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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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da der schwartze Kern an denen
Zähnen anfange auszulöschen,
und die Gruben sich auszufüllen,
die Nerven des Schweifs sich ver-
längern, dieweil der Vigueur der
jungen Jahre der Pferde anfängt
sich zu schwächen, und die
Natur nicht Krafft genug hat,
um die Knöpfe, so die Nerven for-
mi
ren, zu unterhalten, also daß
um das 6te Jahr einer dieser
Knöpffe kleiner wird, und um
das 7te Jahr nimmt ein ander da-
von ab; Alleine dieses Abnehmen
geschiehet eher oder später bey ei-
nem, als dem andern, nachdem
die Pferde wohl gefüttert wer-
den.

Queüe de Rat,

Ratzenschweiff wird von einem
Pferde gesagt, so kahl und bloß,
ohne Haare oder mit gar wenigen
versehen; worzu gemeiniglich die
Tieger-Pferde incliniren. Das
Wort Queüe wird auch öffters
gebraucht von einigen Verstar-
rungen der Nerven, so die Pferde
an den Gelencken der Füsse be-
kommen.

Quille, le jeu des quilles,

Heist ein Kegel-Spiel, in wel-
chem man pflegt zuweilen ein
Pferd zu tummeln, daß es im Ga-
lop keinen Kegel umwirffet. Es
ist aber mehr eine Curiosität von
einem Reuter, um seine Geschick-
lichkeit, und des Pferdes Vorsich-
tig- und Gewandsamkeit damit zu
bezeigen; welches auch in der That
etwas schweres und der Probier-
Stein eines wohldreßirten Pfer-
des ist, so in der Creutz-Schule
auf gerader Linie wohl exercirt
ist, will man es changiren, so
muß es ausser dem weiten Kegel-
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Qvi
spiel geschehen, und lincks auch
auf gerader Linie durchgeschlossen
werden, und dann rechts wieder
changirt, und auswendig parirt.

Quinquatrus minusculae, s.
Quinquatria minora,

Das Fest der Pfeiff-Weihung,
welches den 13 oder den 1 Jun. wie
andre wollen, zu Rom von den
Pfeiffern gefeyert ward, als an
welchem Tage sie in langen Wei-
ber-Röcken in der Stadt umher
giengen, und in dem Tempel der
Minerva zusammen kamen.

Quinquennalia,

Hiessen bey den Römern die
Spiele, die alle 5 Jahr gehalten
worden, daher sie von einigen
mit den Lustris vermischet wer-
den, von welchen sie doch unter-
schieden seyn, weil dabey unter
andern auch Music-Spiele in Ui-
bung waren, von welchen man
bey den Lustris nichts wuste.
Der Kayser Augustus hat diesen
Spielen sonderlich ein Ansehen
gegeben, oder solche vielmehr zu-
erst aufgebracht, zum Andencken
seines bey Actium wider M. An-
tonium
erlangten Sieges; mas-
sen vor dieser Zeit keine andere
Quinquennales Ludi zu Rom vor-
kommen, als die bekannte Lustra,
und hat dabey Augustus hauptsäch-
lich dem Muster der Olympischen,
Nemeischen, Pythischen und Isth-
mi
schen Schauspielen gefolget.
V. Modius de Lud. Vet. 2, 25.

Quinquertium, Pentathlum,

Begriff ehemals die 5 Kampf-
Uibungen, als Fechten, Ringen,
Springen, mit dem Disco wer-
sen und Wettlauffen, und wird
von einigen, wiewol falsch, für

einer-

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Qve
da der ſchwartze Kern an denen
Zaͤhnen anfange auszuloͤſchen,
und die Gruben ſich auszufuͤllen,
die Nerven des Schweifs ſich ver-
laͤngern, dieweil der Vigueur der
jungen Jahre der Pferde anfaͤngt
ſich zu ſchwaͤchen, und die
Natur nicht Krafft genug hat,
um die Knoͤpfe, ſo die Nerven for-
mi
ren, zu unterhalten, alſo daß
um das 6te Jahr einer dieſer
Knoͤpffe kleiner wird, und um
das 7te Jahr nimmt ein ander da-
von ab; Alleine dieſes Abnehmen
geſchiehet eher oder ſpaͤter bey ei-
nem, als dem andern, nachdem
die Pferde wohl gefuͤttert wer-
den.

Queüe de Rat,

Ratzenſchweiff wird von einem
Pferde geſagt, ſo kahl und bloß,
ohne Haare oder mit gar wenigen
verſehen; worzu gemeiniglich die
Tieger-Pferde incliniren. Das
Wort Queüe wird auch oͤffters
gebraucht von einigen Verſtar-
rungen der Nerven, ſo die Pferde
an den Gelencken der Fuͤſſe be-
kommen.

Quille, le jeu des quilles,

Heiſt ein Kegel-Spiel, in wel-
chem man pflegt zuweilen ein
Pferd zu tummeln, daß es im Ga-
lop keinen Kegel umwirffet. Es
iſt aber mehr eine Curioſitaͤt von
einem Reuter, um ſeine Geſchick-
lichkeit, und des Pferdes Vorſich-
tig- und Gewandſamkeit damit zu
bezeigen; welches auch in der That
etwas ſchweres und der Probier-
Stein eines wohldreßirten Pfer-
des iſt, ſo in der Creutz-Schule
auf gerader Linie wohl exercirt
iſt, will man es changiren, ſo
muß es auſſer dem weiten Kegel-
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Qvi
ſpiel geſchehen, und lincks auch
auf gerader Linie durchgeſchloſſen
werden, und dann rechts wieder
changirt, und auswendig parirt.

