Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.Die III. Anmerckung. (i) Man sollnichts oh- ne Gebet thun; 1) Keinen Tag, und wo möglich, keine Stunde, auch keine Arbeit und Geschäffte ohne Gebet anfangen, mitteln und vollen- den, Ps. 5, 4. und 62, 9. und 63, 7. und 79, 12. Es. 26, 9. sondern mit Ernst und An- dacht, in gläubigem Vertrauen, ohne Zorn und Zweifel thun Bitte, Gebet, Für- bitte und Dancksagung vor alle Menschen, 1. Tim. 2, 1. Wird man hierinnen GOttes Befehl ausrichten, so wird man sich auch der göttlichen gnädigen Verheissungen Ps. 145, 18. 19. Es. 56, 24. Luc. 11, 9. 10. im Leben, Leiden und Sterben zu getrösten haben. seelig zu werden mit Furcht und Zit- tern; 2) Soll man schaffen selig zu werden mit Furcht und Zittern, und in der Erkänt- niß des dreyeinigen GOttes, in dem wah- ren seeligmachenden Glauben, und in der Gottseeligkeit, nach 1. Tim. 4, 8. und nach Johann Arnds über diesen Spruch im 1. Buch im 40. Cap. vorgeschriebenen Re- geln eines Christlichen Lebens, täglich im- mer mehr und mehr zu wachsen und voll- kommener zu werden, sich eyfrigst bemü- hen. Hierzu wird dienen, was im ersten Puncte berühret worden ist. Ferner, daß Den Sa- bath hei- ligen;man den gantzen Tag des HErrn, (der offtmahls auf Universitäten beydes von Lehrenden und Lernenden, zu grossem Aergerniß, schlecht gefeyert wird) mit auf- mercksamer Anhörung des göttlichen ge- pre-
Die III. Anmerckung. (i) Man ſollnichts oh- ne Gebet thun; 1) Keinen Tag, und wo moͤglich, keine Stunde, auch keine Arbeit und Geſchaͤffte ohne Gebet anfangen, mitteln und vollen- den, Pſ. 5, 4. und 62, 9. und 63, 7. und 79, 12. Eſ. 26, 9. ſondern mit Ernſt und An- dacht, in glaͤubigem Vertrauen, ohne Zorn und Zweifel thun Bitte, Gebet, Fuͤr- bitte und Danckſagung vor alle Menſchen, 1. Tim. 2, 1. Wird man hierinnen GOttes Befehl ausrichten, ſo wird man ſich auch der goͤttlichen gnaͤdigen Verheiſſungen Pſ. 145, 18. 19. Eſ. 56, 24. Luc. 11, 9. 10. im Leben, Leiden und Sterben zu getroͤſten haben. ſeelig zu werden mit Furcht und Zit- tern; 2) Soll man ſchaffen ſelig zu werden mit Furcht und Zittern, und in der Erkaͤnt- niß des dreyeinigen GOttes, in dem wah- ren ſeeligmachenden Glauben, und in der Gottſeeligkeit, nach 1. Tim. 4, 8. und nach Johann Arnds uͤber dieſen Spruch im 1. Buch im 40. Cap. vorgeſchriebenen Re- geln eines Chriſtlichen Lebens, taͤglich im- mer mehr und mehr zu wachſen und voll- kommener zu werden, ſich eyfrigſt bemuͤ- hen. Hierzu wird dienen, was im erſten Puncte beruͤhret worden iſt. Ferner, daß Den Sa- bath hei- ligen;man den gantzen Tag des HErrn, (der offtmahls auf Univerſitaͤten beydes von Lehrenden und Lernenden, zu groſſem Aergerniß, ſchlecht gefeyert wird) mit auf- merckſamer Anhoͤrung des goͤttlichen ge- pre-
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Die III. Anmerckung. (i)
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1) Keinen Tag, und wo moͤglich, keine
Stunde, auch keine Arbeit und Geſchaͤffte
ohne Gebet anfangen, mitteln und vollen-
den, Pſ. 5, 4. und 62, 9. und 63, 7. und 79,
12. Eſ. 26, 9. ſondern mit Ernſt und An-
dacht, in glaͤubigem Vertrauen, ohne Zorn
und Zweifel thun Bitte, Gebet, Fuͤr-
bitte und Danckſagung vor alle
Menſchen, 1. Tim. 2, 1. Wird man
hierinnen GOttes Befehl ausrichten, ſo
wird man ſich auch der goͤttlichen gnaͤdigen
Verheiſſungen Pſ. 145, 18. 19. Eſ. 56, 24.
Luc. 11, 9. 10. im Leben, Leiden und
Sterben zu getroͤſten haben.
2) Soll man ſchaffen ſelig zu werden
mit Furcht und Zittern, und in der Erkaͤnt-
niß des dreyeinigen GOttes, in dem wah-
ren ſeeligmachenden Glauben, und in der
Gottſeeligkeit, nach 1. Tim. 4, 8. und nach
Johann Arnds uͤber dieſen Spruch im
1. Buch im 40. Cap. vorgeſchriebenen Re-
geln eines Chriſtlichen Lebens, taͤglich im-
mer mehr und mehr zu wachſen und voll-
kommener zu werden, ſich eyfrigſt bemuͤ-
hen. Hierzu wird dienen, was im erſten
Puncte beruͤhret worden iſt. Ferner, daß
man den gantzen Tag des HErrn,
(der offtmahls auf Univerſitaͤten beydes
von Lehrenden und Lernenden, zu groſſem
Aergerniß, ſchlecht gefeyert wird) mit auf-
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