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Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.

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Die VIII. Anmmerckung.
valier, von allen ihm anständigen Dingen,
welche seinen Haupt-als auch seinen Neben-
Zweck angehen, zwar kurtze, iedoch gar
wohl eingerichtete, gründliche Nachrichten
finden, und durch dererselben fleißige Lesung
sich in den Stand setzen wird, von allen
darinnen abgehandelten Sachen, mit aller-
ley Profession zugethanen Menschen, kunst-
mäßig zu raisonniren, und ihnen zu zeigen,
daß er von allem eine gar gute, obgleich nicht
zulängliche, Wissenschafft habe. Siehe die
III. Anmerck. Lit. i. p. 70.


Die VIII. Anmerckung.

DAs Tantzen ist deswegenWie weit
das Tan-
tzen, vid.
den geöff-
neten Rit-
ter-Platz.

vor einen jungen Cavalier,
der einmahl bey grossen
Solennitäten sich wohl aufsühren
soll, nöthig. Weil es selbigem bey
allen Occasionen, es sey bey Visiten
vornehmer Leute, bey deren Be-
gleitung, bey der Tafel und ordi-
nai
ren Conversationen stets dienet.
Man kan es einem auch gleich an-
sehen, ob er dieses Exercitium ge-
trieben hat, und werden junge
Leute hieraus beurtheilet, auch die-

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Die VIII. Anm̃erckung.
valier, von allen ihm anſtaͤndigen Dingen,
welche ſeinen Haupt-als auch ſeinen Neben-
Zweck angehen, zwar kurtze, iedoch gar
wohl eingerichtete, gruͤndliche Nachrichten
finden, und durch dererſelben fleißige Leſung
ſich in den Stand ſetzen wird, von allen
darinnen abgehandelten Sachen, mit aller-
ley Profeſſion zugethanen Menſchen, kunſt-
maͤßig zu raiſonniren, und ihnen zu zeigen,
daß er von allem eine gar gute, obgleich nicht
zulaͤngliche, Wiſſenſchafft habe. Siehe die
III. Anmerck. Lit. i. p. 70.


Die VIII. Anmerckung.

DAs Tantzen iſt deswegenWie weit
das Tan-
tzen, vid.
den geoͤff-
neten Rit-
ter-Platz.

vor einen jungen Cavalier,
der einmahl bey groſſen
Solennitaͤten ſich wohl aufſuͤhren
ſoll, noͤthig. Weil es ſelbigem bey
allen Occaſionen, es ſey bey Viſiten
vornehmer Leute, bey deren Be-
gleitung, bey der Tafel und ordi-
nai
ren Converſationen ſtets dienet.
Man kan es einem auch gleich an-
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[105/0127] Die VIII. Anm̃erckung. ⁽r⁾ valier, von allen ihm anſtaͤndigen Dingen, welche ſeinen Haupt-als auch ſeinen Neben- Zweck angehen, zwar kurtze, iedoch gar wohl eingerichtete, gruͤndliche Nachrichten finden, und durch dererſelben fleißige Leſung ſich in den Stand ſetzen wird, von allen darinnen abgehandelten Sachen, mit aller- ley Profeſſion zugethanen Menſchen, kunſt- maͤßig zu raiſonniren, und ihnen zu zeigen, daß er von allem eine gar gute, obgleich nicht zulaͤngliche, Wiſſenſchafft habe. Siehe die III. Anmerck. Lit. i. p. 70. Die VIII. Anmerckung. DAs Tantzen iſt deswegen vor einen jungen Cavalier, der einmahl bey groſſen Solennitaͤten ſich wohl aufſuͤhren ſoll, noͤthig. Weil es ſelbigem bey allen Occaſionen, es ſey bey Viſiten vornehmer Leute, bey deren Be- gleitung, bey der Tafel und ordi- nairen Converſationen ſtets dienet. Man kan es einem auch gleich an- ſehen, ob er dieſes Exercitium ge- trieben hat, und werden junge Leute hieraus beurtheilet, auch die- net Wie weit das Tan- tzen, vid. den geoͤff- neten Rit- ter-Platz. G 5

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Zitationshilfe: Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/127>, abgerufen am 23.11.2024.