Quinquatrus minuſculæ, ſ.
Quinquatria minora,

Das Feſt der Pfeiff-Weihung,
welches den 13 oder den 1 Jun. wie
andre wollen, zu Rom von den
Pfeiffern gefeyert ward, als an
welchem Tage ſie in langen Wei-
ber-Roͤcken in der Stadt umher
giengen, und in dem Tempel der
Minerva zuſammen kamen.

Quinquennalia,

Hieſſen bey den Roͤmern die
Spiele, die alle 5 Jahr gehalten
worden, daher ſie von einigen
mit den Luſtris vermiſchet wer-
den, von welchen ſie doch unter-
ſchieden ſeyn, weil dabey unter
andern auch Muſic-Spiele in Ui-
bung waren, von welchen man
bey den Luſtris nichts wuſte.
Der Kayſer Auguſtus hat dieſen
Spielen ſonderlich ein Anſehen
gegeben, oder ſolche vielmehr zu-
erſt aufgebracht, zum Andencken
ſeines bey Actium wider M. An-
tonium
erlangten Sieges; maſ-
ſen vor dieſer Zeit keine andere
Quinquennales Ludi zu Rom vor-
kommen, als die bekannte Luſtra,
und hat dabey Auguſtus hauptſaͤch-
lich dem Muſter der Olympiſchen,
Nemeiſchen, Pythiſchen und Iſth-
mi
ſchen Schauſpielen gefolget.
V. Modius de Lud. Vet. 2, 25.

Quinquertium, Pentathlum,

Begriff ehemals die 5 Kampf-
Uibungen, als Fechten, Ringen,
Springen, mit dem Diſco wer-
ſen und Wettlauffen, und wird
von einigen, wiewol falſch, fuͤr

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[0950] Qve Qvi da der ſchwartze Kern an denen Zaͤhnen anfange auszuloͤſchen, und die Gruben ſich auszufuͤllen, die Nerven des Schweifs ſich ver- laͤngern, dieweil der Vigueur der jungen Jahre der Pferde anfaͤngt ſich zu ſchwaͤchen, und die Natur nicht Krafft genug hat, um die Knoͤpfe, ſo die Nerven for- miren, zu unterhalten, alſo daß um das 6te Jahr einer dieſer Knoͤpffe kleiner wird, und um das 7te Jahr nimmt ein ander da- von ab; Alleine dieſes Abnehmen geſchiehet eher oder ſpaͤter bey ei- nem, als dem andern, nachdem die Pferde wohl gefuͤttert wer- den. Queüe de Rat, Ratzenſchweiff wird von einem Pferde geſagt, ſo kahl und bloß, ohne Haare oder mit gar wenigen verſehen; worzu gemeiniglich die Tieger-Pferde incliniren. Das Wort Queüe wird auch oͤffters gebraucht von einigen Verſtar- rungen der Nerven, ſo die Pferde an den Gelencken der Fuͤſſe be- kommen. Quille, le jeu des quilles, Heiſt ein Kegel-Spiel, in wel- chem man pflegt zuweilen ein Pferd zu tummeln, daß es im Ga- lop keinen Kegel umwirffet. Es iſt aber mehr eine Curioſitaͤt von einem Reuter, um ſeine Geſchick- lichkeit, und des Pferdes Vorſich- tig- und Gewandſamkeit damit zu bezeigen; welches auch in der That etwas ſchweres und der Probier- Stein eines wohldreßirten Pfer- des iſt, ſo in der Creutz-Schule auf gerader Linie wohl exercirt iſt, will man es changiren, ſo muß es auſſer dem weiten Kegel- ſpiel geſchehen, und lincks auch auf gerader Linie durchgeſchloſſen werden, und dann rechts wieder changirt, und auswendig parirt. Quinquatrus minuſculæ, ſ. Quinquatria minora, Das Feſt der Pfeiff-Weihung, welches den 13 oder den 1 Jun. wie andre wollen, zu Rom von den Pfeiffern gefeyert ward, als an welchem Tage ſie in langen Wei- ber-Roͤcken in der Stadt umher giengen, und in dem Tempel der Minerva zuſammen kamen. Quinquennalia, Hieſſen bey den Roͤmern die Spiele, die alle 5 Jahr gehalten worden, daher ſie von einigen mit den Luſtris vermiſchet wer- den, von welchen ſie doch unter- ſchieden ſeyn, weil dabey unter andern auch Muſic-Spiele in Ui- bung waren, von welchen man bey den Luſtris nichts wuſte. Der Kayſer Auguſtus hat dieſen Spielen ſonderlich ein Anſehen gegeben, oder ſolche vielmehr zu- erſt aufgebracht, zum Andencken ſeines bey Actium wider M. An- tonium erlangten Sieges; maſ- ſen vor dieſer Zeit keine andere Quinquennales Ludi zu Rom vor- kommen, als die bekannte Luſtra, und hat dabey Auguſtus hauptſaͤch- lich dem Muſter der Olympiſchen, Nemeiſchen, Pythiſchen und Iſth- miſchen Schauſpielen gefolget. V. Modius de Lud. Vet. 2, 25. Quinquertium, Pentathlum, Begriff ehemals die 5 Kampf- Uibungen, als Fechten, Ringen, Springen, mit dem Diſco wer- ſen und Wettlauffen, und wird von einigen, wiewol falſch, fuͤr einer-

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/950>, abgerufen am 25.11.2024.