Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Hül allernechsten setzet, indem es demReuter seinen Willen mündlich zu erkennen giebt, daß es bereit, und ihm Zeit zu seyn bedüncke, sich nicht weiter inne und stille zu halten, sondern nachdem es aus der Trompeten Klang verstan- den, daß solches allgemeine Feld- Geschrey zum Aufbruch des Feld- Herrn Willen offenbaret, begehre es an ihme nichts ermangeln zu lassen, derowegen es so gar sei- nen Reuter dadurch aufmuntert, und zum Fortgehen erinnert und ermahnet. Hülfe, s. Aider un cheval, it. Chatiments. Hümmelchen, s. Sack-Pfeiffe. Hüner-Fänger, s. Jäger. Hüner-Geyer, s. Geyer. Hüner-Hund, s. Vorstehen- der Hund. Huissier de Gravier, Certaminis equestris arbiter, Hum Humain, cheval humain de Vue, Ein freundlich liebliches Gesicht, Humaniora, Auch litterae humaniores, studia Humeur d' un cheval, Jst die angebohrne Art und Humilite d' un cheval, Demuth eines Pferdes: Die demü- Ritter-Lexicon. N n
[Spaltenumbruch] Huͤl allernechſten ſetzet, indem es demReuter ſeinen Willen muͤndlich zu erkennen giebt, daß es bereit, und ihm Zeit zu ſeyn beduͤncke, ſich nicht weiter inne und ſtille zu halten, ſondern nachdem es aus der Trompeten Klang verſtan- den, daß ſolches allgemeine Feld- Geſchrey zum Aufbruch des Feld- Herrn Willen offenbaret, begehre es an ihme nichts ermangeln zu laſſen, derowegen es ſo gar ſei- nen Reuter dadurch aufmuntert, und zum Fortgehen erinnert und ermahnet. Huͤlfe, ſ. Aider un cheval, it. Chatiments. Huͤmmelchen, ſ. Sack-Pfeiffe. Huͤner-Faͤnger, ſ. Jaͤger. Huͤner-Geyer, ſ. Geyer. Huͤner-Hund, ſ. Vorſtehen- der Hund. Huiſſier de Gravier, Certaminis equeſtris arbiter, Hum Humain, cheval humain de Vuë, Ein freundlich liebliches Geſicht, Humaniora, Auch litteræ humaniores, ſtudia Humeur d’ un cheval, Jſt die angebohrne Art und Humilité d’ un cheval, Demuth eines Pferdes: Die demuͤ- Ritter-Lexicon. N n
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Huͤl
Hum
allernechſten ſetzet, indem es dem
Reuter ſeinen Willen muͤndlich
zu erkennen giebt, daß es bereit,
und ihm Zeit zu ſeyn beduͤncke,
ſich nicht weiter inne und ſtille
zu halten, ſondern nachdem es
aus der Trompeten Klang verſtan-
den, daß ſolches allgemeine Feld-
Geſchrey zum Aufbruch des Feld-
Herrn Willen offenbaret, begehre
es an ihme nichts ermangeln zu
laſſen, derowegen es ſo gar ſei-
nen Reuter dadurch aufmuntert,
und zum Fortgehen erinnert und
ermahnet.
Huͤlfe, ſ. Aider un cheval,
it. Chatiments.
Huͤmmelchen, ſ. Sack-Pfeiffe.
Huͤner-Faͤnger, ſ. Jaͤger.
Huͤner-Geyer, ſ. Geyer.
Huͤner-Hund, ſ. Vorſtehen-
der Hund.
Huiſſier de Gravier,
Certaminis equeſtris arbiter,
Grießwaͤrtel, welche von Grieß
(oder Sand) und Waͤrtel genen-
net worden, die bey den alten Tur-
nieren mit den Unterſchieß-Stan-
gen auf dem Kampf-Platz erſchie-
nen, ſelbige ungefaͤhrlich vorgehal-
ten und durchgeſchoſſen, mithin
einen ieglichen beſchuͤtzten, der
ſich nicht ergeben wollen, daß er
nicht getoͤdtet wuͤrde, wenn nem-
lich bisweilen Roß und Mann
uͤberworffen worden. Und deren
wurden aus iedem Kreiſe zwey er-
wehlet. Die Huiſſiers de Gra-
vier waren auch verordnet, die
Waffen auszutheilen. Sie hat-
ten unter ſich gewiſſe Diener, die
man Staͤbler nennete, welche mit
Lantzen verſehen waren.
Humain, cheval humain de
Vuë,
Ein freundlich liebliches Geſicht,
iſt bey den Pferden eine Geneigt-
heit, ſeines Reuters Willen zu
vollbringen; wie ſie dann auch
im Gegentheil ſo ſaure finſtere
Geſichter machen, und die mit ih-
nen umgehen, ſo uͤbel anſehen koͤn-
nen, daß man ihre widrige Be-
zeigung gleicher geſtalt bald abneh-
men kan.
Humaniora,
Auch litteræ humaniores, ſtudia
humanitatis werden diejenigen
Wiſſenſchafften genennet, darin-
nen man junge Leute am erſten
zu unterrichten pfleget, derglei-
chen ſind Grammatic, Oratorie,
Poeſie, Hiſtorie. Man kan ſie
in die Philologie und Hiſtorie ein-
theilen. Zur Philologie gehoͤren
die Sprachen, ſonderlich die Latei-
niſche, und zur Hiſtorie ſind die
Antiquitaͤten zu rechnen. Daß
und wie weit ein Cavalier ſich in
ſolchen umſehen ſolle, davon iſt
unter den Titeln: Cavalierement
ſtudiren, und Hiſtorie, gehandelt
worden.
Humeur d’ un cheval,
Jſt die angebohrne Art und
Weiſe eines Pferdes. Ein Pferd
iſt von Natur ein hoffaͤrtiges
Thier, an welchem die praͤchti-
gen Bezeigungen die wohlanſtaͤn-
digſten, denn dieſe Eigenſchafft
iſt eben die hoͤchſte und vornehm-
ſte, wovon ein Pferd edel genen-
net werden kan, und in ſolcher
Bezeigung groſſe Luſt, Ruhm
und Nutzen bringe.
Humilité d’ un cheval,
Demuth eines Pferdes: Die
demuͤ-
Ritter-Lexicon. N n
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