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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Lir
halb demselben liegen, und mit
dem Bogen tractiret wird.

Lira da gamba,

Jst eben das, was Arci-Viola
di Lira.

Lirare, Lireggiare,

Auf der Leyer spielen, leyren.
Man sagt es auch sowol von ietzt-
erwehnten Jnstrumenten, als
andern, welche mit Bogen tra-
ctiret werden, und heißt, mit sol-
chen 2, 3 und mehr Noten in ei-
nem Striche absolviren.

Litania,

Ein Griechisches Wort, bedeu-
det so viel als preces supplices,
ein demüthiges inbrünstiges Ge-
bet. Jn der Römisch-Catholi-
schen Kirchen werden selbige auch
figulariter gesungen.

Literatura,

Jst dasjenige Studium, wel-
ches die Wissenschafft und Er-
kenntniß der Sprachen, abson-
derlich aber der Gelehrten, als der
Lateinisch-Griechisch- und Hebräi-
schen, in sich begreifft. Jm weit-
läufftigen Verstande aber hat
sie alle Sprachen und Studia hu-
maniora
unter sich. V. Cavaliere-
ment
studiren.

Liticen,

Ein Zincken-Bläser, quasi Li-
uicen.

Liturgia,

Heisset auf Griechisch alle Art
und Ceremonien des gantzen äus-
serlichen Gottesdienstes, und was
die Geistlichen in der Kirchen zu
verrichten pflegen. Jedoch wird
es gewöhnlich in der Griechischen
[Spaltenumbruch]

Lob
Kirche für den Gottesdienst beym
heiligen Abendmahl, und in der
Catholischen für die Messe ge-
nommen; So werden auch alle
diejenigen Bücher, darinnen der-
gleichen Gebräuche aufgezeichnet
sind, Liturgiae genennet, deren
sich eine grosse Anzahl befinden,
die theils den alten Kirchen Vä-
tern, theils den Aposteln selbst
zugeschrieben werden.

Lituus,

Eine Zincke, ehemals deutete es
auch tubam curvam, ein Heer-
Horn, desgleichen eine Schalmey
an.

Liuto, v. Laute.
Lm,

Das ist laeva manu, mit der lin-
cken Hand, kömmt in Clavier-
Sachen vor, und zeiget an, was
für Noten mit der lincken Hand
gegriffen werden sollen.

Lobgesang,

Wurde von den Jsraeliten,
Gott zu Ehren gesungen, wenn
das Oster-Lamm verzehret war,
welcher das grosse Hallelujah ge-
nennet wurde, und bestunde sol-
cher in dem 113, 114, 115, 116, 117
und 118 Psalm, wovon sie zwey
vor, und 4 nach der Mahlzeit ge-
sungen, zum Gedächtniß der Er-
lösung aus Egypten, dergleichen
der Heiland mit seinen Jüngern
nach vollendetem Oster-Lamm ge-
sungen. Matth. 26, 30.

Lobkowitz,

Die Fürsten von Lobkowitz sind
ein altes Geschlecht aus Böhmen,
und besitzen das Fürstenthum Sa-
gan in Schlesien, und die gefür-
stete Grafschafft Sternstein im

Baye-
U u 4

[Spaltenumbruch]

Lir
halb demſelben liegen, und mit
dem Bogen tractiret wird.

Lira da gamba,

Jſt eben das, was Arci-Viola
di Lira.

Lirare, Lireggiare,

Auf der Leyer ſpielen, leyren.
Man ſagt es auch ſowol von ietzt-
erwehnten Jnſtrumenten, als
andern, welche mit Bogen tra-
ctiret werden, und heißt, mit ſol-
chen 2, 3 und mehr Noten in ei-
nem Striche abſolviren.

Litania,

Ein Griechiſches Wort, bedeu-
det ſo viel als preces ſupplices,
ein demuͤthiges inbruͤnſtiges Ge-
bet. Jn der Roͤmiſch-Catholi-
ſchen Kirchen werden ſelbige auch
figulariter geſungen.

Literatura,

Jſt dasjenige Studium, wel-
ches die Wiſſenſchafft und Er-
kenntniß der Sprachen, abſon-
derlich aber der Gelehrten, als der
Lateiniſch-Griechiſch- und Hebraͤi-
ſchen, in ſich begreifft. Jm weit-
laͤufftigen Verſtande aber hat
ſie alle Sprachen und Studia hu-
maniora
unter ſich. V. Cavaliere-
ment
ſtudiren.

Liticen,

Ein Zincken-Blaͤſer, quaſi Li-
uicen.

Liturgia,

Heiſſet auf Griechiſch alle Art
und Ceremonien des gantzen aͤuſ-
ſerlichen Gottesdienſtes, und was
die Geiſtlichen in der Kirchen zu
verrichten pflegen. Jedoch wird
es gewoͤhnlich in der Griechiſchen
[Spaltenumbruch]

Lob
Kirche fuͤr den Gottesdienſt beym
heiligen Abendmahl, und in der
Catholiſchen fuͤr die Meſſe ge-
nommen; So werden auch alle
diejenigen Buͤcher, darinnen der-
gleichen Gebraͤuche aufgezeichnet
ſind, Liturgiæ genennet, deren
ſich eine groſſe Anzahl befinden,
die theils den alten Kirchen Vaͤ-
tern, theils den Apoſteln ſelbſt
zugeſchrieben werden.

