Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Man Haus, so von den Edlen Herrenvon Qverfurt abstammet, hat in den Deutschen Geschichten sich ei- nen grossen Namen erworben. Die Grafschafft Mansfeld ist theils unter Chur-Sächsischer, theils unter Chur-Brandenburgischer Hoheit seqvestrirt. Petrus Ernestus, Graf zu Mansfeld in Friedeborn, Gouverneur in Luxemburg, erhielt 1594 des Heil. Röm. Reichs Für- sten-Stand, starb aber in seinen Söhnen ab. Endlich ward Graf Henricus Franciscus wieder vom Kayser Leopoldo zum Reichs- Fürsten erhoben, und demselben von dem Könige in Spanien Ca- rolo II das Fürstenthum Fondi in Neapolis geschencket; Kayser Josephus erneuerte ihm den Reichs-Fürsten-Stand 1710, er starb aber 1715 ohne männliche Erben; iedoch folgte ihm in der Reichs-Fürsten-Würde seines äl- testen Bruders Francisci Maximi- liani hinterlassener Sohn Carolus Franciscus. s. Zeitungs-Lexicon. Die Grafen von Mansfeld füh- ren in einem Qvartier 6 silberne und rothe Balcken, als das Qver- furtische Stamm-Wappen, und 6 rothe Rauten wegen Mans- feld. Hernach einen silbernen Ad- ler im schwartzen Felde wegen Arnstein; und endlich einen gül- denen gecrönten Löwen mit einem rothen und weissen Schach-Ban- de überzogen im blauen Felde we- gen Heldrungen. Auf diesem Schilde ruhen 2 offene gecrönte Helme, der rechte träget die Qver- furtischen Fähnlein, vier zu ieder Seite; der lincke einen gül- denen gecrönten Löwen zwischen einem silbernen und schwartzen Flügel wegen Arnstein und Hel- drungen. An stat dieser Helme [Spaltenumbruch] Man führet bisweilen auch der Fürstvon Mansfeld über diesem Wap- pen einen Fürsten-Hut. les Manteaux des Chevaux, Pferd-Mäntel. Diese bedeu- Mantua, Eine sehr alte, schöne und auf klei-
[Spaltenumbruch] Man Haus, ſo von den Edlen Herrenvon Qverfurt abſtammet, hat in den Deutſchen Geſchichten ſich ei- nen groſſen Namen erworben. Die Grafſchafft Mansfeld iſt theils unter Chur-Saͤchſiſcher, theils unter Chur-Brandenburgiſcher Hoheit ſeqveſtrirt. Petrus Erneſtus, Graf zu Mansfeld in Friedeborn, Gouverneur in Luxemburg, erhielt 1594 des Heil. Roͤm. Reichs Fuͤr- ſten-Stand, ſtarb aber in ſeinen Soͤhnen ab. Endlich ward Graf Henricus Franciſcus wieder vom Kayſer Leopoldo zum Reichs- Fuͤrſten erhoben, und demſelben von dem Koͤnige in Spanien Ca- rolo II das Fuͤrſtenthum Fondi in Neapolis geſchencket; Kayſer Joſephus erneuerte ihm den Reichs-Fuͤrſten-Stand 1710, er ſtarb aber 1715 ohne maͤnnliche Erben; iedoch folgte ihm in der Reichs-Fuͤrſten-Wuͤrde ſeines aͤl- teſten Bruders Franciſci Maximi- liani hinterlaſſener Sohn Carolus Franciſcus. ſ. Zeitungs-Lexicon. Die Grafen von Mansfeld fuͤh- ren in einem Qvartier 6 ſilberne und rothe Balcken, als das Qver- furtiſche Stamm-Wappen, und 6 rothe Rauten wegen Mans- feld. Hernach einen ſilbernen Ad- ler im ſchwartzen Felde wegen Arnſtein; und endlich einen guͤl- denen gecroͤnten Loͤwen mit einem rothen und weiſſen Schach-Ban- de uͤberzogen im blauen Felde we- gen Heldrungen. Auf dieſem Schilde ruhen 2 offene gecroͤnte Helme, der rechte traͤget die Qver- furtiſchen Faͤhnlein, vier zu ieder Seite; der lincke einen guͤl- denen gecroͤnten Loͤwen zwiſchen einem ſilbernen und ſchwartzen Fluͤgel wegen Arnſtein und Hel- drungen. An ſtat dieſer Helme [Spaltenumbruch] Man fuͤhret bisweilen auch der Fuͤrſtvon Mansfeld uͤber dieſem Wap- pen einen Fuͤrſten-Hut. les Manteaux des Chevaux, Pferd-Maͤntel. Dieſe bedeu- Mantua, Eine ſehr alte, ſchoͤne und auf klei-
