Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.Die II. Anmerckung. (e) behandelt, in Summa der gantzen Wirth-schafft wissen lässet. Hiernechst habe er zu seinen Rechnungen ein, aus 1. oder 2.Wegen der Rechnun- gen, Buch Papier bestehendes eingebundenes Buch in 4to: Darinnen die Paginae durch und durch numeriret sind, damit kein Blat ausgerissen werden kan, und solches Buch künfftig hin eben so viel bey dem Beweiß gelten möge als die Kauff-Manns-Bü- cher. Jn diesem lasse er vorne etliche Blät- ter frey zu der Rechnung der Einnahme oder des Empfangs; Zeichne alle Ausga- ben hinein, und lasse solches allezeit auf dem Tische oder sonsten wo liegen, daß die jungen Herren nach ihrem Gefallen daraus sehen können, was vor und vor was das Geld verzehret wird, damit sie desto eher zur Sparsamkeit dadurch veranlasset wer- den, und selbst Wirthschafften lernen; So bald als eine Seite in der Ausgabe ange- füllet ist, so ziehe er die Summam und lasse sie seine jungen Herren unterschreiben. Beyweche man durch Un- terschriff- ten und Qvittun- gen Bezahlung derer Posten, die mehr als 4. 5. oder 6. Thlr. betragen, muß er sich Qvit- tungen darüber geben lassen, solche nume- riren, und deroselben Numern in der Rech- nung anziehen. Und endlich wenn die Jah- res-Rechnung zu Ende ist, so lasse er sich die jungen Herren hinter dem Schluß sei- ner Rechnung darüber qvittiren, und solche Qvittung durch ihre eigenhändige Unter- Die II. Anmerckung. (e) behandelt, in Summa der gantzen Wirth-ſchafft wiſſen laͤſſet. Hiernechſt habe er zu ſeinen Rechnungen ein, aus 1. oder 2.Wegen der Rechnun- gen, Buch Papier beſtehendes eingebundenes Buch in 4to: Darinnen die Paginæ durch und durch numeriret ſind, damit kein Blat ausgeriſſen werden kan, und ſolches Buch kuͤnfftig hin eben ſo viel bey dem Beweiß gelten moͤge als die Kauff-Manns-Buͤ- cher. Jn dieſem laſſe er vorne etliche Blaͤt- ter frey zu der Rechnung der Einnahme oder des Empfangs; Zeichne alle Ausga- ben hinein, und laſſe ſolches allezeit auf dem Tiſche oder ſonſten wo liegen, daß die jungen Herren nach ihrem Gefallen daraus ſehen koͤnnen, was vor und vor was das Geld verzehret wird, damit ſie deſto eher zur Sparſamkeit dadurch veranlaſſet wer- den, und ſelbſt Wirthſchafften lernen; So bald als eine Seite in der Ausgabe ange- fuͤllet iſt, ſo ziehe er die Summam und laſſe ſie ſeine jungen Herren unterſchreiben. Beyweche man durch Un- terſchriff- ten und Qvittun- gen Bezahlung derer Poſten, die mehr als 4. 5. oder 6. Thlr. betragen, muß er ſich Qvit- tungen daruͤber geben laſſen, ſolche nume- riren, und deroſelben Numern in der Rech- nung anziehen. Und endlich wenn die Jah- res-Rechnung zu Ende iſt, ſo laſſe er ſich die jungen Herren hinter dem Schluß ſei- ner Rechnung daruͤber qvittiren, und ſolche Qvittung durch ihre eigenhaͤndige Unter- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <note xml:id="ne" prev="#ze" place="end" n="(e)"><pb facs="#f0049" n="27"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">II.</hi> Anmerckung. <hi rendition="#aq">(e)</hi></hi></fw><lb/> behandelt, <hi rendition="#aq">in Summa</hi> der gantzen Wirth-<lb/> ſchafft wiſſen laͤſſet. 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Die II. Anmerckung. (e)
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behandelt, in Summa der gantzen Wirth-
ſchafft wiſſen laͤſſet. Hiernechſt habe er
zu ſeinen Rechnungen ein, aus 1. oder 2.
Buch Papier beſtehendes eingebundenes
Buch in 4to: Darinnen die Paginæ durch
und durch numeriret ſind, damit kein Blat
ausgeriſſen werden kan, und ſolches Buch
kuͤnfftig hin eben ſo viel bey dem Beweiß
gelten moͤge als die Kauff-Manns-Buͤ-
cher. Jn dieſem laſſe er vorne etliche Blaͤt-
ter frey zu der Rechnung der Einnahme
oder des Empfangs; Zeichne alle Ausga-
ben hinein, und laſſe ſolches allezeit auf
dem Tiſche oder ſonſten wo liegen, daß die
jungen Herren nach ihrem Gefallen daraus
ſehen koͤnnen, was vor und vor was das
Geld verzehret wird, damit ſie deſto eher
zur Sparſamkeit dadurch veranlaſſet wer-
den, und ſelbſt Wirthſchafften lernen; So
bald als eine Seite in der Ausgabe ange-
fuͤllet iſt, ſo ziehe er die Summam und laſſe
ſie ſeine jungen Herren unterſchreiben. Bey
Bezahlung derer Poſten, die mehr als 4. 5.
oder 6. Thlr. betragen, muß er ſich Qvit-
tungen daruͤber geben laſſen, ſolche nume-
riren, und deroſelben Numern in der Rech-
nung anziehen. Und endlich wenn die Jah-
res-Rechnung zu Ende iſt, ſo laſſe er ſich
die jungen Herren hinter dem Schluß ſei-
ner Rechnung daruͤber qvittiren, und ſolche
Qvittung durch ihre eigenhaͤndige Unter-
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