Tuckermann, Peter: Ein Christliche Predigt/ Gethan zu Wolffenbüttel den 8. Septembris/ Als die Leich des ... Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrich Iulii, Postulirten Bischoffen zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg ... anhero gebracht/ und in der F. Schloß-Kirchen niedergesetzt. Wolfenbüttel, 1613.selbst gebraucht: Gott wohnet im Hmmel. Vnd wil damit David so viel sagen / ob er schon hie in dieser Welt dieses lebens halben ein Pilgrim sey / so wisse er doch gewiß / das er dort in jenner Welt des ewigen lebens halben ein Bürger sey / vnd werde bey Gott ewig wohnen vnd bleiben / vnd so hoch jhn seine Wallfarth im Fleisch betrübe / so hoch erfrewe jhn wiederumb im Geist das Bürgerrecht des ewigen lebens. Hie wird vns nu / geliebte im HErrn / gewiesen / das nicht allein ein vergengliche stätt vnd diß zeitliche leben sey / sondern es müsse auch seyn eine vnvergengliche stätt vnd ewiges leben / denn solte nur allein diese vergengliche stätt vnd zeitlich leben seyn / so hette David sich auch allein für einen Pilgrim müssen erkennen / denn dieses lebens halben sind wir nicht mehr als Pilgrim: In dem er sich aber zugleich für einen Bürger außgibt / vnd zwar für einen bleibenden Bürger vnd Einwohner / so muß ein andere stätt vnnd ewiges leben seyn / darinnen er das Bürgerrecht oder Bürgerschafft gehabt / das kan nicht triegen / wie wenig es triegen kan / das ein Wanderßman / der ein Pilgrim vnd Bürger ist / nicht anderßwo ein Vaterlandt sol haben / darinnen er Bürger ist / vnd zu Hauß gehöret. Nu lassen sich aber viel Leute bedüncken / das habe keinen streit / vnnd sey niemandt der die bleibende stätt vnd ewiges leben in zweiffel ziehe / darumb man dasselbige nicht beweisen / noch viel Wort davon machen dürffe. Sehr gut vnd zu wünschen were es / das selbst gebraucht: Gott wohnet im Hmmel. Vnd wil damit David so viel sagen / ob er schon hie in dieser Welt dieses lebens halben ein Pilgrim sey / so wisse er doch gewiß / das er dort in jenner Welt des ewigen lebens halben ein Bürger sey / vnd werde bey Gott ewig wohnen vnd bleiben / vnd so hoch jhn seine Wallfarth im Fleisch betrübe / so hoch erfrewe jhn wiederumb im Geist das Bürgerrecht des ewigen lebens. Hie wird vns nu / geliebte im HErrn / gewiesen / das nicht allein ein vergengliche stätt vnd diß zeitliche leben sey / sondern es müsse auch seyn eine vnvergengliche stätt vnd ewiges leben / deñ solte nur allein diese vergengliche stätt vnd zeitlich leben seyn / so hette David sich auch allein für einen Pilgrim müssen erkeñen / deñ dieses lebens halben sind wir nicht mehr als Pilgrim: In dem er sich aber zugleich für einen Bürger außgibt / vnd zwar für einen bleibenden Bürger vnd Einwohner / so muß ein andere stätt vnnd ewiges leben seyn / darinnen er das Bürgerrecht oder Bürgerschafft gehabt / das kan nicht triegen / wie wenig es triegen kan / das ein Wanderßman / der ein Pilgrim vnd Bürger ist / nicht anderßwo ein Vaterlandt sol haben / darinnen er Bürger ist / vnd zu Hauß gehöret. Nu lassen sich aber viel Leute bedüncken / das habe keinen streit / vnnd sey niemandt der die bleibende stätt vnd ewiges leben in zweiffel ziehe / darumb man dasselbige nicht beweisen / noch viel Wort davon machen dürffe. Sehr gut vnd zu wünschen were es / das <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0023"/> selbst gebraucht: Gott wohnet im Hmmel. Vnd wil damit David so viel sagen / ob er schon hie in dieser Welt dieses lebens halben ein Pilgrim sey / so wisse er doch gewiß / das er dort in jenner Welt des ewigen lebens halben ein Bürger sey / vnd werde bey Gott ewig wohnen vnd bleiben / vnd so hoch jhn seine Wallfarth im Fleisch betrübe / so hoch erfrewe jhn wiederumb im Geist das Bürgerrecht des ewigen lebens.</p> <p>Hie wird vns nu / geliebte im HErrn / gewiesen / das nicht allein ein vergengliche stätt vnd diß zeitliche leben sey / sondern es müsse auch seyn eine vnvergengliche stätt vnd ewiges leben / deñ solte nur allein diese vergengliche stätt vnd zeitlich leben seyn / so hette David sich auch allein für einen Pilgrim müssen erkeñen / deñ dieses lebens halben sind wir nicht mehr als Pilgrim: In dem er sich aber zugleich für einen Bürger außgibt / vnd zwar für einen bleibenden Bürger vnd Einwohner / so muß ein andere stätt vnnd ewiges leben seyn / darinnen er das Bürgerrecht oder Bürgerschafft gehabt / das kan nicht triegen / wie wenig es triegen kan / das ein Wanderßman / der ein Pilgrim vnd Bürger ist / nicht anderßwo ein Vaterlandt sol haben / darinnen er Bürger ist / vnd zu Hauß gehöret.</p> <p>Nu lassen sich aber viel Leute bedüncken / das habe keinen streit / vnnd sey niemandt der die bleibende stätt vnd ewiges leben in zweiffel ziehe / darumb man dasselbige nicht beweisen / noch viel Wort davon machen dürffe. Sehr gut vnd zu wünschen were es / das </p> </div> </body> </text> </TEI> [0023]
selbst gebraucht: Gott wohnet im Hmmel. Vnd wil damit David so viel sagen / ob er schon hie in dieser Welt dieses lebens halben ein Pilgrim sey / so wisse er doch gewiß / das er dort in jenner Welt des ewigen lebens halben ein Bürger sey / vnd werde bey Gott ewig wohnen vnd bleiben / vnd so hoch jhn seine Wallfarth im Fleisch betrübe / so hoch erfrewe jhn wiederumb im Geist das Bürgerrecht des ewigen lebens.
Hie wird vns nu / geliebte im HErrn / gewiesen / das nicht allein ein vergengliche stätt vnd diß zeitliche leben sey / sondern es müsse auch seyn eine vnvergengliche stätt vnd ewiges leben / deñ solte nur allein diese vergengliche stätt vnd zeitlich leben seyn / so hette David sich auch allein für einen Pilgrim müssen erkeñen / deñ dieses lebens halben sind wir nicht mehr als Pilgrim: In dem er sich aber zugleich für einen Bürger außgibt / vnd zwar für einen bleibenden Bürger vnd Einwohner / so muß ein andere stätt vnnd ewiges leben seyn / darinnen er das Bürgerrecht oder Bürgerschafft gehabt / das kan nicht triegen / wie wenig es triegen kan / das ein Wanderßman / der ein Pilgrim vnd Bürger ist / nicht anderßwo ein Vaterlandt sol haben / darinnen er Bürger ist / vnd zu Hauß gehöret.
Nu lassen sich aber viel Leute bedüncken / das habe keinen streit / vnnd sey niemandt der die bleibende stätt vnd ewiges leben in zweiffel ziehe / darumb man dasselbige nicht beweisen / noch viel Wort davon machen dürffe. Sehr gut vnd zu wünschen were es / das
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |