Soll, wie die Rabbinen vorge- ben, ein den schwärmenden Bie- nen ähnlicher Concentus bey den Juden gewesen seyn, welcher auf einem hierzu beqvemen Jnstru- ment herausgebracht, und worin der fünfte Psalm Davids gesun- gen worden. Er soll dem in der Römisch-Catholischen Kirche übli- chen Tono sexto correspondiret haben. Vermuthlich aber ist es ein Systema von verschiedenen Pfeiffen gewesen, weil das Stamm- Wort Chalal, davon Nechiloth herkömmt, durchlöchern heisset.
Neghinoth,
Jst der allgemeine Nahme, wel- chen alle besaitete Jnstrumenten bey den Hebräern gehabt.
Neglicence d' un Cavalier,
Jst die Unachtsamkeit, Saum- seligkeit oder Fahrläßigkeit eines Reuters, welches endlich zu einer Faulheit wird, und dieses ist dann ein solches Laster, da man seine anbefohlne Geschäffte unterläst, und hingegen unnöthige liederli- che, ja wol sündliche Dinge ver- richtet, dessen sich billig ein hon- net Homme schämen soll; denn ein fauler Mensch ist wie ein tod- ter Götze zu achten, von wel- chem Sap. XV, 15 stehet, daß seine Füsse faul seyn, von der Stelle zu gehen. Uiber diß lehret auch die Faulheit und Müßigkeit viel böses.
Negligence d' un cheval,
Die Nachläßigkeit ist einem Reuter an einem verdrießlichen Pferde zu vertragen sehr beschwer- [Spaltenumbruch]
Ner
lich, weil aus dem immerwähren- den Aufmuntern ein grösseres Uibel, als durch die unaufhörli- chen Hülffen und Straffen ent- stehet, daß sie dieselben gantz ge- wohnen, und letztlich auch nichts mehr achten, welches allen Wohl- stand und Preis des Reuters ver- mindert.
Neisse,
Schöne Stadt und die ordent- liche Residentz des Bischoffs zu Breßlau, am Fluß Neisse im Für- stenthum Grotkau oder Neisse in Schlesien. Es ist jährlich allda im Januario ein berühmter Wein- Marckt; hat auch hier ein schö- nes Gestüt von den kostbaresten ausländischen Pferden, und Be- schellern. Ward 1741 von den Preussen erobert.
Nekabhim,
Eine Art Jüdischer Pfeiffen, deren Ezech. XXVIII, 13 gedacht wird.
Nerf ferrure,
Jst eine hefftige Anstreiffung, welche sich das Pferd an den Ner- ven der vordern Schenckel mit den hintern Füssen giebt, sich stets aufs neu verwundet, daß es unheilsam ist, wo man ihme die Huf-Eisen nicht solcher gestalt richten läst, daß sie selbige nicht mehr anrühren können.
Neronia,
Waren Schauspiele, welche der Kayser Nero alle 5 Jahr angestellt, sich selbst zu Ehren, und daß er fein lange bey der Regierung bleiben möchte. Man hatte in solchen dreyerley Exercitia, nemlich in der Music, Poesie, und im Rin- gen und Fahren.
Ner-
[Spaltenumbruch]
Nec
halffter noͤthigen und zwingen. V. Licou.
Nechiloth,
Soll, wie die Rabbinen vorge- ben, ein den ſchwaͤrmenden Bie- nen aͤhnlicher Concentus bey den Juden geweſen ſeyn, welcher auf einem hierzu beqvemen Jnſtru- ment herausgebracht, und worin der fuͤnfte Pſalm Davids geſun- gen worden. Er ſoll dem in der Roͤmiſch-Catholiſchen Kirche uͤbli- chen Tono ſexto correſpondiret haben. Vermuthlich aber iſt es ein Syſtema von verſchiedenen Pfeiffen geweſen, weil das Stam̃- Wort Chalal, davon Nechiloth herkoͤmmt, durchloͤchern heiſſet.
Neghinoth,
Jſt der allgemeine Nahme, wel- chen alle beſaitete Jnſtrumenten bey den Hebraͤern gehabt.
Neglicence d’ un Cavalier,
Jſt die Unachtſamkeit, Saum- ſeligkeit oder Fahrlaͤßigkeit eines Reuters, welches endlich zu einer Faulheit wird, und dieſes iſt dann ein ſolches Laſter, da man ſeine anbefohlne Geſchaͤffte unterlaͤſt, und hingegen unnoͤthige liederli- che, ja wol ſuͤndliche Dinge ver- richtet, deſſen ſich billig ein hon- net Homme ſchaͤmen ſoll; denn ein fauler Menſch iſt wie ein tod- ter Goͤtze zu achten, von wel- chem Sap. XV, 15 ſtehet, daß ſeine Fuͤſſe faul ſeyn, von der Stelle zu gehen. Uiber diß lehret auch die Faulheit und Muͤßigkeit viel boͤſes.
Negligence d’ un cheval,
Die Nachlaͤßigkeit iſt einem Reuter an einem verdrießlichen Pferde zu vertragen ſehr beſchwer- [Spaltenumbruch]
Ner
lich, weil aus dem immerwaͤhren- den Aufmuntern ein groͤſſeres Uibel, als durch die unaufhoͤrli- chen Huͤlffen und Straffen ent- ſtehet, daß ſie dieſelben gantz ge- wohnen, und letztlich auch nichts mehr achten, welches allen Wohl- ſtand und Preis des Reuters ver- mindert.
