IV. Daß er ihn seine Gesundheit inWie man die Gesund- heit con- serviren; der ordinairen Lebens-Diaet wohl ob- serviren lasse, nicht unordentlich lebe, und nur mit Tugend- und Wissenschafft- liebenden und friedfertigen Menschen, ihn umgehen lasse, und dazu bewege.
V. Daß er ihn mit dem Gelde wohlDas Geld wohl an- wenden; menagiren lerne; iedoch daß er dabey, wenn es Ehre und Reputation erfordert, nicht karg und filtzig sey. Deßwegen er ihm wohl selbst etwas zu seiner Benö- thigung in die Hände, auf die Probe, wie es emploiret werden wird, geben kan. Denn es auch nicht anständig, wenn man gantz ohne Geld ist, darüber man nur ausgelacht wird.
VI. Jn die Thorheit des SpielensDas Spiel vermeiden; lasse er sich ihn nicht vertieffen; und sonderlich gebe er acht, daß er es mit Fremden und Unbekanten gar meiden müsse. Denn die Inconventien, die daraus entstehen, sind zu gefährlich, und darzu wird die edle Zeit damit ver- derbet. Zum Plaisir und Gemüths- Recreation, kan er ihm, mit ein paar friedliebenden und honetten Freunden, wohl erlauben, auf der Druck-Tafel,
oder
Q 5
von Tſchirnhauß Inſtruction.
IV. Daß er ihn ſeine Geſundheit inWie man die Geſund- heit con- ſerviren; der ordinairen Lebens-Diæt wohl ob- ſerviren laſſe, nicht unordentlich lebe, und nur mit Tugend- und Wiſſenſchafft- liebenden und friedfertigen Menſchen, ihn umgehen laſſe, und dazu bewege.
V. Daß er ihn mit dem Gelde wohlDas Geld wohl an- wenden; menagiren lerne; iedoch daß er dabey, wenn es Ehre und Reputation erfordert, nicht karg und filtzig ſey. Deßwegen er ihm wohl ſelbſt etwas zu ſeiner Benoͤ- thigung in die Haͤnde, auf die Probe, wie es emploiret werden wird, geben kan. Denn es auch nicht anſtaͤndig, wenn man gantz ohne Geld iſt, daruͤber man nur ausgelacht wird.
VI. Jn die Thorheit des SpielensDas Spiel vermeiden; laſſe er ſich ihn nicht vertieffen; und ſonderlich gebe er acht, daß er es mit Fremden und Unbekanten gar meiden muͤſſe. Denn die Inconventien, die daraus entſtehen, ſind zu gefaͤhrlich, und darzu wird die edle Zeit damit ver- derbet. Zum Plaiſir und Gemuͤths- Recreation, kan er ihm, mit ein paar friedliebenden und honetten Freunden, wohl erlauben, auf der Druck-Tafel,
oder
Q 5
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0271"n="249"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von Tſchirnhauß <hirendition="#aq">Inſtruction.</hi></hi></fw><lb/><p><hirendition="#aq">IV.</hi> Daß er ihn ſeine Geſundheit in<noteplace="right">Wie man<lb/>
die Geſund-<lb/>
heit <hirendition="#aq">con-<lb/>ſervi</hi>ren;</note><lb/>
der <hirendition="#aq">ordinai</hi>ren Lebens-<hirendition="#aq">Diæt</hi> wohl <hirendition="#aq">ob-<lb/>ſervi</hi>ren laſſe, nicht unordentlich lebe,<lb/>
und nur mit Tugend- und Wiſſenſchafft-<lb/>
liebenden und friedfertigen Menſchen,<lb/>
ihn umgehen laſſe, und dazu bewege.</p><lb/><p><hirendition="#aq">V.</hi> Daß er ihn mit dem Gelde wohl<noteplace="right">Das Geld<lb/>
wohl an-<lb/>
wenden;</note><lb/><hirendition="#aq">menagi</hi>ren lerne; iedoch daß er dabey,<lb/>
wenn es Ehre und <hirendition="#aq">Reputation</hi> erfordert,<lb/>
nicht karg und filtzig ſey. Deßwegen<lb/>
er ihm wohl ſelbſt etwas zu ſeiner Benoͤ-<lb/>
thigung in die Haͤnde, auf die <hirendition="#aq">Probe,</hi><lb/>
wie es <hirendition="#aq">emploi</hi>ret werden wird, geben<lb/>
kan. Denn es auch nicht anſtaͤndig,<lb/>
wenn man gantz ohne Geld iſt, daruͤber<lb/>
man nur ausgelacht wird.</p><lb/><p><hirendition="#aq">VI.</hi> Jn die Thorheit des Spielens<noteplace="right">Das Spiel<lb/>
vermeiden;</note><lb/>
laſſe er ſich ihn nicht vertieffen; und<lb/>ſonderlich gebe er acht, daß er es mit<lb/>
Fremden und Unbekanten gar meiden<lb/>
muͤſſe. Denn die <hirendition="#aq">Inconventi</hi>en, die<lb/>
daraus entſtehen, ſind zu gefaͤhrlich,<lb/>
und darzu wird die edle Zeit damit ver-<lb/>
derbet. Zum <hirendition="#aq">Plaiſir</hi> und Gemuͤths-<lb/><hirendition="#aq">Recreation,</hi> kan er ihm, mit ein paar<lb/>
friedliebenden und <hirendition="#aq">honett</hi>en Freunden,<lb/>
wohl erlauben, auf der Druck-Tafel,<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Q 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">oder</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[249/0271]
von Tſchirnhauß Inſtruction.
IV. Daß er ihn ſeine Geſundheit in
der ordinairen Lebens-Diæt wohl ob-
ſerviren laſſe, nicht unordentlich lebe,
und nur mit Tugend- und Wiſſenſchafft-
liebenden und friedfertigen Menſchen,
ihn umgehen laſſe, und dazu bewege.
Wie man
die Geſund-
heit con-
ſerviren;
V. Daß er ihn mit dem Gelde wohl
menagiren lerne; iedoch daß er dabey,
wenn es Ehre und Reputation erfordert,
nicht karg und filtzig ſey. Deßwegen
er ihm wohl ſelbſt etwas zu ſeiner Benoͤ-
thigung in die Haͤnde, auf die Probe,
wie es emploiret werden wird, geben
kan. Denn es auch nicht anſtaͤndig,
wenn man gantz ohne Geld iſt, daruͤber
man nur ausgelacht wird.
Das Geld
wohl an-
wenden;
VI. Jn die Thorheit des Spielens
laſſe er ſich ihn nicht vertieffen; und
ſonderlich gebe er acht, daß er es mit
Fremden und Unbekanten gar meiden
muͤſſe. Denn die Inconventien, die
daraus entſtehen, ſind zu gefaͤhrlich,
und darzu wird die edle Zeit damit ver-
derbet. Zum Plaiſir und Gemuͤths-
Recreation, kan er ihm, mit ein paar
friedliebenden und honetten Freunden,
wohl erlauben, auf der Druck-Tafel,
oder
Das Spiel
vermeiden;
Q 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/271>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.