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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Ler
Vogel-Wand im Fliegen nieder-
geschlagen werden. Die gantze
Brut-Zeit über sollen sie billig
mit allen Nachstellungen verscho-
net bleiben, zumal diejenigen, so
man diese Monate über fänget,
selbiges Jahr doch nicht singen;
will man aber ja welche haben,
so sehe man sich nach Jungen um,
welche man im Neste, oder, wenn
sie erst abgelauffen sind, leicht er-
haschen kan. Jm September ge-
het der Fang mit dem Nacht-Garn
wieder an, ingleichen auch mit
dem Lerchen-Falcken, und dem
Tirasse. Jm October gehet erst
der lustigste Fang an, nicht nur
mit dem Nacht-Garn, womit
man sie selbiger Zeit häuffig be-
kommet, sondern auch mit den
Klebe-Netzen, mit welchen man
schon im September den Anfang
machet, und manchen Abend,
wenn gute Gelegenheit darzu ist,
wol etliche hundert bis tausend
fangen kan.

Lerche, Gereut-Lerche, s.
Gereut-Lerche.
Lerche, Haube-Lerche,

So man vornemlich in Jtalien
und Franckreich häuffig antrifft,
ist etwas grösser als eine Korn-
Lerche, aber ohne Gesang, und
hat oben auf dem Kopff eine Hau-
be oder Feder-Büschlein, nicht
anders als unsere Heide-Lerchen
sich zu machen pflegen, wenn sie
etwas sehen, davor sie sich fürch-
ten. Diejenige Haube-Lerche
aber, welche man auch Koth-Ler-
che, und in Oesterreich besonders
Koth-Münch nennet, lässet sich
zum Lieder-Pfeiffen wohl abrich-
ten, und bleibet den gantzen Win-
ter bey den Häusern, Ställen und
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Ler
Scheunen, ingleichen auf den
Mist-Stäten und Landstrassen.
Sie ist dunckel-färbiger als die
Feld- oder Korn-Lerche, und hat
auf dem Kopff eine Haube von
Federn, welche sie nach Gefallen
aufheben, und wieder niederlegen
kan.

Lerche, Heide-Lerche,

Jst ohngefehr um den drit-
ten Theil am Leibe kleiner, als
eine Korn-Lerche, und hat einen
gantz kurtzen Schwantz. Jm
übrigen ist sie gestaltet, wie eine
andere Lerche, nur daß sie an der
Brust etwas mehr weisses hat,
und an beyden Achseln der Flü-
gel, ebenfalls weiß und braun-tie-
gericht ist. Der Kopff scheinet,
nach Proportion der andern Ler-
chen, breit zu seyn, und ist rings
herum an den Schläfen und hin-
ten am Genicke mit weissen Feder-
lein eingefasset. Jhr Aufenthalt
ist beständig in den Feldern, so
nahe am Wald liegen, und zwar
nicht oder doch gar selten an dem
Laub-Holtze, sondern allein am
schwartzen Holtze, auch mitten
darinne, wenn sie Felder und gros-
se Plätze findet. Jhre Brut ver-
richtet sie auch an solchen Orten,
meistens unter den Wacholder-
Stauden oder auch in Ellern-Ge-
büschen, so am schwartzen Holtze
anstossen, und machet ihr Nest,
wie die andern Lerchen, mit wei-
chen Gras-Stengeln, Moos und
kleinen Blümlein aus, damit die
Eyer weich und warm liegen. Sie
brütet aber nicht, wie die andern
Lerchen, den Sommer über drey-
mal, sondern nur zweymal, und
bringet das erstemal fünf, das an-
dere mal vier aus, bey welcher
Brut sie sonderlich in die Höhe

und

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Ler
Vogel-Wand im Fliegen nieder-
geſchlagen werden. Die gantze
Brut-Zeit uͤber ſollen ſie billig
mit allen Nachſtellungen verſcho-
net bleiben, zumal diejenigen, ſo
man dieſe Monate uͤber faͤnget,
ſelbiges Jahr doch nicht ſingen;
will man aber ja welche haben,
ſo ſehe man ſich nach Jungen um,
welche man im Neſte, oder, wenn
ſie erſt abgelauffen ſind, leicht er-
haſchen kan. Jm September ge-
het der Fang mit dem Nacht-Garn
wieder an, ingleichen auch mit
dem Lerchen-Falcken, und dem
Tiraſſe. Jm October gehet erſt
der luſtigſte Fang an, nicht nur
mit dem Nacht-Garn, womit
man ſie ſelbiger Zeit haͤuffig be-
kommet, ſondern auch mit den
Klebe-Netzen, mit welchen man
ſchon im September den Anfang
machet, und manchen Abend,
wenn gute Gelegenheit darzu iſt,
wol etliche hundert bis tauſend
fangen kan.

Lerche, Gereut-Lerche, ſ.
Gereut-Lerche.
Lerche, Haube-Lerche,

So man vornemlich in Jtalien
und Franckreich haͤuffig antrifft,
iſt etwas groͤſſer als eine Korn-
Lerche, aber ohne Geſang, und
hat oben auf dem Kopff eine Hau-
be oder Feder-Buͤſchlein, nicht
anders als unſere Heide-Lerchen
ſich zu machen pflegen, wenn ſie
etwas ſehen, davor ſie ſich fuͤrch-
ten. Diejenige Haube-Lerche
aber, welche man auch Koth-Ler-
che, und in Oeſterreich beſonders
Koth-Muͤnch nennet, laͤſſet ſich
zum Lieder-Pfeiffen wohl abrich-
ten, und bleibet den gantzen Win-
ter bey den Haͤuſern, Staͤllen und
[Spaltenumbruch]

Ler
Scheunen, ingleichen auf den
Miſt-Staͤten und Landſtraſſen.
Sie iſt dunckel-faͤrbiger als die
Feld- oder Korn-Lerche, und hat
auf dem Kopff eine Haube von
Federn, welche ſie nach Gefallen
aufheben, und wieder niederlegen
kan.

Lerche, Heide-Lerche,

Jſt ohngefehr um den drit-
ten Theil am Leibe kleiner, als
eine Korn-Lerche, und hat einen
gantz kurtzen Schwantz. Jm
uͤbrigen iſt ſie geſtaltet, wie eine
andere Lerche, nur daß ſie an der
Bruſt etwas mehr weiſſes hat,
und an beyden Achſeln der Fluͤ-
gel, ebenfalls weiß und braun-tie-
gericht iſt. Der Kopff ſcheinet,
nach Proportion der andern Ler-
chen, breit zu ſeyn, und iſt rings
herum an den Schlaͤfen und hin-
ten am Genicke mit weiſſen Feder-
lein eingefaſſet. Jhr Aufenthalt
iſt beſtaͤndig in den Feldern, ſo
nahe am Wald liegen, und zwar
nicht oder doch gar ſelten an dem
Laub-Holtze, ſondern allein am
ſchwartzen Holtze, auch mitten
darinne, wenn ſie Felder und groſ-
ſe Plaͤtze findet. Jhre Brut ver-
richtet ſie auch an ſolchen Orten,
meiſtens unter den Wacholder-
Stauden oder auch in Ellern-Ge-
buͤſchen, ſo am ſchwartzen Holtze
anſtoſſen, und machet ihr Neſt,
wie die andern Lerchen, mit wei-
chen Gras-Stengeln, Moos und
kleinen Bluͤmlein aus, damit die
Eyer weich und warm liegen. Sie
bruͤtet aber nicht, wie die andern
Lerchen, den Sommer uͤber drey-
mal, ſondern nur zweymal, und
bringet das erſtemal fuͤnf, das an-
dere mal vier aus, bey welcher
Brut ſie ſonderlich in die Hoͤhe

