Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Jäg
Hetz-Riemen, Fang-Stricke, Wei-
de-Taschen, Schrot-Beutel, Ku-
gel-Formen, und in Summa alles
nöthige Werck-Zeug, groß und
klein, zum nöthigen Gebrauch
aufgehoben. Neben solchem Jä-
ger-Haus gehöret sich an der einen
Seite ein langer Hunde-Stall,
mit seiner Küche, Brot-Kammer,
Wohnung der Hunde-Jungen, und
gehörigen Hunde-Zwingern und an
der andern Seite das Zeughaus.
Die Einfahrt, und der Thorweg
in den Jäger-Hof, kommt vor-
nen in die Mitte derjenigen Sei-
te, welche den Hof vollends ein-
schliesset, und qver vor dem Jä-
ger-Haus über ist; auf der einen
Seite desselben werden des Wa-
genmeisters, und Jagd-Wirths
Wohnungen, nebst einer Schenck-
Stube, zu Bewirthung der Bier-
und Wein-Gäste; auf der andern
Seiten aber ein Pferde-Stall
und Wagen-Schoppen ange-
bracht. Jn der Mitten dieses
Jagd-Hofes ist ein feiner Röhr-
Kasten oder Röhr-Wasser-Trog
so nöthig als nützlich, beydes um
besorglicher Feuers-Gefahr wil-
len, als auch Pferde und Hunde
daraus zu träncken. Auf den
Forst-Enden aller dieser Gebäude
gehören sich festangemachte Hirsch-
Gehörne; hinter dem Zeug-Hause
aber kan in der Weite, als auf der
andern Seite die Hunde-Zwinger
gehen, des Pürsch-Meisters Gar-
ten angeleget werden. So gehö-
ren auch zu einem vollständigen
Jäger-Hof Thier-Gärten und Be-
hältnisse oder Fänge, und kleine
besondere Häuslein, für wilde und
reissende Thiere, dergleichen Lö-
wen, Bäre, Wölffe etc. so man le-
bendig gefangen oder sonst ange-
schaffet, und sie darinne ludert
[Spaltenumbruch]
Jäg
und speiset, damit man sie in be-
dürffendem Fall, zu der Herr-
schafft Befehl, bey den Thier-
Kämpffen gebrauchen könne, oder
sonst nur zum Ansehen zahm mache.

Jäger-Hörner,

Sind blasende Jnstrumente,
deren sich die Jäger bedienen.

Jäger-Meister,

Jst an einem Fürstlichen Hofe
derjenige, so über die gantze Jä-
gerey, und was derselben anhän-
gig ist, zu gebieten hat. Sein
Amt erfodert, daß er auf seiner
Herrschafft Wild-Bahn und
Jagd-Gerechtigkeit acht gebe, daß
denselben von niemand einiger
Eintrag geschehe: Für die Unter-
haltung der Fürstlichen Zeug-
Jagd- und Forst-Häuser, und
gehörige Wartung der zum Jagen
nöthigen Zeuge, Tücher, Garn,
Wagen und dergleichen Sorge
trage: Die Gelegenheit des Lan-
des, der Wälder, Forste, Jagd-
Plätze und gewöhnlichen Stände
des Wildes von allerley Gattung
ihm bekandt mache: Die nöthige
Anstalten das Wild zu hegen, und
nach Gelegenheit zu erhalten vor-
kehre. Dazu gehöret, daß die
Jagden pfleglich angestellet, das
zur Hof-Küche erfoderte Wild
nicht mitten in der Wild-Fuhr
und Gehege, sondern an den Gren-
tzen, wo es leicht übertritt, ge-
pürschet, bey harten Wintern und
andern Fällen dem Wild Hülffe
verschaffet, und insgemein über
den ergangenen Wild- und Jagd-
Ordnungen streng gehalten werde.
Wenn ein Jagen anzustellen ist,
hat er des Orts, wo gejaget wer-
den soll, sich zu erkundigen, ob
und was für Wildpret daselbst zu

hoffen,

[Spaltenumbruch]

