Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tuckermann, Peter: Eine Christliche Predigt/ Gethan den 26. Septembris/ als die Leich des Weyland ... Fürsten vnd Herrn/ Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Apten zu Michelnstein/ Thumbprobsten des Stiffts S. Blasij zu Braunschweig/ Anhero gen Wulffenbüttel gebracht/ vnd in der Fürstlichen Schloßkirchen nieder gesetzt. Wolfenbüttel, 1617.

Bild:
<< vorherige Seite

beruhet darinnen / was der Gerechten / Heiligen vnd die richtig für sich Gewandelt haben / glück sey in vnnd nach dem Todte. Weil sie hie in diesem leben gemeinlich eitel Vnglück haben / so wil gleichwol GOTT nicht / daß das allezeit also bleiben sol / sondern es muß sich einmahl vmbkehren / denn GOTT wil nicht den Gerechten ewiglich in Vnruhe lassen. Da wendet sichs derwegen im Todt: Vnd wird hie ein zwiefaltig Glück namhafftig gemacht. Erstlich spricht der Prophet an GOttes stadt: Die Gerechten werden weggerafft für dem Vnglück. Das wort auff oder wegraffen stehet zweymahl in diesem Spruch / daß erstemahl wird eigentlich damit gesehen auff die schwerheit der Gottlosen Todt / davon im vorher gehenden stück bericht geschehen: Daß andermahl aber wird damit angedeutet das glück der gottseligen / daß sie im Todte erlangen / davon in diesem Stück zu handlen. Da rafft sie nu GOtt deßhalben weg / daß sie das zukünfftige grosse Vnglück nicht sehen noch außstehen dürffen. Im Ebreischen finden wir das wörtlein samlen oder zusammen binden / alß zum Exempel / wenn ein Ackerman in der Ernden vermercket / daß ein groß Vngewitter fürhanden / so samlet vnnd bindet er das beste in der eile zusammen / damit es ins schur / wie wir reden / vnd ins trocken bringe: Also wenn GOtt ein vngewitter oder vnglück vber die Menschen von wegen jhrer bößheit beschlossen hat / so samlet vnd bindet er auch gleich zusammen / die Gerechten vnd Gottseligen /

