Tuckermann, Peter: Antwort auff Irenicam Concionem Oder Friedpredigt des Hoffpredigers zu Cassel. Wolfenbüttel, 1619.8. Werden sie mit vns Lehren vnd Gleuben / daß die vngleubige gottlose Heyden / die weder Getaufft / noch durch den Glauben Christo einverleibt / nicht im Himmel bey den Aposteln / außerweleten vnd bey Christo selbst sein werden. 9. Werden sie mit vns Lehren vnnd Gleuben / daß GOtt auch vnbegreiffliche Dinge / vnd die dir nicht verstehen / noch durch vnsere höheste Vernunfft noch Kunst begreiffen vnd fassen können / vns gebe vnd fürlenge in seinen Wort. 10. Werden sie mit vns Lehren vnd Gleuben / daß die Erbsünde warhafftig vnd eigentlich Sünde vnd für Gottes Augen verdamblich sey / vnnd daß die Kinder der Heiligen vnrein von Natur / vnd nicht Heilig noch im Gnadenbund / ehe sie Getaufft vnd zu Christo gebracht werden / seyn / sondern Kinder des Zorns vnd Fleisch. 11. Werden sie mit vns Lehren vnd Gleuben / die Getauffte Kinder haben einen warhafftigen Glauben / vnd ziehen Christum in der Tauff an. 12. Werden sie Lehren vnd Gleuben von der Tauff / alles was wir davon Lehren vnd Gleuben / denn der Hoffprediger / die Tauff vnter die drey streitige Puncten nicht rechnet: Darvmb werden sie mit vns einig seyn / daß die Tauff nötig sey zur Seligkeit / daß die Kinder in der Tauff in den Bundt Gottes auff vnnd angenommen / durch die Tauff werde gegeben vergebung der Sünden / oder wie vnser Catechismus sagt: Die Tauffe wircke vergebung der Sünden / erlöse vom Todt vnd Teuffel / vnd gebe die ewige Seligkeit allen die es gleuben / wie die Wort vnd verheissung Gottes lauten / etc. Es sey nur eine Tauff: Man müsse nur Wasser / vnd keine andere Materi zur Tauff gebrauchen: Ein Ley oder Fraw möge im hohem notfall die Tauffe wol verrichten / wie im alten Testament im notfall Weiber jhre Kinder beschnitten: Lassen den exorcismum ein adiapho 8. Werden sie mit vns Lehren vnd Gleuben / daß die vngleubige gottlose Heyden / die weder Getaufft / noch durch den Glauben Christo einverleibt / nicht im Himmel bey den Aposteln / außerweleten vnd bey Christo selbst sein werden. 9. Werden sie mit vns Lehren vnnd Gleuben / daß GOtt auch vnbegreiffliche Dinge / vnd die dir nicht verstehen / noch durch vnsere höheste Vernunfft noch Kunst begreiffen vñ fassen köñen / vns gebe vnd fürlẽge in seinẽ Wort. 10. Werden sie mit vns Lehren vnd Gleuben / daß die Erbsünde warhafftig vnd eigentlich Sünde vnd für Gottes Augen verdamblich sey / vnnd daß die Kinder der Heiligen vnrein von Natur / vnd nicht Heilig noch im Gnadenbund / ehe sie Getaufft vnd zu Christo gebracht werden / seyn / sondern Kinder des Zorns vnd Fleisch. 11. Werden sie mit vns Lehren vnd Gleuben / die Getauffte Kinder haben einen warhafftigen Glauben / vnd ziehen Christum in der Tauff an. 12. Werden sie Lehren vnd Gleuben von der Tauff / alles was wir davon Lehren vnd Gleuben / denn der Hoffprediger / die Tauff vnter die drey streitige Puncten nicht rechnet: Darvmb werden sie mit vns einig seyn / daß die Tauff nötig sey zur Seligkeit / daß die Kinder in der Tauff in den Bundt Gottes auff vnnd angenommen / durch die Tauff werde gegeben vergebung der Sünden / oder wie vnser Catechismus sagt: Die Tauffe wircke vergebung der Sünden / erlöse vom Todt vnd Teuffel / vnd gebe die ewige Seligkeit allen die es gleuben / wie die Wort vnd verheissung Gottes lauten / etc. Es sey nur eine Tauff: Man müsse nur Wasser / vnd keine andere Materi zur Tauff gebrauchen: Ein Ley oder Fraw möge im hohem notfall die Tauffe wol verrichten / wie im alten Testament im notfall Weiber jhre Kinder beschnitten: Lassen den exorcismum ein adiapho <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0010"/> <p>8. 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8. Werden sie mit vns Lehren vnd Gleuben / daß die vngleubige gottlose Heyden / die weder Getaufft / noch durch den Glauben Christo einverleibt / nicht im Himmel bey den Aposteln / außerweleten vnd bey Christo selbst sein werden.
9. Werden sie mit vns Lehren vnnd Gleuben / daß GOtt auch vnbegreiffliche Dinge / vnd die dir nicht verstehen / noch durch vnsere höheste Vernunfft noch Kunst begreiffen vñ fassen köñen / vns gebe vnd fürlẽge in seinẽ Wort.
10. Werden sie mit vns Lehren vnd Gleuben / daß die Erbsünde warhafftig vnd eigentlich Sünde vnd für Gottes Augen verdamblich sey / vnnd daß die Kinder der Heiligen vnrein von Natur / vnd nicht Heilig noch im Gnadenbund / ehe sie Getaufft vnd zu Christo gebracht werden / seyn / sondern Kinder des Zorns vnd Fleisch.
11. Werden sie mit vns Lehren vnd Gleuben / die Getauffte Kinder haben einen warhafftigen Glauben / vnd ziehen Christum in der Tauff an.
12. Werden sie Lehren vnd Gleuben von der Tauff / alles was wir davon Lehren vnd Gleuben / denn der Hoffprediger / die Tauff vnter die drey streitige Puncten nicht rechnet: Darvmb werden sie mit vns einig seyn / daß die Tauff nötig sey zur Seligkeit / daß die Kinder in der Tauff in den Bundt Gottes auff vnnd angenommen / durch die Tauff werde gegeben vergebung der Sünden / oder wie vnser Catechismus sagt: Die Tauffe wircke vergebung der Sünden / erlöse vom Todt vnd Teuffel / vnd gebe die ewige Seligkeit allen die es gleuben / wie die Wort vnd verheissung Gottes lauten / etc. Es sey nur eine Tauff: Man müsse nur Wasser / vnd keine andere Materi zur Tauff gebrauchen: Ein Ley oder Fraw möge im hohem notfall die Tauffe wol verrichten / wie im alten Testament im notfall Weiber jhre Kinder beschnitten: Lassen den exorcismum ein adiapho
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Zitationshilfe: | Tuckermann, Peter: Antwort auff Irenicam Concionem Oder Friedpredigt des Hoffpredigers zu Cassel. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_antwort_1619/10>, abgerufen am 05.07.2024. |