Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Hos in den Haber- und Gersten-Fel-dern, und wo man Hirsen, Fe- nich oder Pfennich und derglei- chen anbauet, darinnen er auch wie die Lerchen und Wachteln ni- stet, und fünff oder sechs Eyer legt. Er wird gerne fett, daher er in finstern Zimmern, darinnen er mehr nicht, als sein Essen sehen kan, mit Hirse und Fenich der- gestalt gemästet wird, daß offt einer sechs bis acht Loth wieget. Die Anschauung der grünen Fel- der wird ihme darum genommen, damit das Verlangen und die Sehnsucht darnach, sein Zuneh- men nicht verhindere. Sein Ge- träncke muß sauber und rein, und das Gemach vor den Mäusen und Ratten wohl verwahret, auch in iedem Ecke desselben an einem Pfahl grüne Aeste gesetzt seyn, darauf er und seine Cammeraden ruhen können. Hosianna, Heißt so viel als: Ach hilff! Huf tholischen Kirche bey der Messemusicalisch gesungen zu werden. Housse d' une selle, Jst eine Art von einer ledernen Housse de pied, ou Housse en souliers, Jst ein Stück Tuch oder Schar- Housse en botte, Jst ein Stücke Tuch, Sammet Huer, Heißt reuschen oder zischen mit Huf, Huff, Jst der äusserste hornigte Theil Maul-
[Spaltenumbruch] Hoſ in den Haber- und Gerſten-Fel-dern, und wo man Hirſen, Fe- nich oder Pfennich und derglei- chen anbauet, darinnen er auch wie die Lerchen und Wachteln ni- ſtet, und fuͤnff oder ſechs Eyer legt. Er wird gerne fett, daher er in finſtern Zimmern, darinnen er mehr nicht, als ſein Eſſen ſehen kan, mit Hirſe und Fenich der- geſtalt gemaͤſtet wird, daß offt einer ſechs bis acht Loth wieget. Die Anſchauung der gruͤnen Fel- der wird ihme darum genommen, damit das Verlangen und die Sehnſucht darnach, ſein Zuneh- men nicht verhindere. Sein Ge- traͤncke muß ſauber und rein, und das Gemach vor den Maͤuſen und Ratten wohl verwahret, auch in iedem Ecke deſſelben an einem Pfahl gruͤne Aeſte geſetzt ſeyn, darauf er und ſeine Cammeraden ruhen koͤnnen. Hoſianna, Heißt ſo viel als: Ach hilff! Huf tholiſchen Kirche bey der Meſſemuſicaliſch geſungen zu werden. Houſſe d’ une ſelle, Jſt eine Art von einer ledernen Houſſe de pied, ou Houſſe en ſouliers, Jſt ein Stuͤck Tuch oder Schar- Houſſe en botte, Jſt ein Stuͤcke Tuch, Sammet Huer, Heißt reuſchen oder ziſchen mit Huf, Huff, Jſt der aͤuſſerſte hornigte Theil Maul-
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Hoſ
Huf
in den Haber- und Gerſten-Fel-
dern, und wo man Hirſen, Fe-
nich oder Pfennich und derglei-
chen anbauet, darinnen er auch
wie die Lerchen und Wachteln ni-
ſtet, und fuͤnff oder ſechs Eyer
legt. Er wird gerne fett, daher
er in finſtern Zimmern, darinnen
er mehr nicht, als ſein Eſſen ſehen
kan, mit Hirſe und Fenich der-
geſtalt gemaͤſtet wird, daß offt
einer ſechs bis acht Loth wieget.
Die Anſchauung der gruͤnen Fel-
der wird ihme darum genommen,
damit das Verlangen und die
Sehnſucht darnach, ſein Zuneh-
men nicht verhindere. Sein Ge-
traͤncke muß ſauber und rein, und
das Gemach vor den Maͤuſen und
Ratten wohl verwahret, auch in
iedem Ecke deſſelben an einem
Pfahl gruͤne Aeſte geſetzt ſeyn,
darauf er und ſeine Cammeraden
ruhen koͤnnen.
Hoſianna,
Heißt ſo viel als: Ach hilff!
O Herr laß wohl gelingen! war
ein ſonderlich Sprichwort bey den
Juden, wenn dieſelben das Lau-
berhuͤtten-Feſt begingen, und der
achte Tag deſſelben herbey kam,
lieſſen ſie ihre Kinder mit gruͤnen
Zweigen von Palm-Baͤumen,
Bachweiden, Meyen und andern
mehr, in Proceßion herum gehen,
und mit lauter Stimme ruffen:
Hoſianna, welches aus dem 118
Pſalm v. 25, 26 genommen. Die-
ſer Gewohnheit nach hat auch das
Juͤdiſche Volck den einreitenden
Jeſum zu Jeruſalem kurtz vor ſei-
nem Leiden mit ſolchen gruͤnen
Zweigen angenommen, und da-
bey geruffen: Hoſianna dem Soh-
ne David. Es pfleget noch heu-
tiges Tages in der Roͤmiſch-Ca-
tholiſchen Kirche bey der Meſſe
muſicaliſch geſungen zu werden.
Houſſe d’ une ſelle,
Jſt eine Art von einer ledernen
Decke, die uͤber den Sattel ge-
het, um ſolchen zu bewahren, daß
er im Reuten nicht verderbet wer-
de, ſonderlich wenn er koſtbar
iſt.
Houſſe de pied, ou Houſſe en
ſouliers,
Jſt ein Stuͤck Tuch oder Schar-
lach gemeiniglich bordiret, wel-
ches den Sattel und die Groppa
bedeckt, und bis unter den Bauch
des Pferdes hinunter haͤngt, wenn
man Sommerszeit in ſeidenen
Struͤmpffen reitet, daß man ſol-
che nicht verderbet, oder an den
Gurt-Schnallen Loͤcher drein reif-
fet.
Houſſe en botte,
Jſt ein Stuͤcke Tuch, Sammet
oder ander Zeug, ſo hinten am
Sattel befeſtiget wird, entweder
zur Zierath, oder die Magrigkeit
des Pferdes zu verbergen, oder
zu verhuͤten, daß der Reuter ſei-
nen Rock nicht beſudele oder ver-
derbe. Wird ſonſten Schabra-
cke genennet.
Huer,
Heißt reuſchen oder ziſchen mit
dem Munde, welches eine un-
vermerckte Huͤlffe iſt, ein Pferd
zu beguͤtigen, daß es die Umſte-
henden nicht hoͤren oder mercken,
ſo nur bey ſubtilen Pferden zu ge-
brauchen, worzu die Lateiner die
2 Buchſtaben St ausſprechen.
Huf, Huff,
Jſt der aͤuſſerſte hornigte Theil
an eines Pferdes, Eſels oder
Maul-
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