Jaͤg
Hetz-Riemen, Fang-Stricke, Wei-
de-Taſchen, Schrot-Beutel, Ku-
gel-Formen, und in Summa alles
noͤthige Werck-Zeug, groß und
klein, zum noͤthigen Gebrauch
aufgehoben. Neben ſolchem Jaͤ-
ger-Haus gehoͤret ſich an der einen
Seite ein langer Hunde-Stall,
mit ſeiner Kuͤche, Brot-Kammer,
Wohnung der Hunde-Jungen, und
gehoͤrigen Hunde-Zwingern und an
der andern Seite das Zeughaus.
Die Einfahrt, und der Thorweg
in den Jaͤger-Hof, kommt vor-
nen in die Mitte derjenigen Sei-
te, welche den Hof vollends ein-
ſchlieſſet, und qver vor dem Jaͤ-
ger-Haus uͤber iſt; auf der einen
Seite deſſelben werden des Wa-
genmeiſters, und Jagd-Wirths
Wohnungen, nebſt einer Schenck-
Stube, zu Bewirthung der Bier-
und Wein-Gaͤſte; auf der andern
Seiten aber ein Pferde-Stall
und Wagen-Schoppen ange-
bracht. Jn der Mitten dieſes
Jagd-Hofes iſt ein feiner Roͤhr-
Kaſten oder Roͤhr-Waſſer-Trog
ſo noͤthig als nuͤtzlich, beydes um
beſorglicher Feuers-Gefahr wil-
len, als auch Pferde und Hunde
daraus zu traͤncken. Auf den
Forſt-Enden aller dieſer Gebaͤude
gehoͤren ſich feſtangemachte Hirſch-
Gehoͤrne; hinter dem Zeug-Hauſe
aber kan in der Weite, als auf der
andern Seite die Hunde-Zwinger
gehen, des Puͤrſch-Meiſters Gar-
ten angeleget werden. So gehoͤ-
ren auch zu einem vollſtaͤndigen
Jaͤger-Hof Thier-Gaͤrten und Be-
haͤltniſſe oder Faͤnge, und kleine
beſondere Haͤuslein, fuͤr wilde und
reiſſende Thiere, dergleichen Loͤ-
wen, Baͤre, Woͤlffe ꝛc. ſo man le-
bendig gefangen oder ſonſt ange-
ſchaffet, und ſie darinne ludert
[Spaltenumbruch]
Jaͤg
und ſpeiſet, damit man ſie in be-
duͤrffendem Fall, zu der Herr-
ſchafft Befehl, bey den Thier-
Kaͤmpffen gebrauchen koͤnne, oder
ſonſt nur zum Anſehen zahm mache.

Jaͤger-Hoͤrner,

Sind blaſende Jnſtrumente,
deren ſich die Jaͤger bedienen.

Jaͤger-Meiſter,

Jſt an einem Fuͤrſtlichen Hofe
derjenige, ſo uͤber die gantze Jaͤ-
gerey, und was derſelben anhaͤn-
gig iſt, zu gebieten hat. Sein
Amt erfodert, daß er auf ſeiner
Herrſchafft Wild-Bahn und
Jagd-Gerechtigkeit acht gebe, daß
denſelben von niemand einiger
Eintrag geſchehe: Fuͤr die Unter-
haltung der Fuͤrſtlichen Zeug-
Jagd- und Forſt-Haͤuſer, und
gehoͤrige Wartung der zum Jagen
noͤthigen Zeuge, Tuͤcher, Garn,
Wagen und dergleichen Sorge
trage: Die Gelegenheit des Lan-
des, der Waͤlder, Forſte, Jagd-
Plaͤtze und gewoͤhnlichen Staͤnde
des Wildes von allerley Gattung
ihm bekandt mache: Die noͤthige
Anſtalten das Wild zu hegen, und
nach Gelegenheit zu erhalten vor-
kehre. Dazu gehoͤret, daß die
Jagden pfleglich angeſtellet, das
zur Hof-Kuͤche erfoderte Wild
nicht mitten in der Wild-Fuhr
und Gehege, ſondern an den Gren-
tzen, wo es leicht uͤbertritt, ge-
puͤrſchet, bey harten Wintern und
andern Faͤllen dem Wild Huͤlffe
verſchaffet, und insgemein uͤber
den ergangenen Wild- und Jagd-
Ordnungen ſtreng gehalten werde.
Wenn ein Jagen anzuſtellen iſt,
hat er des Orts, wo gejaget wer-
den ſoll, ſich zu erkundigen, ob
und was fuͤr Wildpret daſelbſt zu

