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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Hol
Tangel-Hartz- oder schwartze Holtz
hat zwar keine Blätter, aber an
deren stat die schönen grünen Na-
deln, und ist allezeit grün: Dar-
unter gehören der Tannen-Baum,
die Fichte, Föhre und Kiefer- oder
Kien-Föhre, der Lerchen-Baum,
Wacholder- und Tax-Baum.
Ferner wird das Holtz unterschie-
den in hartes, weiches und Busch-
Holtz. Zu dem

Harten Holtz werden gerechnet
der Ahorn-Arlsbeer-Apffel-Bir-
cken-Birn-Buch-Cornel-Ebere-
schen- oder Ebrischbeer-Baum, die
Eiche, die Erle oder Eller, der Eschen-
Fliegen- oder Jlmen-Leim-Lerchen-
Massellern- oder Anellern-Nuß-
Pflaum-Rüster- oder Ulmen-
Tax- und Wacholderbeer-Baum.
Zu dem

Weichen Holtz gehören das As-
pene, Fichtene, Föhrene und Kie-
ferne, Häselne, (wiewol dieses
Holtz mit unter das Busch-Holtz
gerechnet wird) das Kirsch-Bäu-
mene, Lindene, Pappel-Bäumene,
Tännene, und alle Arten des Wei-
den-Holtzes. Das

Busch-Holtz begreifft allerley Ar-
ten Dornen, als Creutz-Dorn,
Kratz- und Brombeer-Strauch,
Hage- oder Wilder-Rosen-Dorn,
Schwartz-Dorn und Weiß-Dorn,
ferner den Drosselbeer-Strauch,
Hanehieffen-Holtz, Haseln-Her-
tern-Hollunder-, Faul-Baum,
Schießbeer-Strauch, Rhein-Wei-
den, (Ligustrum) Saal-Weiden,
und verschiedene andere Sorten
von Weiden. Hiernächst wird
auch das Holtz unterschieden in
Ober-Holtz oder Stamm-Holtz,
und in Unter-Holtz, so auch
Schlag- oder lebendiges Holtz ge-
nennet wird. Wobey zu mercken,
daß dieser Unterscheid bloß von
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Hol
dem Laub-Holtze zu verstehen sey:
Denn obwol unter solchem Holtze
bisweilen eine Tanne, Fichte oder
Kiefer entweder von sich selber,
oder von eingesprengtem Saamen
mit aufwächset, so wird doch hier
mehr auf das Laub-Holtz gese-
hen.

Ober-Holtz heisset das, so hoch
und zu Haupt-Stämmen erwach-
sen und gezogen wird, und beste-
het in allerhand Bau-Bret-Bött-
ger- und anderm Zimmer-Holtz,
auch in Mast- und Obst-Bäumen,
als in Eichen, Buchen, Castanien,
wilden Aepffel-Birn- und Kirsch-
Bäumen, Ebereschen-Bäumen,
Ahornen, Aspen, Bircken, Eschen,
Rüstern etc. in Summa, in lau-
ter guten Laub-Bäumen, die zu
Haupt-Stämmen, bis viertzig,
funffzig, achtzig, hundert und mehr
Jahren gezogen werden.

Unter-Holtz, Schlag-Holtz oder
lebendiges Holtz, heisset dasjeni-
ge, welches unter dem Ober-Holtz
jung abgehauen wird, und, nach-
dem es aus den stehend-bleibenden
Stöcken Sommer-Latten getrie-
ben, allezeit acht, zehn, zwölff,
fechzehen, auch, nachdem es aus
langsam wachsendem Holtze beste-
het, wol zwantzig Jahr Ruhe
hat, bis es wieder abgestocket
wird. Zu solchen sind insonder-
heit dienlich, die Eiche, Rüster,
Massellern, Buche, Bircke, Erle,
der Ahorn-Eschen-Fliegen-wild
Obst- und Castanien-Baum, wo
dieser die Art hat, ingleichen die
Drossel- oder Kolck-Beere, Faul-
oder Wiedebaum, Schießbeer-
Sträucher, die Haselnuß-Stau-
den, und wo nasser Boden vor-
handen, die Aspe, Erle, Pappel-
baum und Weide. Endlich wird
noch das Holtz, seinem verschiede-

nen
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Hol
Tangel-Hartz- oder ſchwartze Holtz
hat zwar keine Blaͤtter, aber an
deren ſtat die ſchoͤnen gruͤnen Na-
deln, und iſt allezeit gruͤn: Dar-
unter gehoͤren der Tannen-Baum,
die Fichte, Foͤhre und Kiefer- oder
Kien-Foͤhre, der Lerchen-Baum,
Wacholder- und Tax-Baum.
Ferner wird das Holtz unterſchie-
den in hartes, weiches und Buſch-
Holtz. Zu dem

