Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.Die III. Anmerckung. (i) Wiewohl es noch weit dienlicher und nütz-licher seyn würde, wenn sie einen gantzenEin Cursus Philoso- phicus ist höchst nütz- lich, auf das Jus Naturae folgt der Cursus ju- ridicus. Cursum Philosophicum, etwan über des Herrn Andreae Ridigeri Philosophiam pragmaticam methodo apodictica & quoad ejus licuit mathematica conscriptam, hielten, und so bald das Jus Naturae zu Ende gebracht worden, alsdenn ein Collegium Institutionale oder gar einen Cursum juridicum anfiengen: Worzu des Hrn. D. Gottlieb Gerhard Titii Jus privatum Romano-Germanicum in 4to, als eines der besten Systematum Juris, die- nen könte; Allermassen derselbe das gantze Jus Civile, Ecclesiasticum & Feudale, welche sonst separatim dociret werden, nach denen rechten Fundamentis Juris Naturae, und nach denen Regeln einer guten Vernunfft-Lehre combiniret, a tricis & obsoleto jure purgiret, und nach dem Teutschen Foro attemperiretWie er nach des Titii Rath in ei- nem Jahre gar wohl, hat. Er meldet unter andern in der Praefa- tion: Daß, wer des Tages eine Stunde auf das Jus Naturae & publicum, und zwey Stunden auf die Jurisprudentiam privatam wenden wollte, innerhalb Jahres-Frist die Fundamenta der gantzen in vita civili nöthi- gen Rechts-Gelahrheit ad sufficientiam er- lernen könte. Wenn nun ein Hofmeister, mit seinen jun-solideraber in zwey Jahren absolviret werden könne. gen Herrn etliche Jahr auf Universitäten zu leben, Ordre hat: sokan er nicht besser thun, als wenn er einen Cursum philosophicum Die III. Anmerckung. (i) Wiewohl es noch weit dienlicher und nuͤtz-licher ſeyn wuͤrde, wenn ſie einen gantzenEin Curſus Philoſo- phicus iſt hoͤchſt nuͤtz- lich, auf das Jus Naturæ folgt der Curſus ju- ridicus. Curſum Philoſophicum, etwan uͤber des Herrn Andreæ Ridigeri Philoſophiam pragmaticam methodo apodictica & quoad ejus licuit mathematica conſcriptam, hielten, und ſo bald das Jus Naturæ zu Ende gebracht worden, alsdenn ein Collegium Inſtitutionale oder gar einen Curſum juridicum anfiengen: Worzu des Hrn. D. Gottlieb Gerhard Titii Jus privatum Romano-Germanicum in 4to, als eines der beſten Syſtematum Juris, die- nen koͤnte; Allermaſſen derſelbe das gantze Jus Civile, Eccleſiaſticum & Feudale, welche ſonſt ſeparatim dociret werden, nach denen rechten Fundamentis Juris Naturæ, und nach denen Regeln einer guten Vernunfft-Lehre combiniret, a tricis & obſoleto jure purgiret, und nach dem Teutſchen Foro attemperiretWie er nach des Titii Rath in ei- nem Jahre gar wohl, hat. Er meldet unter andern in der Præfa- tion: Daß, wer des Tages eine Stunde auf das Jus Naturæ & publicum, und zwey Stunden auf die Jurisprudentiam privatam wenden wollte, innerhalb Jahres-Friſt die Fundamenta der gantzen in vita civili noͤthi- gen Rechts-Gelahrheit ad ſufficientiam er- lernen koͤnte. Wenn nun ein Hofmeiſter, mit ſeinen jun-ſoliderabeꝛ in zwey Jahren abſolviret werden koͤnne. gen Herrn etliche Jahr auf Univerſitaͤten zu leben, Ordre hat: ſokan er nicht beſſer thun, als wenn er einen Curſum philoſophicum <TEI> <text> <body> <div n="1"> <note xml:id="ni" prev="#zi" place="end" n="(i)"><pb facs="#f0081" n="59"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">III.