hoffen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0588"/><cb n="1135"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Ja&#x0364;g</hi></hi></fw><lb/>
Hetz-Riemen, Fang-Stricke, Wei-<lb/>
de-Ta&#x017F;chen, Schrot-Beutel, Ku-<lb/>
gel-Formen, und in Summa alles<lb/>
no&#x0364;thige Werck-Zeug, groß und<lb/>
klein, zum no&#x0364;thigen Gebrauch<lb/>
aufgehoben. Neben &#x017F;olchem Ja&#x0364;-<lb/>
ger-Haus geho&#x0364;ret &#x017F;ich an der einen<lb/>
Seite ein langer Hunde-Stall,<lb/>
mit &#x017F;einer Ku&#x0364;che, Brot-Kammer,<lb/>
Wohnung der Hunde-Jungen, und<lb/>
geho&#x0364;rigen Hunde-Zwingern und an<lb/>
der andern Seite das Zeughaus.<lb/>
Die Einfahrt, und der Thorweg<lb/>
in den Ja&#x0364;ger-Hof, kommt vor-<lb/>
nen in die Mitte derjenigen Sei-<lb/>
te, welche den Hof vollends ein-<lb/>
&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;et, und qver vor dem Ja&#x0364;-<lb/>
ger-Haus u&#x0364;ber i&#x017F;t; auf der einen<lb/>
Seite de&#x017F;&#x017F;elben werden des Wa-<lb/>
genmei&#x017F;ters, und Jagd-Wirths<lb/>
Wohnungen, neb&#x017F;t einer Schenck-<lb/>
Stube, zu Bewirthung der Bier-<lb/>
und Wein-Ga&#x0364;&#x017F;te; auf der andern<lb/>
Seiten aber ein Pferde-Stall<lb/>
und Wagen-Schoppen ange-<lb/>
bracht. Jn der Mitten die&#x017F;es<lb/>
Jagd-Hofes i&#x017F;t ein feiner Ro&#x0364;hr-<lb/>
Ka&#x017F;ten oder Ro&#x0364;hr-Wa&#x017F;&#x017F;er-Trog<lb/>
&#x017F;o no&#x0364;thig als nu&#x0364;tzlich, beydes um<lb/>
be&#x017F;orglicher Feuers-Gefahr wil-<lb/>
len, als auch Pferde und Hunde<lb/>
daraus zu tra&#x0364;ncken. Auf den<lb/>
For&#x017F;t-Enden aller die&#x017F;er Geba&#x0364;ude<lb/>
geho&#x0364;ren &#x017F;ich fe&#x017F;tangemachte Hir&#x017F;ch-<lb/>
Geho&#x0364;rne; hinter dem Zeug-Hau&#x017F;e<lb/>
aber kan in der Weite, als auf der<lb/>
andern Seite die Hunde-Zwinger<lb/>
gehen, des Pu&#x0364;r&#x017F;ch-Mei&#x017F;ters Gar-<lb/>
ten angeleget werden. So geho&#x0364;-<lb/>
ren auch zu einem voll&#x017F;ta&#x0364;ndigen<lb/>
Ja&#x0364;ger-Hof Thier-Ga&#x0364;rten und Be-<lb/>
ha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e oder Fa&#x0364;nge, und kleine<lb/>
be&#x017F;ondere Ha&#x0364;uslein, fu&#x0364;r wilde und<lb/>
rei&#x017F;&#x017F;ende Thiere, dergleichen Lo&#x0364;-<lb/>
wen, Ba&#x0364;re, Wo&#x0364;lffe &#xA75B;c. &#x017F;o man le-<lb/>
bendig gefangen oder &#x017F;on&#x017F;t ange-<lb/>
&#x017F;chaffet, und &#x017F;ie darinne ludert<lb/><cb n="1136"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Ja&#x0364;g</hi></hi></fw><lb/>
und &#x017F;pei&#x017F;et, damit man &#x017F;ie in be-<lb/>
du&#x0364;rffendem Fall, zu der Herr-<lb/>
&#x017F;chafft Befehl, bey den Thier-<lb/>