Harten Holtz werden gerechnet
der Ahorn-Arlsbeer-Apffel-Bir-
cken-Birn-Buch-Cornel-Ebere-
ſchen- oder Ebriſchbeer-Baum, die
Eiche, die Eꝛle oder Eller, der Eſchen-
Fliegen- oder Jlmen-Leim-Lerchen-
Maſſellern- oder Anellern-Nuß-
Pflaum-Ruͤſter- oder Ulmen-
Tax- und Wacholderbeer-Baum.
Zu dem

Weichen Holtz gehoͤren das Aſ-
pene, Fichtene, Foͤhrene und Kie-
ferne, Haͤſelne, (wiewol dieſes
Holtz mit unter das Buſch-Holtz
gerechnet wird) das Kirſch-Baͤu-
mene, Lindene, Pappel-Baͤumene,
Taͤnnene, und alle Arten des Wei-
den-Holtzes. Das

Buſch-Holtz begreifft allerley Ar-
ten Dornen, als Creutz-Dorn,
Kratz- und Brombeer-Strauch,
Hage- oder Wilder-Roſen-Dorn,
Schwartz-Dorn und Weiß-Dorn,
ferner den Droſſelbeer-Strauch,
Hanehieffen-Holtz, Haſeln-Her-
tern-Hollunder-, Faul-Baum,
Schießbeer-Strauch, Rhein-Wei-
den, (Liguſtrum) Saal-Weiden,
und verſchiedene andere Sorten
von Weiden. Hiernaͤchſt wird
auch das Holtz unterſchieden in
Ober-Holtz oder Stamm-Holtz,
und in Unter-Holtz, ſo auch
Schlag- oder lebendiges Holtz ge-
nennet wird. Wobey zu mercken,
daß dieſer Unterſcheid bloß von
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Hol
dem Laub-Holtze zu verſtehen ſey:
Denn obwol unter ſolchem Holtze
bisweilen eine Tanne, Fichte oder
Kiefer entweder von ſich ſelber,
oder von eingeſprengtem Saamen
mit aufwaͤchſet, ſo wird doch hier
mehr auf das Laub-Holtz geſe-
hen.

Ober-Holtz heiſſet das, ſo hoch
und zu Haupt-Staͤmmen erwach-
ſen und gezogen wird, und beſte-
het in allerhand Bau-Bret-Boͤtt-
ger- und anderm Zimmer-Holtz,
auch in Maſt- und Obſt-Baͤumen,
als in Eichen, Buchen, Caſtanien,
wilden Aepffel-Birn- und Kirſch-
Baͤumen, Ebereſchen-Baͤumen,
Ahornen, Aſpen, Bircken, Eſchen,
Ruͤſtern ꝛc. in Summa, in lau-
ter guten Laub-Baͤumen, die zu
Haupt-Staͤmmen, bis viertzig,
funffzig, achtzig, hundert und mehr
Jahren gezogen werden.

Unter-Holtz, Schlag-Holtz oder
lebendiges Holtz, heiſſet dasjeni-
ge, welches unter dem Ober-Holtz
jung abgehauen wird, und, nach-
dem es aus den ſtehend-bleibenden
Stoͤcken Sommer-Latten getrie-
ben, allezeit acht, zehn, zwoͤlff,
fechzehen, auch, nachdem es aus
langſam wachſendem Holtze beſte-
het, wol zwantzig Jahr Ruhe
hat, bis es wieder abgeſtocket
wird. Zu ſolchen ſind inſonder-
heit dienlich, die Eiche, Ruͤſter,
Maſſellern, Buche, Bircke, Erle,
der Ahorn-Eſchen-Fliegen-wild
Obſt- und Caſtanien-Baum, wo
dieſer die Art hat, ingleichen die
Droſſel- oder Kolck-Beere, Faul-
oder Wiedebaum, Schießbeer-
Straͤucher, die Haſelnuß-Stau-
den, und wo naſſer Boden vor-
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baum und Weide. Endlich wird
noch das Holtz, ſeinem verſchiede-

