Tuckermann, Peter: Antwort auff Irenicam Concionem Oder Friedpredigt des Hoffpredigers zu Cassel. Wolfenbüttel, 1619.Den letzten Punct vom Abendmahl anlangend / so gehet der Hoffprediger allein darinnen auff die Geistliche Nie ssung der Gleubigen / daß die Geistliche weise den Leib vnd Blut Christi empfahen etc. vnd helts dafür / es sey nicht werth / daß wir vns von wegen dieses Puncten trennen. Aber fromme vnnd gottselige Hertzen gehen in sich / vnd bedencken / was am Abendmahl zuthun. Es ist das Testament vnsers Erlösers vnd Seligmachers JEsu Christi / welchs er vns neben Wort vnd Tauff zu vnser Seligkeit verordnet hat. Da nu vnser Erlöser vnd jmmer oder ewiger Vater sagt in seinem Testament nicht gleubet / dz ist mein Leib / sondern esset / das ist mein Leib / trincket das ist mein Blut: Wir aber wollen mit jener seits Kirchen Lehrern sagen / Nein / es ist nicht HErr Christe dein Leib vnnd Blut / sondern es bedeutet nur deinen Leib vnd Blut / oder es ist ein gedechtniß Leib / oder dergleichen: Da gedencke ein jeder / ob wir nicht mit jenen vnsern Heyland vnd ewigen Vater würden lügen straffen / Reformiren, Meistern / klüger wollen seyn / alß er selber vnd jhm wiedersprechen: Zugesehweigen / was es für ein freches fürnemen / GOttes verordnete mittel so liederlich endern / so gering halten / vnd an derselben stat etwas anders auffwerffen. Zu dem / so muß der Glaube einen gewissen grund haben / darauff er sich verlasse / nemblich GOttes Wort / denn er lest sich nicht ins ledige lerchen Feldt weisen: Helt mans nu aber dafür / das nicht der Leib vnnd Blut Christi sey / so kan sich der Glaub nirgend auff gründen noch verlassen / denn er hat kein Wort davon / es stehet nicht / esset / das ist nicht mein Leib / oder es bedeutet meinen Leib: Helt mans aber dafür / es sey der Leib vnnd Blut Christi / da hat der Glaube einen gewissen grund / denn er hat Christi Wort: Esset / das ist mein Leib / trincket / das ist mein Blut. Vnd das gibt lebendigen Trost beym gebrauch des Den letzten Punct vom Abendmahl anlangend / so gehet der Hoffprediger allein darinnen auff die Geistliche Nie ssung der Gleubigen / daß die Geistliche weise den Leib vnd Blut Christi empfahen etc. vnd helts dafür / es sey nicht werth / daß wir vns von wegen dieses Puncten trennen. Aber fromme vnnd gottselige Hertzen gehen in sich / vnd bedencken / was am Abendmahl zuthun. Es ist das Testament vnsers Erlösers vnd Seligmachers JEsu Christi / welchs er vns neben Wort vnd Tauff zu vnser Seligkeit verordnet hat. Da nu vnser Erlöser vnd jmmer oder ewiger Vater sagt in seinem Testament nicht gleubet / dz ist mein Leib / sondern esset / das ist mein Leib / trincket das ist mein Blut: Wir aber wollen mit jener seits Kirchen Lehrern sagen / Nein / es ist nicht HErr Christe dein Leib vnnd Blut / sondern es bedeutet nur deinen Leib vnd Blut / oder es ist ein gedechtniß Leib / oder dergleichen: Da gedẽcke ein jeder / ob wir nicht mit jenen vnsern Heyland vnd ewigen Vater würden lügen straffen / Reformiren, Meistern / klüger wollen seyn / alß er selber vnd jhm wiedersprechen: Zugesehweigen / was es für ein freches fürnemen / GOttes verordnete mittel so liederlich endern / so gering halten / vnd an derselben stat etwas anders auffwerffen. Zu dem / so muß der Glaube einen gewissen grund haben / darauff er sich verlasse / nemblich GOttes Wort / denn er lest sich nicht ins ledige lerchen Feldt weisen: Helt mans nu aber dafür / das nicht der Leib vnnd Blut Christi sey / so kan sich der Glaub nirgend auff gründen noch verlassen / denn er hat kein Wort davon / es stehet nicht / esset / das ist nicht mein Leib / oder es bedeutet meinen Leib: Helt mans aber dafür / es sey der Leib vnnd Blut Christi / da hat der Glaube einen gewissen grund / denn er hat Christi Wort: Esset / das ist mein Leib / trincket / das ist mein Blut. 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Zu dem / so muß der Glaube einen gewissen grund haben / darauff er sich verlasse / nemblich GOttes Wort / denn er lest sich nicht ins ledige lerchen Feldt weisen: Helt mans nu aber dafür / das nicht der Leib vnnd Blut Christi sey / so kan sich der Glaub nirgend auff gründen noch verlassen / denn er hat kein Wort davon / es stehet nicht / esset / das ist nicht mein Leib / oder es bedeutet meinen Leib: Helt mans aber dafür / es sey der Leib vnnd Blut Christi / da hat der Glaube einen gewissen grund / denn er hat Christi Wort: Esset / das ist mein Leib / trincket / das ist mein Blut. Vnd das gibt lebendigen Trost beym gebrauch des </p> </div> </body> </text> </TEI> [0017]
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Aber fromme vnnd gottselige Hertzen gehen in sich / vnd bedencken / was am Abendmahl zuthun. Es ist das Testament vnsers Erlösers vnd Seligmachers JEsu Christi / welchs er vns neben Wort vnd Tauff zu vnser Seligkeit verordnet hat. Da nu vnser Erlöser vnd jmmer oder ewiger Vater sagt in seinem Testament nicht gleubet / dz ist mein Leib / sondern esset / das ist mein Leib / trincket das ist mein Blut: Wir aber wollen mit jener seits Kirchen Lehrern sagen / Nein / es ist nicht HErr Christe dein Leib vnnd Blut / sondern es bedeutet nur deinen Leib vnd Blut / oder es ist ein gedechtniß Leib / oder dergleichen: Da gedẽcke ein jeder / ob wir nicht mit jenen vnsern Heyland vnd ewigen Vater würden lügen straffen / Reformiren, Meistern / klüger wollen seyn / alß er selber vnd jhm wiedersprechen: Zugesehweigen / was es für ein freches fürnemen / GOttes verordnete mittel so liederlich endern / so gering halten / vnd an derselben stat etwas anders auffwerffen. Zu dem / so muß der Glaube einen gewissen grund haben / darauff er sich verlasse / nemblich GOttes Wort / denn er lest sich nicht ins ledige lerchen Feldt weisen: Helt mans nu aber dafür / das nicht der Leib vnnd Blut Christi sey / so kan sich der Glaub nirgend auff gründen noch verlassen / denn er hat kein Wort davon / es stehet nicht / esset / das ist nicht mein Leib / oder es bedeutet meinen Leib: Helt mans aber dafür / es sey der Leib vnnd Blut Christi / da hat der Glaube einen gewissen grund / denn er hat Christi Wort: Esset / das ist mein Leib / trincket / das ist mein Blut. Vnd das gibt lebendigen Trost beym gebrauch des
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Zitationshilfe: | Tuckermann, Peter: Antwort auff Irenicam Concionem Oder Friedpredigt des Hoffpredigers zu Cassel. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_antwort_1619/17>, abgerufen am 16.02.2025. |