Lituus,

Eine Zincke, ehemals deutete es
auch tubam curvam, ein Heer-
Horn, desgleichen eine Schalmey
an.

Liuto, v. Laute.
Lm,

Das iſt læva manu, mit der lin-
cken Hand, koͤmmt in Clavier-
Sachen vor, und zeiget an, was
fuͤr Noten mit der lincken Hand
gegriffen werden ſollen.

Lobgeſang,

Wurde von den Jſraeliten,
Gott zu Ehren geſungen, wenn
das Oſter-Lamm verzehret war,
welcher das groſſe Hallelujah ge-
nennet wurde, und beſtunde ſol-
cher in dem 113, 114, 115, 116, 117
und 118 Pſalm, wovon ſie zwey
vor, und 4 nach der Mahlzeit ge-
ſungen, zum Gedaͤchtniß der Er-
loͤſung aus Egypten, dergleichen
der Heiland mit ſeinen Juͤngern
nach vollendetem Oſter-Lamm ge-
ſungen. Matth. 26, 30.

Lobkowitz,

Die Fuͤrſten von Lobkowitz ſind
ein altes Geſchlecht aus Boͤhmen,
und beſitzen das Fuͤrſtenthum Sa-
gan in Schleſien, und die gefuͤr-
ſtete Grafſchafft Sternſtein im

Baye-
U u 4
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[0699] Lir Lob halb demſelben liegen, und mit dem Bogen tractiret wird. Lira da gamba, Jſt eben das, was Arci-Viola di Lira. Lirare, Lireggiare, Auf der Leyer ſpielen, leyren. Man ſagt es auch ſowol von ietzt- erwehnten Jnſtrumenten, als andern, welche mit Bogen tra- ctiret werden, und heißt, mit ſol- chen 2, 3 und mehr Noten in ei- nem Striche abſolviren. Litania, Ein Griechiſches Wort, bedeu- det ſo viel als preces ſupplices, ein demuͤthiges inbruͤnſtiges Ge- bet. Jn der Roͤmiſch-Catholi- ſchen Kirchen werden ſelbige auch figulariter geſungen. Literatura, Jſt dasjenige Studium, wel- ches die Wiſſenſchafft und Er- kenntniß der Sprachen, abſon- derlich aber der Gelehrten, als der Lateiniſch-Griechiſch- und Hebraͤi- ſchen, in ſich begreifft. Jm weit- laͤufftigen Verſtande aber hat ſie alle Sprachen und Studia hu- maniora unter ſich. V. Cavaliere- ment ſtudiren. Liticen, Ein Zincken-Blaͤſer, quaſi Li- uicen. Liturgia, Heiſſet auf Griechiſch alle Art und Ceremonien des gantzen aͤuſ- ſerlichen Gottesdienſtes, und was die Geiſtlichen in der Kirchen zu verrichten pflegen. Jedoch wird es gewoͤhnlich in der Griechiſchen Kirche fuͤr den Gottesdienſt beym heiligen Abendmahl, und in der Catholiſchen fuͤr die Meſſe ge- nommen; So werden auch alle diejenigen Buͤcher, darinnen der- gleichen Gebraͤuche aufgezeichnet ſind, Liturgiæ genennet, deren ſich eine groſſe Anzahl befinden, die theils den alten Kirchen Vaͤ- tern, theils den Apoſteln ſelbſt zugeſchrieben werden. Lituus, Eine Zincke, ehemals deutete es auch tubam curvam, ein Heer- Horn, desgleichen eine Schalmey an. Liuto, v. Laute. Lm, Das iſt læva manu, mit der lin- cken Hand, koͤmmt in Clavier- Sachen vor, und zeiget an, was fuͤr Noten mit der lincken Hand gegriffen werden ſollen. Lobgeſang, Wurde von den Jſraeliten, Gott zu Ehren geſungen, wenn das Oſter-Lamm verzehret war, welcher das groſſe Hallelujah ge- nennet wurde, und beſtunde ſol- cher in dem 113, 114, 115, 116, 117 und 118 Pſalm, wovon ſie zwey vor, und 4 nach der Mahlzeit ge- ſungen, zum Gedaͤchtniß der Er- loͤſung aus Egypten, dergleichen der Heiland mit ſeinen Juͤngern nach vollendetem Oſter-Lamm ge- ſungen. Matth. 26, 30. Lobkowitz, Die Fuͤrſten von Lobkowitz ſind ein altes Geſchlecht aus Boͤhmen, und beſitzen das Fuͤrſtenthum Sa- gan in Schleſien, und die gefuͤr- ſtete Grafſchafft Sternſtein im Baye- U u 4

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/699>, abgerufen am 22.11.2024.