Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Heg
ter Pflock, woran man die Leinen
der Tücher und Netze, wenn sie
gestellet werden, anbindet und be-
festiget. Man hat deren zweyer-
ley: Die grossen Hefftel, welche
zu denen Ober- und Unter-Leinen
gehören, müssen nebst denen dazu
benöthigten Schlägeln, von festen
weißbichenen Holtze gemachet,
auch eben mit eisernen Ringen be-
schlagen seyn. Die Hefftel zu
denen Wind-Leinen sind mäßiger
Stärcke, und müssen ebenfalls
von hirtem buchenen Holtze zu
trockerer Zeit gehauen werden.

Hege-Holtz,

Wird ein Stücke Wald oder
Holtz genennet, so geschonet wird.

Hegen,

Heiset bey einigen Haushal-
tungs-Geschäfften so viel, als
schone[n] oder in Ruhe lassen.
Vorn[e]mlich aber ist dieses ein der
Forst- oder Wildbanns-Gerech-
tigkeit anhängiges Recht, einen
Waldmit abgehauenem Holtze zu
umgeben; oder die Macht zu he-
gen, oder ein Gehege zu machen,
oder aber, welches eben dahinaus
fället, das Recht eine Wildbahn
zu hab[e]n: Oder der Wild-Bann,
weil das Wild darinne gleichsam
umschossen oder geheget wird.
Diese Gerechtigkeit zu hegen, ist
grösser als die Gerechtigkeit zu ja-
gen, [i]ndem in diesem letztern Fall
das Vild in seiner Freyheit ge-
lassen wird, zu gehen, wo es will;
wenn [a]ber der Wald durch Nie-
derha[u]ung der Bäume, oder son-
sten g[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]eget und geschlossen wird,
kan d[u]rch Hemmung des Wild-
prets [unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]en Benachbarten dadurch
um so viel desto mehr ein Schade
zuwa[ck]sen, daher das Recht zu
[Spaltenumbruch]

Heg
hegen, ausser der sonderbaren Zu-
lassung, niemand verftattet wird,
als in so ferne es ohne der Nach-
baren Nachtheil kan exerciret wer-
den. Es kommet auch nicht einem
ieden, der das Jagen hat, sogleich
das Hegen zu. Denn das Jagen
kan wol ohne dem Hegen durch
Hunde und Netze geschehen; hin-
gegen ist gewiß, daß, welchem
das Hegen zustehet, demselben
auch die völlige Jagd zustehen
müsse, weil dieses das einige Ab-
sehen des Hegens ist, damit an-
dere von dem Misbrauch des Wal-
des und Fangung des Wildes aus-
geschlossen, und das Wild gleich-
sam daher gebannet, und hieselbst
geheget werden möge.

Hege-Reuter,

Jst ein Forst-Bedienter, wel-
cher einem Gehege vorgesetzt, und
verbunden ist, vornemlich auf die
Hegung des Holtzes und Wildes,
und denn auf die Vertilgung der
Raub-Thiere bedacht zu seyn.
Es wird dazu ein Jagd-Hirsch-
Holtz- und Forst-gerechter, das
ist, der Forst- und Jagd-Sachen
wohlerfahrner Mann erfodert,
welcher nicht allein der wilden
Thiere äusser- und innerliche Na-
tur und Eigenschafft, dem Leben
nach, aus dem Grunde verstehe,
und dieselben an ihrer Spur und
Fährte, als ein Jäger erkenne,
sondern auch in der Anatomie sol-
cher wilden Thiere wohl versiret sey,
daß er mit desto reifferm Judicio,
was diesem oder jenem Thiere zur
Nahrung nützlich oder schädlich,
mithin zur Vermehrung beförder-
lich oder hinderlich seyn möchte,
desto besser zu urtheilen wisse. Er
soll sein Gehege täglich fleißig be-
reiten, und daß das an demselbi-

gen
K k 5

[Spaltenumbruch]

Heg
ter Pflock, woran man die Leinen
der Tuͤcher und Netze, wenn ſie
geſtellet werden, anbindet und be-
feſtiget. Man hat deren zweyer-
ley: Die groſſen Hefftel, welche
zu denen Ober- und Unter-Leinen
gehoͤren, muͤſſen nebſt denen dazu
benoͤthigten Schlaͤgeln, von feſten
weißbichenen Holtze gemachet,
auch eben mit eiſernen Ringen be-
ſchlagen ſeyn. Die Hefftel zu
denen Wind-Leinen ſind maͤßiger
Staͤrcke, und muͤſſen ebenfalls
von hirtem buchenen Holtze zu
trockerer Zeit gehauen werden.

