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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Rep
solches kan auch in einer eintzigen
Stimme geschehen.

Repetitionis Signum,

Ein besonder Zeichen in der
Music, daß eine gesungene oder
gespielte Clausel soll wiederholet
werden.

Rep-Huhn Perdix, Perdrix,

Jst genugsam seiner Gestalt
nach bekannt. Was die Farbe
desselben anbelangt, tragen sie
meistens graue, doch an einem
Orte des Leibes hellere, am an-
dern duncklere Federn, Kopff und
Rücken sind mit licht-die Mitte
des Bauchs aber mit braun-ro-
then Flecken gezieret. Am Bau-
che, wo das Weisse anfängt, wird es
mit einem rothen Flecken bey dem
Han bedeckt, welcher wie ein Huf-
eisen gestaltet, und von den Jä-
gern der Schild genennet wird.
Es giebet auch geschildete Hen-
nen, doch ist der Schild bey ih-
nen mehr schwartzbraun als dun-
ckelroth. Die Brunst-Zeit dieses
Vogels, wie sie bald nach Licht-
messe angehet, und bis in den
May und Junium währet, als ist
sie auch sehr fruchtbar, massen er
wol bis 24 Eyer leget, die er un-
verdrossen ausbrütet, sich auch
darüber dann und wann ergrei-
fen lässet. Eine gantze Brut
wird Weidemännisch ein Volck
genennet. Seine Jungen führet
er nicht länger als bis Lichtmesse,
da sie sich schon begatten, und
weil sie noch unerfahren, das er-
stemal gar keine, oder doch nur
wenig Junge aufbringen, ja gar,
nach einiger Meinung, zur Zucht
vor dem fünften Jahr ihres Al-
ters nicht taugen. Der

Fang geschiehet auf unterschiedli-
che Art; doch ist das Schiessen in
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Rep
einer Wild-Bahn gar schädlich, an-
gesehen man leicht die Alten tref-
fen, und also die Heckung zer-
nichten kan. Besser wird es ge-
than, wenn man sie mit Netzen
fängt, aus denen man die Alten
wieder nach Belieben loslassen
kan. Sie halten sich am liebsten
in der Saat, Stoppeln, Wiesen
und Feldern auf, allwo sie sich
sicherer als in den Holtzungen ach-
ten, und ob sie zwar im Herbst
starck und weit fliegen können, so
scheuen sie sich doch, aus Furcht
für den Raub-Vögeln, einen ho-
hen Flug zu versuchen. Zur Som-
mers-Zeit, sonderlich, (wenn sie
nicht so reich von Federn sind, und
nicht so leicht die Höhe erreichen
können, als im Herbst und Win-
ter) lassen sie sich auch mit Steck-
Garnen fangen, und zwar fol-
gender Gestalt: Daß man sie erst
mit Stäubern und abgerichteten
Hunden aufsuche, nachgehends
um den Ort, wo sie sich nieder-
lassen, gantz geraum und weit ein
Garn stelle, und vorbesagte Vö-
gel dahin forcire; im Herbst da-
gegen thut das Treibe-Zeug besse-
re Dienste, welches ein Netz ist,
hinten mit einem Beutel oder Ha-
men, und an den Seiten mit Flü-
geln versehen; solches wird an
einem Ort, da man Hüner vermu-
thet, gestecket, und alsdenn die
Hüner selbst, durch Hülfe eines
Schützen-Pferdes oder einer Ku-
he, oder wol eines Schildes, dar-
auf nur eines von beyden gemah-
let, zwischen den Flügeln in den
Beutel hinein getrieben. Jch sa-
ge durch Hülffe eines Schützen-
Pferdes oder Kuhe. Denn vor
Menschen und Hunden, die auf
sie zukommen, pflegen sie furcht-
sam aufzufliegen, vor Pferden

und
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Rep
ſolches kan auch in einer eintzigen
Stimme geſchehen.

Repetitionis Signum,

Ein beſonder Zeichen in der
Muſic, daß eine geſungene oder
geſpielte Clauſel ſoll wiederholet
werden.