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[0682] Ler Ler Vogel-Wand im Fliegen nieder- geſchlagen werden. Die gantze Brut-Zeit uͤber ſollen ſie billig mit allen Nachſtellungen verſcho- net bleiben, zumal diejenigen, ſo man dieſe Monate uͤber faͤnget, ſelbiges Jahr doch nicht ſingen; will man aber ja welche haben, ſo ſehe man ſich nach Jungen um, welche man im Neſte, oder, wenn ſie erſt abgelauffen ſind, leicht er- haſchen kan. Jm September ge- het der Fang mit dem Nacht-Garn wieder an, ingleichen auch mit dem Lerchen-Falcken, und dem Tiraſſe. Jm October gehet erſt der luſtigſte Fang an, nicht nur mit dem Nacht-Garn, womit man ſie ſelbiger Zeit haͤuffig be- kommet, ſondern auch mit den Klebe-Netzen, mit welchen man ſchon im September den Anfang machet, und manchen Abend, wenn gute Gelegenheit darzu iſt, wol etliche hundert bis tauſend fangen kan. Lerche, Gereut-Lerche, ſ. Gereut-Lerche. Lerche, Haube-Lerche, So man vornemlich in Jtalien und Franckreich haͤuffig antrifft, iſt etwas groͤſſer als eine Korn- Lerche, aber ohne Geſang, und hat oben auf dem Kopff eine Hau- be oder Feder-Buͤſchlein, nicht anders als unſere Heide-Lerchen ſich zu machen pflegen, wenn ſie etwas ſehen, davor ſie ſich fuͤrch- ten. Diejenige Haube-Lerche aber, welche man auch Koth-Ler- che, und in Oeſterreich beſonders Koth-Muͤnch nennet, laͤſſet ſich zum Lieder-Pfeiffen wohl abrich- ten, und bleibet den gantzen Win- ter bey den Haͤuſern, Staͤllen und Scheunen, ingleichen auf den Miſt-Staͤten und Landſtraſſen. Sie iſt dunckel-faͤrbiger als die Feld- oder Korn-Lerche, und hat auf dem Kopff eine Haube von Federn, welche ſie nach Gefallen aufheben, und wieder niederlegen kan. Lerche, Heide-Lerche, Jſt ohngefehr um den drit- ten Theil am Leibe kleiner, als eine Korn-Lerche, und hat einen gantz kurtzen Schwantz. Jm uͤbrigen iſt ſie geſtaltet, wie eine andere Lerche, nur daß ſie an der Bruſt etwas mehr weiſſes hat, und an beyden Achſeln der Fluͤ- gel, ebenfalls weiß und braun-tie- gericht iſt. Der Kopff ſcheinet, nach Proportion der andern Ler- chen, breit zu ſeyn, und iſt rings herum an den Schlaͤfen und hin- ten am Genicke mit weiſſen Feder- lein eingefaſſet. Jhr Aufenthalt iſt beſtaͤndig in den Feldern, ſo nahe am Wald liegen, und zwar nicht oder doch gar ſelten an dem Laub-Holtze, ſondern allein am ſchwartzen Holtze, auch mitten darinne, wenn ſie Felder und groſ- ſe Plaͤtze findet. Jhre Brut ver- richtet ſie auch an ſolchen Orten, meiſtens unter den Wacholder- Stauden oder auch in Ellern-Ge- buͤſchen, ſo am ſchwartzen Holtze anſtoſſen, und machet ihr Neſt, wie die andern Lerchen, mit wei- chen Gras-Stengeln, Moos und kleinen Bluͤmlein aus, damit die Eyer weich und warm liegen. Sie bruͤtet aber nicht, wie die andern Lerchen, den Sommer uͤber drey- mal, ſondern nur zweymal, und bringet das erſtemal fuͤnf, das an- dere mal vier aus, bey welcher Brut ſie ſonderlich in die Hoͤhe und

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/682>, abgerufen am 22.11.2024.