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Man
Man
Haus, ſo von den Edlen Herren
von Qverfurt abſtammet, hat in
den Deutſchen Geſchichten ſich ei-
nen groſſen Namen erworben. Die
Grafſchafft Mansfeld iſt theils
unter Chur-Saͤchſiſcher, theils
unter Chur-Brandenburgiſcher
Hoheit ſeqveſtrirt. Petrus Erneſtus,
Graf zu Mansfeld in Friedeborn,
Gouverneur in Luxemburg, erhielt
1594 des Heil. Roͤm. Reichs Fuͤr-
ſten-Stand, ſtarb aber in ſeinen
Soͤhnen ab. Endlich ward Graf
Henricus Franciſcus wieder vom
Kayſer Leopoldo zum Reichs-
Fuͤrſten erhoben, und demſelben
von dem Koͤnige in Spanien Ca-
rolo II das Fuͤrſtenthum Fondi in
Neapolis geſchencket; Kayſer
Joſephus erneuerte ihm den
Reichs-Fuͤrſten-Stand 1710, er
ſtarb aber 1715 ohne maͤnnliche
Erben; iedoch folgte ihm in der
Reichs-Fuͤrſten-Wuͤrde ſeines aͤl-
teſten Bruders Franciſci Maximi-
liani hinterlaſſener Sohn Carolus
Franciſcus. ſ. Zeitungs-Lexicon.
Die Grafen von Mansfeld fuͤh-
ren in einem Qvartier 6 ſilberne
und rothe Balcken, als das Qver-
furtiſche Stamm-Wappen, und
6 rothe Rauten wegen Mans-
feld. Hernach einen ſilbernen Ad-
ler im ſchwartzen Felde wegen
Arnſtein; und endlich einen guͤl-
denen gecroͤnten Loͤwen mit einem
rothen und weiſſen Schach-Ban-
de uͤberzogen im blauen Felde we-
gen Heldrungen. Auf dieſem
Schilde ruhen 2 offene gecroͤnte
Helme, der rechte traͤget die Qver-
furtiſchen Faͤhnlein, vier zu ieder
Seite; der lincke einen guͤl-
denen gecroͤnten Loͤwen zwiſchen
einem ſilbernen und ſchwartzen
Fluͤgel wegen Arnſtein und Hel-
drungen. An ſtat dieſer Helme
fuͤhret bisweilen auch der Fuͤrſt
von Mansfeld uͤber dieſem Wap-
pen einen Fuͤrſten-Hut.
les Manteaux des Chevaux,
Pferd-Maͤntel. Dieſe bedeu-
ten die aͤuſſerlichen Zeichen der
Pferde, als Stern, Blaͤſſen, Wir-
bel, weiſſe Fuͤſſe, und dergleichen
geſcheckte Flecken ꝛc.
Mantua,
Eine ſehr alte, ſchoͤne und auf
einer Jnſel erbauete Stadt, wel-
che der Mincio macht. Man zeh-
let darinne 18 Pfarren und mehr
als 20 Kloͤſter. Das Hertzogli-
che Schloß iſt eines der ſchoͤnſten
in Jtalien; man ſiehet mehr als
200 Pallaͤſte Sie iſt eine Haupt-
Feſtung; und hat auſſer ihrer na-
tuͤrlichen und durch Kunſt gemach-
ten Befeſtigung 3 Caſtelle, davon
das eine S. George, das 2te aber
Porto-Fort genennet wird. Sie
iſt die Hauptſtadt des Hertzog-
thums Mantua, welches ſeine
eigenen Hertzoge aus dem Hauſe
Gonzaga hatte. Weil aber in
dem Spaniſchen Succeßions-
Kriege der Hertzog die Frantzoͤſi-
ſche Partie hielt, ſo ward er 1708
von dem Kayſer in die Acht er-
klaͤret, und hat der Kayſer das
Hertzogthum bisher im Beſitz ge-
habt. ſ. Zeitungs-Lexicon. Die
Hertzoge von Mantua und Mont-
ferrat fuͤhren ein geviertes und
weitlaͤufftiges Wappen. Jn der
erſten und vierten Feldung, wel-
che ſilbern iſt, ſtehet ein in der
Mitte ſchmal zulauffendes rothes
Creutz, in deſſen ieden Winckel
ein ſchwartzer Adler mit rother
Zunge, Schnabel und Klauen,
wegen des Hertzogthums Mantua.
Auf dieſem Creutz erſcheinet ein
klei-
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