Neiſſe,
Schoͤne Stadt und die ordent- liche Reſidentz des Biſchoffs zu Breßlau, am Fluß Neiſſe im Fuͤr- ſtenthum Grotkau oder Neiſſe in Schleſien. Es iſt jaͤhrlich allda im Januario ein beruͤhmter Wein- Marckt; hat auch hier ein ſchoͤ- nes Geſtuͤt von den koſtbareſten auslaͤndiſchen Pferden, und Be- ſchellern. Ward 1741 von den Preuſſen erobert.
Nekabhim,
Eine Art Juͤdiſcher Pfeiffen, deren Ezech. XXVIII, 13 gedacht wird.
Nerf ferrure,
Jſt eine hefftige Anſtreiffung, welche ſich das Pferd an den Ner- ven der vordern Schenckel mit den hintern Fuͤſſen giebt, ſich ſtets aufs neu verwundet, daß es unheilſam iſt, wo man ihme die Huf-Eiſen nicht ſolcher geſtalt richten laͤſt, daß ſie ſelbige nicht mehr anruͤhren koͤnnen.
Neronia,
Waren Schauſpiele, welche der Kayſer Nero alle 5 Jahr angeſtellt, ſich ſelbſt zu Ehren, und daß er fein lange bey der Regierung bleiben moͤchte. Man hatte in ſolchen dreyerley Exercitia, nemlich in der Muſic, Poeſie, und im Rin- gen und Fahren.
Ner-
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[0815]
Nec
Ner
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Soll, wie die Rabbinen vorge-
ben, ein den ſchwaͤrmenden Bie-
nen aͤhnlicher Concentus bey den
Juden geweſen ſeyn, welcher auf
einem hierzu beqvemen Jnſtru-
ment herausgebracht, und worin
der fuͤnfte Pſalm Davids geſun-
gen worden. Er ſoll dem in der
Roͤmiſch-Catholiſchen Kirche uͤbli-
chen Tono ſexto correſpondiret
haben. Vermuthlich aber iſt es
ein Syſtema von verſchiedenen
Pfeiffen geweſen, weil das Stam̃-
Wort Chalal, davon Nechiloth
herkoͤmmt, durchloͤchern heiſſet.
Neghinoth,
Jſt der allgemeine Nahme, wel-
chen alle beſaitete Jnſtrumenten
bey den Hebraͤern gehabt.
Neglicence d’ un Cavalier,
Jſt die Unachtſamkeit, Saum-
ſeligkeit oder Fahrlaͤßigkeit eines
Reuters, welches endlich zu einer
Faulheit wird, und dieſes iſt dann
ein ſolches Laſter, da man ſeine
anbefohlne Geſchaͤffte unterlaͤſt,
und hingegen unnoͤthige liederli-
che, ja wol ſuͤndliche Dinge ver-
richtet, deſſen ſich billig ein hon-
net Homme ſchaͤmen ſoll; denn
ein fauler Menſch iſt wie ein tod-
ter Goͤtze zu achten, von wel-
chem Sap. XV, 15 ſtehet, daß ſeine
Fuͤſſe faul ſeyn, von der Stelle
zu gehen. Uiber diß lehret auch
die Faulheit und Muͤßigkeit viel
boͤſes.
Negligence d’ un cheval,
Die Nachlaͤßigkeit iſt einem
Reuter an einem verdrießlichen
Pferde zu vertragen ſehr beſchwer-
lich, weil aus dem immerwaͤhren-
den Aufmuntern ein groͤſſeres
Uibel, als durch die unaufhoͤrli-
chen Huͤlffen und Straffen ent-
ſtehet, daß ſie dieſelben gantz ge-
wohnen, und letztlich auch nichts
mehr achten, welches allen Wohl-
ſtand und Preis des Reuters ver-
mindert.
Neiſſe,
Schoͤne Stadt und die ordent-
liche Reſidentz des Biſchoffs zu
Breßlau, am Fluß Neiſſe im Fuͤr-
ſtenthum Grotkau oder Neiſſe in
Schleſien. Es iſt jaͤhrlich allda
im Januario ein beruͤhmter Wein-
Marckt; hat auch hier ein ſchoͤ-
nes Geſtuͤt von den koſtbareſten
auslaͤndiſchen Pferden, und Be-
ſchellern. Ward 1741 von den
Preuſſen erobert.
Nekabhim,
Eine Art Juͤdiſcher Pfeiffen,
deren Ezech. XXVIII, 13 gedacht
wird.
Nerf ferrure,
Jſt eine hefftige Anſtreiffung,
welche ſich das Pferd an den Ner-
ven der vordern Schenckel mit
den hintern Fuͤſſen giebt, ſich
ſtets aufs neu verwundet, daß es
unheilſam iſt, wo man ihme die
Huf-Eiſen nicht ſolcher geſtalt
richten laͤſt, daß ſie ſelbige nicht
mehr anruͤhren koͤnnen.
Neronia,
Waren Schauſpiele, welche der
Kayſer Nero alle 5 Jahr angeſtellt,
ſich ſelbſt zu Ehren, und daß er fein
lange bey der Regierung bleiben
moͤchte. Man hatte in ſolchen
dreyerley Exercitia, nemlich in
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gen und Fahren.
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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/815>, abgerufen am 03.03.2025.
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