Tuckermann, Peter: Antwort auff Irenicam Concionem Oder Friedpredigt des Hoffpredigers zu Cassel. Wolfenbüttel, 1619.nach welcher er alles schon zuvor gehabt / sondern nach der Menschheit empfangen: Vnnd das dieser Spruch eigentlich von dem geben vnnd empfangen / welches in der zeit geschehen ist / zuverstehen sey. So haben Christum die Weisen aus Morgenland angebetet / nicht allein als GOtt / sondern auch als Marien Sohn / ein Kind / nach seiner Menschlichen Natur: Stephanus in seinen letzten Nöhten / Act. 7. deßgleichen das Cananeische Weiblein / Matth. 15. Du Sohn David erbarm dich mein: Ein Sohn David aber ist er nicht nach der Gottheit / sondern nach der Menschheit. Vber das leget sich der Glaub auff die Menschliche natur Christi / auff Christi Fleisch vnd Blut / vnd nicht auff die Göttliche allein Johan: 6. Vnd GOtt hat Christum fürgestelt zu einem Gnadenstuel durch den Glauben in seinem Blut Rom: 3. 1. Johan: 1. Das Blut JESV Christi des Sohns GOttes macht vns rein von allen Sünden. Johan. 6. Christi Fleisch macht lebendig: Wer mein Fleisch isset vnd trincket mein Blut etc. Das ist eine rechte Göttliche Eigenschafft lebendig machen oder das ewige Leben mittheilen / vnd wird Christi Fleisch vnd Blut zugeschrieben / welches nicht kan von der Gottheit / sondern mus von der Menschheit verstanden werden. Johan: 5. GOtt hat jhm Macht gegeben / auch das Gericht zuhalten / darvumb das er des Menschen Sohn ist / etc. Vnnd was wollen wir für Trost vnd Nutz von der Menschlichen Natur oder vom Fleisch vnd Blut Christi haben / wenn das nicht sein solte? Ein jeder dencke jhm selbst in der Furcht Gottes nach / vnd frage sein Hertz vnd Gewissen / ob das so ein geringes sey / daß man so leicht hindan setzen / drüber hinhüpffen / vnnd ohne schaden der Seligkeit nicht wissen dürffe oder sich dran kehren / wie man sich auff jener seiten bedüncken lesset. nach welcher er alles schon zuvor gehabt / sondern nach der Menschheit empfangen: Vnnd das dieser Spruch eigentlich von dem geben vnnd empfangen / welches in der zeit geschehen ist / zuverstehen sey. So haben Christum die Weisen aus Morgenland angebetet / nicht allein als GOtt / sondern auch als Marien Sohn / ein Kind / nach seiner Menschlichen Natur: Stephanus in seinen letzten Nöhten / Act. 7. deßgleichen das Cananeische Weiblein / Matth. 15. Du Sohn David erbarm dich mein: Ein Sohn David aber ist er nicht nach der Gottheit / sondern nach der Menschheit. Vber das leget sich der Glaub auff die Menschliche natur Christi / auff Christi Fleisch vnd Blut / vnd nicht auff die Göttliche allein Johan: 6. Vnd GOtt hat Christum fürgestelt zu einem Gnadenstuel durch den Glauben in seinem Blut Rom: 3. 1. Johan: 1. Das Blut JESV Christi des Sohns GOttes macht vns rein von allen Sünden. Johan. 6. Christi Fleisch macht lebendig: Wer mein Fleisch isset vnd trincket mein Blut etc. Das ist eine rechte Göttliche Eigenschafft lebendig machen oder das ewige Leben mittheilen / vnd wird Christi Fleisch vnd Blut zugeschrieben / welches nicht kan von der Gottheit / sondern mus võ der Menschheit verstanden werden. Johan: 5. GOtt hat jhm Macht gegeben / auch das Gericht zuhalten / darvumb das er des Menschen Sohn ist / etc. Vnnd was wollen wir für Trost vnd Nutz von der Menschlichen Natur oder vom Fleisch vnd Blut Christi haben / wenn das nicht sein solte? Ein jeder dencke jhm selbst in der Furcht Gottes nach / vnd frage sein Hertz vnd Gewissen / ob das so ein geringes sey / daß man so leicht hindan setzen / drüber hinhüpffen / vnnd ohne schaden der Seligkeit nicht wissen dürffe oder sich dran kehren / wie man sich auff jener seiten bedüncken lesset. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0016"/> nach welcher er alles schon zuvor gehabt / sondern nach der Menschheit empfangen: Vnnd das dieser Spruch eigentlich von dem geben vnnd empfangen / welches in der zeit geschehen ist / zuverstehen sey. So haben Christum die Weisen aus Morgenland angebetet / nicht allein als GOtt / sondern auch als Marien Sohn / ein Kind / nach seiner Menschlichen Natur: Stephanus in seinen letzten Nöhten / Act. 7. deßgleichen das Cananeische Weiblein / Matth. 15. Du Sohn David erbarm dich mein: Ein Sohn David aber ist er nicht nach der Gottheit / sondern nach der Menschheit. Vber das leget sich der Glaub auff die Menschliche natur Christi / auff Christi Fleisch vnd Blut / vnd nicht auff die Göttliche allein Johan: 6. Vnd GOtt hat Christum fürgestelt zu einem Gnadenstuel durch den Glauben in seinem Blut Rom: 3. 1. Johan: 1. Das Blut JESV Christi des Sohns GOttes macht vns rein von allen Sünden. Johan. 6. Christi Fleisch macht lebendig: Wer mein Fleisch isset vnd trincket mein Blut etc. Das ist eine rechte Göttliche Eigenschafft lebendig machen oder das ewige Leben mittheilen / vnd wird Christi Fleisch vnd Blut zugeschrieben / welches nicht kan von der Gottheit / sondern mus võ der Menschheit verstanden werden. Johan: 5. GOtt hat jhm Macht gegeben / auch das Gericht zuhalten / darvumb das er des Menschen Sohn ist / etc.</p> <p>Vnnd was wollen wir für Trost vnd Nutz von der Menschlichen Natur oder vom Fleisch vnd Blut Christi haben / wenn das nicht sein solte? 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nach welcher er alles schon zuvor gehabt / sondern nach der Menschheit empfangen: Vnnd das dieser Spruch eigentlich von dem geben vnnd empfangen / welches in der zeit geschehen ist / zuverstehen sey. So haben Christum die Weisen aus Morgenland angebetet / nicht allein als GOtt / sondern auch als Marien Sohn / ein Kind / nach seiner Menschlichen Natur: Stephanus in seinen letzten Nöhten / Act. 7. deßgleichen das Cananeische Weiblein / Matth. 15. Du Sohn David erbarm dich mein: Ein Sohn David aber ist er nicht nach der Gottheit / sondern nach der Menschheit. Vber das leget sich der Glaub auff die Menschliche natur Christi / auff Christi Fleisch vnd Blut / vnd nicht auff die Göttliche allein Johan: 6. Vnd GOtt hat Christum fürgestelt zu einem Gnadenstuel durch den Glauben in seinem Blut Rom: 3. 1. Johan: 1. Das Blut JESV Christi des Sohns GOttes macht vns rein von allen Sünden. Johan. 6. Christi Fleisch macht lebendig: Wer mein Fleisch isset vnd trincket mein Blut etc. Das ist eine rechte Göttliche Eigenschafft lebendig machen oder das ewige Leben mittheilen / vnd wird Christi Fleisch vnd Blut zugeschrieben / welches nicht kan von der Gottheit / sondern mus võ der Menschheit verstanden werden. Johan: 5. GOtt hat jhm Macht gegeben / auch das Gericht zuhalten / darvumb das er des Menschen Sohn ist / etc.
Vnnd was wollen wir für Trost vnd Nutz von der Menschlichen Natur oder vom Fleisch vnd Blut Christi haben / wenn das nicht sein solte? Ein jeder dencke jhm selbst in der Furcht Gottes nach / vnd frage sein Hertz vnd Gewissen / ob das so ein geringes sey / daß man so leicht hindan setzen / drüber hinhüpffen / vnnd ohne schaden der Seligkeit nicht wissen dürffe oder sich dran kehren / wie man sich auff jener seiten bedüncken lesset.
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Zitationshilfe: | Tuckermann, Peter: Antwort auff Irenicam Concionem Oder Friedpredigt des Hoffpredigers zu Cassel. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_antwort_1619/16>, abgerufen am 16.02.2025. |