Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Mei Meise einem Menschen damit aufeinen Hieb den Finger blutig hau- en kan. Die 2) Blau-Meise, von einigen auch 3) Wald- oder Holtz-Meise, Mei ob sie ein Ringlein um den Halshätte, bis an die Kehle, es rei- chet aber doch nicht weiter, und ist die gantze Brust und Bauch nur mit solchem duncklen Weiß einge- nommen; der Rücken und die Flügel sind dunckelgrau, und am Ende der Flug-Federn finden sich, wie bey dem Baumhäcklein und Stieglitzen, weisse Pünctlein, wel- che man nur siehet, wenn man die Flügel von einander thut. Das Weiblein hat gäntzlich einerley Farbe. An der Grösse ist diese Meise, wie eine Blau-Meise, fast noch kleiner, und am Schnabel, Füssen und andern Eigenschafften, hat sie eben die Gaben, welche die andern Meisen besitzen. Die 4) Hanff- oder Schwartz-Meise, 5) Kupp- oder Schopff inglei- cher
[Spaltenumbruch] Mei Meiſe einem Menſchen damit aufeinen Hieb den Finger blutig hau- en kan. Die 2) Blau-Meiſe, von einigen auch 3) Wald- oder Holtz-Meiſe, Mei ob ſie ein Ringlein um den Halshaͤtte, bis an die Kehle, es rei- chet aber doch nicht weiter, und iſt die gantze Bruſt und Bauch nur mit ſolchem duncklen Weiß einge- nommen; der Ruͤcken und die Fluͤgel ſind dunckelgrau, und am Ende der Flug-Federn finden ſich, wie bey dem Baumhaͤcklein und Stieglitzen, weiſſe Puͤnctlein, wel- che man nur ſiehet, wenn man die Fluͤgel von einander thut. Das Weiblein hat gaͤntzlich einerley Farbe. An der Groͤſſe iſt dieſe Meiſe, wie eine Blau-Meiſe, faſt noch kleiner, und am Schnabel, Fuͤſſen und andern Eigenſchafften, hat ſie eben die Gaben, welche die andern Meiſen beſitzen. Die 4) Hanff- oder Schwartz-Meiſe, 5) Kupp- oder Schopff inglei- cher
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Mei
Mei
Meiſe einem Menſchen damit auf
einen Hieb den Finger blutig hau-
en kan. Die
2) Blau-Meiſe, von einigen auch
Pimpel-Meiſe genennet, iſt am
Kopff blau, wo die Kohl-Meiſe
ſchwartz iſt, und wo dieſe weiß iſt,
ſiehet jene auch weiß: Am Ruͤcken
hat ſie faſt Federn, wie die Kohl-
Meiſe, doch in etwas blaulichter;
die Flug-Federn aber und die
Schwantz-Federn ſind uͤberaus
ſchoͤn blau, hingegen das Gelbe
am untern Leibe iſt nicht ſo ſchoͤn
und ſo hochfaͤrbig, als bey der
Kohl-Meiſe; in der Mitten ge-
het zwar auch ein blauer, wie bey
jener ein ſchwartzer, Strich durch,
er iſt aber nicht ſo breit, als der
andern ihrer, und reichet nicht
bis hinunter zum Schwantz:
Der Schnabel iſt bey dieſer auch
blaulicht, doch vornen hinaus et-
was ſchwaͤrtzlicht, die Fuͤſſe aber
ſind blau. Das Weiblein hat
alle die Farben und deren Einthei-
lung, wie das Maͤnnlein, nur
daß es nicht ſo hochfaͤrbig, und alſo,
wenn man es nebſt einem Maͤnn-
lein beſiehet, leicht zu erkennen iſt.
Der Blau-Meiſe Leibes-Groͤſſe
iſt gar gering, maſſen ſie noch klei-
ner als ein Zeißlein; im uͤbrigen
iſt ſie am Schnabel, Fuͤſſen und
andern Gliedern, mit eben den
Gaben verſehen, welche bey der
Kohl-Meiſe (der ſie an Schoͤnheit
vorgehet, an Lieblichkeit der Stim-
me aber gerne weichet) ſchon gemel-
det worden. Die
3) Wald- oder Holtz-Meiſe,
hat gleichfalls einen ſchwartzen
Kopff und weiſſe Backen, wie die
Kohl-Meiſe, das Weiſſe aber iſt
nicht ſo hell, ſondern gleich als
wenn es kothig waͤre, und das
Schwartze gehet zwar, gleich als
ob ſie ein Ringlein um den Hals
haͤtte, bis an die Kehle, es rei-
chet aber doch nicht weiter, und iſt
die gantze Bruſt und Bauch nur
mit ſolchem duncklen Weiß einge-
nommen; der Ruͤcken und die
Fluͤgel ſind dunckelgrau, und am
Ende der Flug-Federn finden ſich,
wie bey dem Baumhaͤcklein und
Stieglitzen, weiſſe Puͤnctlein, wel-
che man nur ſiehet, wenn man die
Fluͤgel von einander thut. Das
Weiblein hat gaͤntzlich einerley
Farbe. An der Groͤſſe iſt dieſe
Meiſe, wie eine Blau-Meiſe, faſt
noch kleiner, und am Schnabel,
Fuͤſſen und andern Eigenſchafften,
hat ſie eben die Gaben, welche
die andern Meiſen beſitzen. Die
4) Hanff- oder Schwartz-Meiſe,
hat ebenfalls einen ſchwartzen
Kopff, von welchen ſie aber kein
Ringlein um den Hals herum zie-
het; die Backen und der gantze
Unterleib iſt auch dunckel-weiß, ie-
doch etwas heller als bey der
Wald- oder Heltz-Meiſe; der Ruͤ-
cken iſt Aſchen-Farbe, ſo daß er
in etwas zur braͤunlichen Farbe
ſich neiget, und alſo ſehen auch
der Schwantz und die Fluͤgel aus,
welche letztern aber mit keinen
Puͤnctlein verſehen ſind. Wie
viel aͤhnliches ſie mit der Holtz-
Meiſe hat, ſo wohnet ſie doch nicht
bey derſelben im Schwartz-Holtze,
oder doch ſelten, und nur auſſen
herum, ſondern ſie enthaͤlt ſich
lieber im Laub-Holtz bey der Kohl-
Meiſe. Die Groͤſſe iſt bey nahe ei-
ner Mehl-Schnee- oder Schwantz-
Meiſe gleich, und ihre Eigen-
ſchafften an Kraͤfften im Schna-
bel und Fuͤſſen ſind wie der an-
dern Meiſen. Die
5) Kupp- oder Schopff inglei-
chen Haubel-Meiſe, iſt von glei-
cher
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