beruhet darinnen / was der Gerechten / Heiligen vnd die richtig für sich Gewandelt haben / glück sey in vnnd nach dem Todte. Weil sie hie in diesem leben gemeinlich eitel Vnglück haben / so wil gleichwol GOTT nicht / daß das allezeit also bleiben sol / sondern es muß sich einmahl vmbkehren / denn GOTT wil nicht den Gerechten ewiglich in Vnruhe lassen. Da wendet sichs derwegen im Todt: Vnd wird hie ein zwiefaltig Glück namhafftig gemacht. Erstlich spricht der Prophet an GOttes stadt: Die Gerechten werden weggerafft für dem Vnglück. Das wort auff oder wegraffen stehet zweymahl in diesem Spruch / daß erstemahl wird eigentlich damit gesehen auff die schwerheit der Gottlosen Todt / davon im vorher gehenden stück bericht geschehen: Daß andermahl aber wird damit angedeutet das glück der gottseligen / daß sie im Todte erlangen / davon in diesem Stück zu handlen. Da rafft sie nu GOtt deßhalben weg / daß sie das zukünfftige grosse Vnglück nicht sehen noch außstehen dürffen. Im Ebreischen finden wir das wörtlein samlen oder zusammen binden / alß zum Exempel / wenn ein Ackerman in der Ernden vermercket / daß ein groß Vngewitter fürhanden / so samlet vnnd bindet er das beste in der eile zusammen / damit es ins schur / wie wir reden / vnd ins trocken bringe: Also wenn GOtt ein vngewitter oder vnglück vber die Menschen von wegen jhrer bößheit beschlossen hat / so samlet vnd bindet er auch gleich zusam̃en / die Gerechten vnd Gottseligẽ /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0029"/>
beruhet darinnen / was der Gerechten /
                     Heiligen vnd die richtig für sich Gewandelt haben / glück sey in vnnd nach dem
                     Todte. Weil sie hie in diesem leben gemeinlich eitel Vnglück haben / so wil
                     gleichwol GOTT nicht / daß das allezeit also bleiben sol / sondern es muß sich
                     einmahl vmbkehren / denn GOTT wil nicht den Gerechten ewiglich in Vnruhe lassen.
                     Da wendet sichs derwegen im Todt: Vnd wird hie ein zwiefaltig Glück namhafftig
                     gemacht. Erstlich spricht der Prophet an GOttes stadt: Die Gerechten werden
                     weggerafft für dem Vnglück. Das wort auff oder wegraffen stehet zweymahl in
                     diesem Spruch / daß erstemahl wird eigentlich damit gesehen auff die schwerheit
                     der Gottlosen Todt / davon im vorher gehenden stück bericht geschehen: Daß
                     andermahl aber wird damit angedeutet das glück der gottseligen / daß sie im
                     Todte erlangen / davon in diesem Stück zu handlen. Da rafft sie nu GOtt
                     deßhalben weg / daß sie das zukünfftige grosse Vnglück nicht sehen noch
                     außstehen dürffen. Im Ebreischen finden wir das wörtlein samlen oder zusammen
                     binden / alß zum Exempel / wenn ein Ackerman in der Ernden vermercket / daß ein
                     groß Vngewitter fürhanden / so samlet vnnd bindet er das beste in der eile
                     zusammen / damit es ins schur / wie wir reden / vnd ins trocken bringe: Also
                     wenn GOtt ein vngewitter oder vnglück vber die Menschen von wegen jhrer bößheit
                     beschlossen hat / so samlet vnd bindet er auch gleich zusam&#x0303;en /
                     die Gerechten vnd Gottselige&#x0303; /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0029] beruhet darinnen / was der Gerechten / Heiligen vnd die richtig für sich Gewandelt haben / glück sey in vnnd nach dem Todte. Weil sie hie in diesem leben gemeinlich eitel Vnglück haben / so wil gleichwol GOTT nicht / daß das allezeit also bleiben sol / sondern es muß sich einmahl vmbkehren / denn GOTT wil nicht den Gerechten ewiglich in Vnruhe lassen. Da wendet sichs derwegen im Todt: Vnd wird hie ein zwiefaltig Glück namhafftig gemacht. Erstlich spricht der Prophet an GOttes stadt: Die Gerechten werden weggerafft für dem Vnglück. Das wort auff oder wegraffen stehet zweymahl in diesem Spruch / daß erstemahl wird eigentlich damit gesehen auff die schwerheit der Gottlosen Todt / davon im vorher gehenden stück bericht geschehen: Daß andermahl aber wird damit angedeutet das glück der gottseligen / daß sie im Todte erlangen / davon in diesem Stück zu handlen. Da rafft sie nu GOtt deßhalben weg / daß sie das zukünfftige grosse Vnglück nicht sehen noch außstehen dürffen. Im Ebreischen finden wir das wörtlein samlen oder zusammen binden / alß zum Exempel / wenn ein Ackerman in der Ernden vermercket / daß ein groß Vngewitter fürhanden / so samlet vnnd bindet er das beste in der eile zusammen / damit es ins schur / wie wir reden / vnd ins trocken bringe: Also wenn GOtt ein vngewitter oder vnglück vber die Menschen von wegen jhrer bößheit beschlossen hat / so samlet vnd bindet er auch gleich zusam̃en / die Gerechten vnd Gottseligẽ /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1617
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1617/29
Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Eine Christliche Predigt/ Gethan den 26. Septembris/ als die Leich des Weyland ... Fürsten vnd Herrn/ Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Apten zu Michelnstein/ Thumbprobsten des Stiffts S. Blasij zu Braunschweig/ Anhero gen Wulffenbüttel gebracht/ vnd in der Fürstlichen Schloßkirchen nieder gesetzt. Wolfenbüttel, 1617, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1617/29>, abgerufen am 25.11.2024.