Rep-Huhn Perdix, Perdrix,

Jſt genugſam ſeiner Geſtalt
nach bekannt. Was die Farbe
deſſelben anbelangt, tragen ſie
meiſtens graue, doch an einem
Orte des Leibes hellere, am an-
dern duncklere Federn, Kopff und
Ruͤcken ſind mit licht-die Mitte
des Bauchs aber mit braun-ro-
then Flecken gezieret. Am Bau-
che, wo das Weiſſe anfaͤngt, wird es
mit einem rothen Flecken bey dem
Han bedeckt, welcher wie ein Huf-
eiſen geſtaltet, und von den Jaͤ-
gern der Schild genennet wird.
Es giebet auch geſchildete Hen-
nen, doch iſt der Schild bey ih-
nen mehr ſchwartzbraun als dun-
ckelroth. Die Brunſt-Zeit dieſes
Vogels, wie ſie bald nach Licht-
meſſe angehet, und bis in den
May und Junium waͤhret, als iſt
ſie auch ſehr fruchtbar, maſſen er
wol bis 24 Eyer leget, die er un-
verdroſſen ausbruͤtet, ſich auch
daruͤber dann und wann ergrei-
fen laͤſſet. Eine gantze Brut
wird Weidemaͤnniſch ein Volck
genennet. Seine Jungen fuͤhret
er nicht laͤnger als bis Lichtmeſſe,
da ſie ſich ſchon begatten, und
weil ſie noch unerfahren, das er-
ſtemal gar keine, oder doch nur
wenig Junge aufbringen, ja gar,
nach einiger Meinung, zur Zucht
vor dem fuͤnften Jahr ihres Al-
ters nicht taugen. Der

Fang geſchiehet auf unterſchiedli-
che Art; doch iſt das Schieſſen in
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Rep
einer Wild-Bahn gar ſchaͤdlich, an-
geſehen man leicht die Alten tref-
fen, und alſo die Heckung zer-
nichten kan. Beſſer wird es ge-
than, wenn man ſie mit Netzen
faͤngt, aus denen man die Alten
wieder nach Belieben loslaſſen
kan. Sie halten ſich am liebſten
in der Saat, Stoppeln, Wieſen
und Feldern auf, allwo ſie ſich
ſicherer als in den Holtzungen ach-
ten, und ob ſie zwar im Herbſt
ſtarck und weit fliegen koͤnnen, ſo
ſcheuen ſie ſich doch, aus Furcht
fuͤr den Raub-Voͤgeln, einen ho-
hen Flug zu verſuchen. Zur Som-
mers-Zeit, ſonderlich, (wenn ſie
nicht ſo reich von Federn ſind, und
nicht ſo leicht die Hoͤhe erreichen
koͤnnen, als im Herbſt und Win-
ter) laſſen ſie ſich auch mit Steck-
Garnen fangen, und zwar fol-
gender Geſtalt: Daß man ſie erſt
mit Staͤubern und abgerichteten
Hunden aufſuche, nachgehends
um den Ort, wo ſie ſich nieder-
laſſen, gantz geraum und weit ein
Garn ſtelle, und vorbeſagte Voͤ-
gel dahin forcire; im Herbſt da-
gegen thut das Treibe-Zeug beſſe-
re Dienſte, welches ein Netz iſt,
hinten mit einem Beutel oder Ha-
men, und an den Seiten mit Fluͤ-
geln verſehen; ſolches wird an
einem Ort, da man Huͤner vermu-
thet, geſtecket, und alsdenn die
Huͤner ſelbſt, durch Huͤlfe eines
Schuͤtzen-Pferdes oder einer Ku-
he, oder wol eines Schildes, dar-
auf nur eines von beyden gemah-
let, zwiſchen den Fluͤgeln in den
Beutel hinein getrieben. Jch ſa-
ge durch Huͤlffe eines Schuͤtzen-
Pferdes oder Kuhe. Denn vor
Menſchen und Hunden, die auf
ſie zukommen, pflegen ſie furcht-
ſam aufzufliegen, vor Pferden

