in den Himmel kommen vnd Selig werden. Wie auch Os: am 13. Gott sagt: Israel du bringst dich in Vnglück / denn dein Heil stehet allein bey mir: Vnd Christus Matth: 23. Wie offt hab ich deine Kinder versamlen wollen / wie eine Hänne versamlet jhre Küchlein vnter jhre Flügel / vnd jhr habt nicht gewolt. Denn Spruch aber Rom: 9. anlanget / GOtt erbarme sich wes er wölle / so stehet zun Röm: am 11. ferner die Erklerung: GOtt hat es alles beschlossen vnter den Vnglauben / auff daß er sich Aller erbarme. So soll mans mit andern dergleichen Sprüchen mehr machen / daß man jmmer einen neben den andern halte / vnd einen durch den andern erklere / vnd analogiam fidei in acht neme / hat jemand Weissagung oder Erklerung / so sey sie den Glauben ehnlich / Rom: 12. So hats kein noth. Felt dann aber vnser Hertz oder Vernunfft ein anders sagt / so sollen wir in achet nemen / was die Kirche singt: Sein Wort laß dir gewisser sein / vnd ob dein Hertz sprech lauter nein / so laß doch dir nicht grawen Ja sagt man / es stehẽ gleichwol da die harte Sprüche / wie macht mans dann damit? Geliebte im Herrn / denn Spruch Matth: 22. betreffent / viel sind beruffen / aber wenig sind außerwehlet / da sol man sehen auff das was fürher gehet. Da stehet / daß GOtt der Himmelß König eine Hochzeit gemachet vnd alles bereitet / vnd habe seine Knechte außgesand einzuladen wehn sie finden / dz ist alle Menschen / da wollen nu etzliche nicht kommen / sondern verachten die Hochzeit / Wort / Sacrament vnd Christum / vnd gehen hin einer auff seinen Acker / der ander zu seiñer Hantierũg: Etliche aber machens nach gröber / greiffen die Knechte / Hönen vnd Tödten sie: Einer aber vnter denen die sich eingestellet / hat kein Hochzeitlich Kleid an / vnd ist ein Heuchler vnd meinet Gott zubetriegẽ / also hats Gott an sich nicht mãglen lassen / er hat alles bereitet / er hat alle beruffen lassen / sondern es hat an dẽ Menschẽ gemangelt vñ mangelt noch dran / vnd machens dieselben / das ob zwar viel beruffen / gleichwol wenig in den Himmel kommen vnd Selig werden. Wie auch Os: am 13. Gott sagt: Israel du bringst dich in Vnglück / denn dein Heil stehet allein bey mir: Vnd Christus Matth: 23. Wie offt hab ich deine Kinder versamlen wollen / wie eine Hänne versamlet jhre Küchlein vnter jhre Flügel / vnd jhr habt nicht gewolt. Denn Spruch aber Rom: 9. anlanget / GOtt erbarme sich wes er wölle / so stehet zun Röm: am 11. ferner die Erklerung: GOtt hat es alles beschlossen vnter den Vnglauben / auff daß er sich Aller erbarme. So soll mans mit andern dergleichen Sprüchen mehr machen / daß man jmmer einen neben den andern halte / vnd einen durch den andern erklere / vnd analogiam fidei in acht neme / hat jemand Weissagung oder Erklerung / so sey sie dẽ Glauben ehnlich / Rom: 12. So hats kein noth. 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Da stehet / daß GOtt der Himmelß König eine Hochzeit gemachet vnd alles bereitet / vnd habe seine Knechte außgesand einzuladen wehn sie finden / dz ist alle Menschen / da wollen nu etzliche nicht kommen / sondern verachten die Hochzeit / Wort / Sacrament vnd Christum / vnd gehen hin einer auff seinen Acker / der ander zu seiñer Hantierũg: Etliche aber machens nach gröber / greiffen die Knechte / Hönen vnd Tödten sie: Einer aber vnter denen die sich eingestellet / hat kein Hochzeitlich Kleid an / vnd ist ein Heuchler