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[0569] Hol Hol Tangel-Hartz- oder ſchwartze Holtz hat zwar keine Blaͤtter, aber an deren ſtat die ſchoͤnen gruͤnen Na- deln, und iſt allezeit gruͤn: Dar- unter gehoͤren der Tannen-Baum, die Fichte, Foͤhre und Kiefer- oder Kien-Foͤhre, der Lerchen-Baum, Wacholder- und Tax-Baum. Ferner wird das Holtz unterſchie- den in hartes, weiches und Buſch- Holtz. Zu dem Harten Holtz werden gerechnet der Ahorn-Arlsbeer-Apffel-Bir- cken-Birn-Buch-Cornel-Ebere- ſchen- oder Ebriſchbeer-Baum, die Eiche, die Eꝛle oder Eller, der Eſchen- Fliegen- oder Jlmen-Leim-Lerchen- Maſſellern- oder Anellern-Nuß- Pflaum-Ruͤſter- oder Ulmen- Tax- und Wacholderbeer-Baum. Zu dem Weichen Holtz gehoͤren das Aſ- pene, Fichtene, Foͤhrene und Kie- ferne, Haͤſelne, (wiewol dieſes Holtz mit unter das Buſch-Holtz gerechnet wird) das Kirſch-Baͤu- mene, Lindene, Pappel-Baͤumene, Taͤnnene, und alle Arten des Wei- den-Holtzes. Das Buſch-Holtz begreifft allerley Ar- ten Dornen, als Creutz-Dorn, Kratz- und Brombeer-Strauch, Hage- oder Wilder-Roſen-Dorn, Schwartz-Dorn und Weiß-Dorn, ferner den Droſſelbeer-Strauch, Hanehieffen-Holtz, Haſeln-Her- tern-Hollunder-, Faul-Baum, Schießbeer-Strauch, Rhein-Wei- den, (Liguſtrum) Saal-Weiden, und verſchiedene andere Sorten von Weiden. Hiernaͤchſt wird auch das Holtz unterſchieden in Ober-Holtz oder Stamm-Holtz, und in Unter-Holtz, ſo auch Schlag- oder lebendiges Holtz ge- nennet wird. Wobey zu mercken, daß dieſer Unterſcheid bloß von dem Laub-Holtze zu verſtehen ſey: Denn obwol unter ſolchem Holtze bisweilen eine Tanne, Fichte oder Kiefer entweder von ſich ſelber, oder von eingeſprengtem Saamen mit aufwaͤchſet, ſo wird doch hier mehr auf das Laub-Holtz geſe- hen. Ober-Holtz heiſſet das, ſo hoch und zu Haupt-Staͤmmen erwach- ſen und gezogen wird, und beſte- het in allerhand Bau-Bret-Boͤtt- ger- und anderm Zimmer-Holtz, auch in Maſt- und Obſt-Baͤumen, als in Eichen, Buchen, Caſtanien, wilden Aepffel-Birn- und Kirſch- Baͤumen, Ebereſchen-Baͤumen, Ahornen, Aſpen, Bircken, Eſchen, Ruͤſtern ꝛc. in Summa, in lau- ter guten Laub-Baͤumen, die zu Haupt-Staͤmmen, bis viertzig, funffzig, achtzig, hundert und mehr Jahren gezogen werden. Unter-Holtz, Schlag-Holtz oder lebendiges Holtz, heiſſet dasjeni- ge, welches unter dem Ober-Holtz jung abgehauen wird, und, nach- dem es aus den ſtehend-bleibenden Stoͤcken Sommer-Latten getrie- ben, allezeit acht, zehn, zwoͤlff, fechzehen, auch, nachdem es aus langſam wachſendem Holtze beſte- het, wol zwantzig Jahr Ruhe hat, bis es wieder abgeſtocket wird. Zu ſolchen ſind inſonder- heit dienlich, die Eiche, Ruͤſter, Maſſellern, Buche, Bircke, Erle, der Ahorn-Eſchen-Fliegen-wild Obſt- und Caſtanien-Baum, wo dieſer die Art hat, ingleichen die Droſſel- oder Kolck-Beere, Faul- oder Wiedebaum, Schießbeer- Straͤucher, die Haſelnuß-Stau- den, und wo naſſer Boden vor- handen, die Aſpe, Erle, Pappel- baum und Weide. Endlich wird noch das Holtz, ſeinem verſchiede- nen M m 3

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/569>, abgerufen am 22.11.2024.