und
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[0983] Rep Rep ſolches kan auch in einer eintzigen Stimme geſchehen. Repetitionis Signum, Ein beſonder Zeichen in der Muſic, daß eine geſungene oder geſpielte Clauſel ſoll wiederholet werden. Rep-Huhn Perdix, Perdrix, Jſt genugſam ſeiner Geſtalt nach bekannt. Was die Farbe deſſelben anbelangt, tragen ſie meiſtens graue, doch an einem Orte des Leibes hellere, am an- dern duncklere Federn, Kopff und Ruͤcken ſind mit licht-die Mitte des Bauchs aber mit braun-ro- then Flecken gezieret. Am Bau- che, wo das Weiſſe anfaͤngt, wird es mit einem rothen Flecken bey dem Han bedeckt, welcher wie ein Huf- eiſen geſtaltet, und von den Jaͤ- gern der Schild genennet wird. Es giebet auch geſchildete Hen- nen, doch iſt der Schild bey ih- nen mehr ſchwartzbraun als dun- ckelroth. Die Brunſt-Zeit dieſes Vogels, wie ſie bald nach Licht- meſſe angehet, und bis in den May und Junium waͤhret, als iſt ſie auch ſehr fruchtbar, maſſen er wol bis 24 Eyer leget, die er un- verdroſſen ausbruͤtet, ſich auch daruͤber dann und wann ergrei- fen laͤſſet. Eine gantze Brut wird Weidemaͤnniſch ein Volck genennet. Seine Jungen fuͤhret er nicht laͤnger als bis Lichtmeſſe, da ſie ſich ſchon begatten, und weil ſie noch unerfahren, das er- ſtemal gar keine, oder doch nur wenig Junge aufbringen, ja gar, nach einiger Meinung, zur Zucht vor dem fuͤnften Jahr ihres Al- ters nicht taugen. Der Fang geſchiehet auf unterſchiedli- che Art; doch iſt das Schieſſen in einer Wild-Bahn gar ſchaͤdlich, an- geſehen man leicht die Alten tref- fen, und alſo die Heckung zer- nichten kan. Beſſer wird es ge- than, wenn man ſie mit Netzen faͤngt, aus denen man die Alten wieder nach Belieben loslaſſen kan. Sie halten ſich am liebſten in der Saat, Stoppeln, Wieſen und Feldern auf, allwo ſie ſich ſicherer als in den Holtzungen ach- ten, und ob ſie zwar im Herbſt ſtarck und weit fliegen koͤnnen, ſo ſcheuen ſie ſich doch, aus Furcht fuͤr den Raub-Voͤgeln, einen ho- hen Flug zu verſuchen. Zur Som- mers-Zeit, ſonderlich, (wenn ſie nicht ſo reich von Federn ſind, und nicht ſo leicht die Hoͤhe erreichen koͤnnen, als im Herbſt und Win- ter) laſſen ſie ſich auch mit Steck- Garnen fangen, und zwar fol- gender Geſtalt: Daß man ſie erſt mit Staͤubern und abgerichteten Hunden aufſuche, nachgehends um den Ort, wo ſie ſich nieder- laſſen, gantz geraum und weit ein Garn ſtelle, und vorbeſagte Voͤ- gel dahin forcire; im Herbſt da- gegen thut das Treibe-Zeug beſſe- re Dienſte, welches ein Netz iſt, hinten mit einem Beutel oder Ha- men, und an den Seiten mit Fluͤ- geln verſehen; ſolches wird an einem Ort, da man Huͤner vermu- thet, geſtecket, und alsdenn die Huͤner ſelbſt, durch Huͤlfe eines Schuͤtzen-Pferdes oder einer Ku- he, oder wol eines Schildes, dar- auf nur eines von beyden gemah- let, zwiſchen den Fluͤgeln in den Beutel hinein getrieben. Jch ſa- ge durch Huͤlffe eines Schuͤtzen- Pferdes oder Kuhe. Denn vor Menſchen und Hunden, die auf ſie zukommen, pflegen ſie furcht- ſam aufzufliegen, vor Pferden und P p p 2

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/983>, abgerufen am 22.12.2024.