</hi> Anmerckung. <hi rendition="#aq">(i)</hi></hi></fw><lb/> Wiewohl es noch weit dienlicher und nuͤtz-<lb/> licher ſeyn wuͤrde, wenn ſie einen gantzen<note place="right">Ein <hi rendition="#aq">Curſus<lb/> Philoſo-<lb/> phicus</hi> iſt<lb/> hoͤchſt nuͤtz-<lb/> lich,<lb/> auf das<lb/><hi rendition="#aq">Jus Naturæ</hi><lb/> folgt der<lb/><hi rendition="#aq">Curſus ju-<lb/> ridicus.</hi></note><lb/><hi rendition="#aq">Curſum Philoſophicum,</hi> etwan uͤber des<lb/> Herrn <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Andreæ Ridigeri</hi> Philoſophiam<lb/> pragmaticam methodo apodictica & quoad<lb/> ejus licuit mathematica conſcriptam,</hi> hielten,<lb/> und ſo bald das <hi rendition="#aq">Jus Naturæ</hi> zu Ende gebracht<lb/> worden, alsdenn ein <hi rendition="#aq">Collegium Inſtitutionale</hi><lb/> oder gar einen <hi rendition="#aq">Curſum juridicum</hi> anfiengen:<lb/> Worzu des Hrn. <hi rendition="#aq">D. <hi rendition="#i">Gottlieb Gerhard Titii</hi><lb/> Jus privatum Romano-Germanicum in 4to,</hi><lb/> als eines der beſten <hi rendition="#aq">Syſtematum Juris,</hi> die-<lb/> nen koͤnte; Allermaſſen derſelbe das gantze<lb/><hi rendition="#aq">Jus Civile, Eccleſiaſticum & Feudale,</hi> welche<lb/> ſonſt <hi rendition="#aq">ſeparatim doci</hi>ret werden, nach denen<lb/> rechten <hi rendition="#aq">Fundamentis Juris Naturæ,</hi> und nach<lb/> denen Regeln einer guten Vernunfft-Lehre<lb/><hi rendition="#aq">combini</hi>ret, <hi rendition="#aq">a tricis & obſoleto jure purgi</hi>ret,<lb/> und nach dem Teutſchen <hi rendition="#aq">Foro attemperi</hi>ret<note place="right">Wie er<lb/> nach<lb/> des <hi rendition="#aq">Titii</hi><lb/> Rath in ei-<lb/> nem Jahre<lb/> gar wohl,</note><lb/> hat. 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Die III. Anmerckung. (i)
⁽i⁾
Wiewohl es noch weit dienlicher und nuͤtz-
licher ſeyn wuͤrde, wenn ſie einen gantzen
Curſum Philoſophicum, etwan uͤber des
Herrn Andreæ Ridigeri Philoſophiam
pragmaticam methodo apodictica & quoad
ejus licuit mathematica conſcriptam, hielten,
und ſo bald das Jus Naturæ zu Ende gebracht
worden, alsdenn ein Collegium Inſtitutionale
oder gar einen Curſum juridicum anfiengen:
Worzu des Hrn. D. Gottlieb Gerhard Titii
Jus privatum Romano-Germanicum in 4to,
als eines der beſten Syſtematum Juris, die-
nen koͤnte; Allermaſſen derſelbe das gantze
Jus Civile, Eccleſiaſticum & Feudale, welche
ſonſt ſeparatim dociret werden, nach denen
rechten Fundamentis Juris Naturæ, und nach
denen Regeln einer guten Vernunfft-Lehre
combiniret, a tricis & obſoleto jure purgiret,
und nach dem Teutſchen Foro attemperiret
hat. Er meldet unter andern in der Præfa-
tion: Daß, wer des Tages eine Stunde auf
das Jus Naturæ & publicum, und zwey
Stunden auf die Jurisprudentiam privatam
wenden wollte, innerhalb Jahres-Friſt die
Fundamenta der gantzen in vita civili noͤthi-
gen Rechts-Gelahrheit ad ſufficientiam er-
lernen koͤnte.
Wenn nun ein Hofmeiſter, mit ſeinen jun-
gen Herrn etliche Jahr auf Univerſitaͤten zu
leben, Ordre hat: ſokan er nicht beſſer thun,
als wenn er einen Curſum philoſophicum
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