vnd meinet Gott zubetriegẽ / also hats Gott an sich nicht mãglen lassen / er hat alles bereitet / er hat alle beruffen lassen / sondern es hat an dẽ Menschẽ gemangelt vñ mangelt noch dran / vnd machens dieselben / das ob zwar viel beruffen / gleichwol wenig in den Himmel kommen vnd Selig werden. Wie auch Os: am 13. Gott sagt: Israel du bringst dich in Vnglück / denn dein Heil stehet allein bey mir: Vnd Christus Matth: 23. Wie offt hab ich deine Kinder versamlen wollen / wie eine Hänne versamlet jhre Küchlein vnter jhre Flügel / vnd jhr habt nicht gewolt.</p> <p>Denn Spruch aber Rom: 9. anlanget / GOtt erbarme sich wes er wölle / so stehet zun Röm: am 11. ferner die Erklerung: GOtt hat es alles beschlossen vnter den Vnglauben / auff daß er sich Aller erbarme. So soll mans mit andern dergleichen Sprüchen mehr machen / daß man jmmer einen neben den andern halte / vnd einen durch den andern erklere / vnd analogiam fidei in acht neme / hat jemand Weissagung oder Erklerung / so sey sie dẽ Glauben ehnlich / Rom: 12. So hats kein noth. Felt dann aber </p> </div> </body> </text> </TEI> [0023]
vnser Hertz oder Vernunfft ein anders sagt / so sollen wir in achet nemen / was die Kirche singt: Sein Wort laß dir gewisser sein / vnd ob dein Hertz sprech lauter nein / so laß doch dir nicht grawen Ja sagt man / es stehẽ gleichwol da die harte Sprüche / wie macht mans dann damit? Geliebte im Herrn / denn Spruch Matth: 22. betreffent / viel sind beruffen / aber wenig sind außerwehlet / da sol man sehen auff das was fürher gehet. Da stehet / daß GOtt der Himmelß König eine Hochzeit gemachet vnd alles bereitet / vnd habe seine Knechte außgesand einzuladen wehn sie finden / dz ist alle Menschen / da wollen nu etzliche nicht kommen / sondern verachten die Hochzeit / Wort / Sacrament vnd Christum / vnd gehen hin einer auff seinen Acker / der ander zu seiñer Hantierũg: Etliche aber machens nach gröber / greiffen die Knechte / Hönen vnd Tödten sie: Einer aber vnter denen die sich eingestellet / hat kein Hochzeitlich Kleid an / vnd ist ein Heuchler vnd meinet Gott zubetriegẽ / also hats Gott an sich nicht mãglen lassen / er hat alles bereitet / er hat alle beruffen lassen / sondern es hat an dẽ Menschẽ gemangelt vñ mangelt noch dran / vnd machens dieselben / das ob zwar viel beruffen / gleichwol wenig in den Himmel kommen vnd Selig werden. Wie auch Os: am 13. Gott sagt: Israel du bringst dich in Vnglück / denn dein Heil stehet allein bey mir: Vnd Christus Matth: 23. Wie offt hab ich deine Kinder versamlen wollen / wie eine Hänne versamlet jhre Küchlein vnter jhre Flügel / vnd jhr habt nicht gewolt.
Denn Spruch aber Rom: 9. anlanget / GOtt erbarme sich wes er wölle / so stehet zun Röm: am 11. ferner die Erklerung: GOtt hat es alles beschlossen vnter den Vnglauben / auff daß er sich Aller erbarme. So soll mans mit andern dergleichen Sprüchen mehr machen / daß man jmmer einen neben den andern halte / vnd einen durch den andern erklere / vnd analogiam fidei in acht neme / hat jemand Weissagung oder Erklerung / so sey sie dẽ Glauben ehnlich / Rom: 12. So hats kein noth. Felt dann aber
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Zitationshilfe: | Tuckermann, Peter: Eine Predigt Vom Cananeischen Weiblein Dom. Reminiscere. Zu Harst gethan. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1619/23>, abgerufen am 16.02.2025. |