Ka&#x0364;mpffen gebrauchen ko&#x0364;nne, oder<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t nur zum An&#x017F;ehen zahm mache.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Ja&#x0364;ger-Ho&#x0364;rner,</hi> </head><lb/>
          <p>Sind bla&#x017F;ende Jn&#x017F;trumente,<lb/>
deren &#x017F;ich die Ja&#x0364;ger bedienen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Ja&#x0364;ger-Mei&#x017F;ter,</hi> </head><lb/>
          <p>J&#x017F;t an einem Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen Hofe<lb/>
derjenige, &#x017F;o u&#x0364;ber die gantze Ja&#x0364;-<lb/>
gerey, und was der&#x017F;elben anha&#x0364;n-<lb/>
gig i&#x017F;t, zu gebieten hat. Sein<lb/>
Amt erfodert, daß er auf &#x017F;einer<lb/>
Herr&#x017F;chafft Wild-Bahn und<lb/>
Jagd-Gerechtigkeit acht gebe, daß<lb/>
den&#x017F;elben von niemand einiger<lb/>
Eintrag ge&#x017F;chehe: Fu&#x0364;r die Unter-<lb/>
haltung der Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen Zeug-<lb/>
Jagd- und For&#x017F;t-Ha&#x0364;u&#x017F;er, und<lb/>
geho&#x0364;rige Wartung der zum Jagen<lb/>
no&#x0364;thigen Zeuge, Tu&#x0364;cher, Garn,<lb/>
Wagen und dergleichen Sorge<lb/>
trage: Die Gelegenheit des Lan-<lb/>
des, der Wa&#x0364;lder, For&#x017F;te, Jagd-<lb/>
Pla&#x0364;tze und gewo&#x0364;hnlichen Sta&#x0364;nde<lb/>
des Wildes von allerley Gattung<lb/>
ihm bekandt mache: Die no&#x0364;thige<lb/>
An&#x017F;talten das Wild zu hegen, und<lb/>
nach Gelegenheit zu erhalten vor-<lb/>
kehre. Dazu geho&#x0364;ret, daß die<lb/>
Jagden pfleglich ange&#x017F;tellet, das<lb/>
zur Hof-Ku&#x0364;che erfoderte Wild<lb/>
nicht mitten in der Wild-Fuhr<lb/>
und Gehege, &#x017F;ondern an den Gren-<lb/>
tzen, wo es leicht u&#x0364;bertritt, ge-<lb/>
pu&#x0364;r&#x017F;chet, bey harten Wintern und<lb/>
andern Fa&#x0364;llen dem Wild Hu&#x0364;lffe<lb/>
ver&#x017F;chaffet, und insgemein u&#x0364;ber<lb/>
den ergangenen Wild- und Jagd-<lb/>
Ordnungen &#x017F;treng gehalten werde.<lb/>
Wenn ein Jagen anzu&#x017F;tellen i&#x017F;t,<lb/>
hat er des Orts, wo gejaget wer-<lb/>
den &#x017F;oll, &#x017F;ich zu erkundigen, ob<lb/>
und was fu&#x0364;r Wildpret da&#x017F;elb&#x017F;t zu<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hoffen,</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0588] Jaͤg Jaͤg Hetz-Riemen, Fang-Stricke, Wei- de-Taſchen, Schrot-Beutel, Ku- gel-Formen, und in Summa alles noͤthige Werck-Zeug, groß und klein, zum noͤthigen Gebrauch aufgehoben. Neben ſolchem Jaͤ- ger-Haus gehoͤret ſich an der einen Seite ein langer Hunde-Stall, mit ſeiner Kuͤche, Brot-Kammer, Wohnung der Hunde-Jungen, und gehoͤrigen Hunde-Zwingern und an der andern Seite das Zeughaus. Die Einfahrt, und der Thorweg in den Jaͤger-Hof, kommt vor- nen in die Mitte derjenigen Sei- te, welche den Hof vollends ein- ſchlieſſet, und qver vor dem Jaͤ- ger-Haus uͤber iſt; auf der einen Seite deſſelben werden des Wa- genmeiſters, und Jagd-Wirths Wohnungen, nebſt einer Schenck- Stube, zu Bewirthung der Bier- und Wein-Gaͤſte; auf der andern Seiten aber ein Pferde-Stall und Wagen-Schoppen ange- bracht. Jn der Mitten dieſes Jagd-Hofes iſt ein feiner Roͤhr- Kaſten oder Roͤhr-Waſſer-Trog ſo noͤthig als nuͤtzlich, beydes um beſorglicher Feuers-Gefahr wil- len, als auch Pferde und Hunde daraus zu traͤncken. Auf den Forſt-Enden aller dieſer Gebaͤude gehoͤren ſich feſtangemachte Hirſch- Gehoͤrne; hinter dem Zeug-Hauſe aber kan in der Weite, als auf der andern Seite die Hunde-Zwinger gehen, des Puͤrſch-Meiſters Gar- ten angeleget werden. So gehoͤ- ren auch zu einem vollſtaͤndigen Jaͤger-Hof Thier-Gaͤrten und Be- haͤltniſſe oder Faͤnge, und kleine beſondere Haͤuslein, fuͤr wilde und reiſſende Thiere, dergleichen Loͤ- wen, Baͤre, Woͤlffe ꝛc. ſo man le- bendig gefangen oder ſonſt ange- ſchaffet, und ſie darinne ludert und ſpeiſet, damit man ſie in be- duͤrffendem Fall, zu der Herr- ſchafft Befehl, bey den Thier- Kaͤmpffen gebrauchen koͤnne, oder ſonſt nur zum Anſehen zahm mache. Jaͤger-Hoͤrner, Sind blaſende Jnſtrumente, deren ſich die Jaͤger bedienen. Jaͤger-Meiſter, Jſt an einem Fuͤrſtlichen Hofe derjenige, ſo uͤber die gantze Jaͤ- gerey, und was derſelben anhaͤn- gig iſt, zu gebieten hat. Sein Amt erfodert, daß er auf ſeiner Herrſchafft Wild-Bahn und Jagd-Gerechtigkeit acht gebe, daß denſelben von niemand einiger Eintrag geſchehe: Fuͤr die Unter- haltung der Fuͤrſtlichen Zeug- Jagd- und Forſt-Haͤuſer, und gehoͤrige Wartung der zum Jagen noͤthigen Zeuge, Tuͤcher, Garn, Wagen und dergleichen Sorge trage: Die Gelegenheit des Lan- des, der Waͤlder, Forſte, Jagd- Plaͤtze und gewoͤhnlichen Staͤnde des Wildes von allerley Gattung ihm bekandt mache: Die noͤthige Anſtalten das Wild zu hegen, und nach Gelegenheit zu erhalten vor- kehre. Dazu gehoͤret, daß die Jagden pfleglich angeſtellet, das zur Hof-Kuͤche erfoderte Wild nicht mitten in der Wild-Fuhr und Gehege, ſondern an den Gren- tzen, wo es leicht uͤbertritt, ge- puͤrſchet, bey harten Wintern und andern Faͤllen dem Wild Huͤlffe verſchaffet, und insgemein uͤber den ergangenen Wild- und Jagd- Ordnungen ſtreng gehalten werde. Wenn ein Jagen anzuſtellen iſt, hat er des Orts, wo gejaget wer- den ſoll, ſich zu erkundigen, ob und was fuͤr Wildpret daſelbſt zu hoffen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/588
Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/588>, abgerufen am 03.12.2024.