Hege-Holtz,

Wird ein Stuͤcke Wald oder
Holtz genennet, ſo geſchonet wird.

Hegen,

Heiſet bey einigen Haushal-
tungs-Geſchaͤfften ſo viel, als
ſchone[n] oder in Ruhe laſſen.
Vorn[e]mlich aber iſt dieſes ein der
Forſt- oder Wildbanns-Gerech-
tigkeit anhaͤngiges Recht, einen
Waldmit abgehauenem Holtze zu
umgeben; oder die Macht zu he-
gen, oder ein Gehege zu machen,
oder aber, welches eben dahinaus
faͤllet, das Recht eine Wildbahn
zu hab[e]n: Oder der Wild-Bann,
weil das Wild darinne gleichſam
umſchoſſen oder geheget wird.
Dieſe Gerechtigkeit zu hegen, iſt
groͤſſer als die Gerechtigkeit zu ja-
gen, [i]ndem in dieſem letztern Fall
das Vild in ſeiner Freyheit ge-
laſſen wird, zu gehen, wo es will;
wenn [a]ber der Wald durch Nie-
derha[u]ung der Baͤume, oder ſon-
ſten g[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]eget und geſchloſſen wird,
kan d[u]rch Hemmung des Wild-
prets [unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]en Benachbarten dadurch
um ſo viel deſto mehr ein Schade
zuwa[ck]ſen, daher das Recht zu
[Spaltenumbruch]

Heg
hegen, auſſer der ſonderbaren Zu-
laſſung, niemand verftattet wird,
als in ſo ferne es ohne der Nach-
baren Nachtheil kan exerciret wer-
den. Es kommet auch nicht einem
ieden, der das Jagen hat, ſogleich
das Hegen zu. Denn das Jagen
kan wol ohne dem Hegen durch
Hunde und Netze geſchehen; hin-
gegen iſt gewiß, daß, welchem
das Hegen zuſtehet, demſelben
auch die voͤllige Jagd zuſtehen
muͤſſe, weil dieſes das einige Ab-
ſehen des Hegens iſt, damit an-
dere von dem Misbrauch des Wal-
des und Fangung des Wildes aus-
geſchloſſen, und das Wild gleich-
ſam daher gebannet, und hieſelbſt
geheget werden moͤge.

Hege-Reuter,

Jſt ein Forſt-Bedienter, wel-
cher einem Gehege vorgeſetzt, und
verbunden iſt, vornemlich auf die
Hegung des Holtzes und Wildes,
und denn auf die Vertilgung der
Raub-Thiere bedacht zu ſeyn.
Es wird dazu ein Jagd-Hirſch-
Holtz- und Forſt-gerechter, das
iſt, der Forſt- und Jagd-Sachen
wohlerfahrner Mann erfodert,
welcher nicht allein der wilden
Thiere aͤuſſer- und innerliche Na-
tur und Eigenſchafft, dem Leben
nach, aus dem Grunde verſtehe,
und dieſelben an ihrer Spur und
Faͤhrte, als ein Jaͤger erkenne,
ſondern auch in der Anatomie ſol-
cher wildẽ Thiere wohl verſiret ſey,
daß er mit deſto reifferm Judicio,
was dieſem oder jenem Thiere zur
Nahrung nuͤtzlich oder ſchaͤdlich,
mithin zur Vermehrung befoͤrder-
lich oder hinderlich ſeyn moͤchte,
deſto beſſer zu urtheilen wiſſe. Er
ſoll ſein Gehege taͤglich fleißig be-
reiten, und daß das an demſelbi-

gen
K k 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0541"/><cb n="1041"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Heg</hi></hi></fw><lb/>
ter Pflock, woran man die Leinen<lb/>
der Tu&#x0364;cher und Netze, wenn &#x017F;ie<lb/>
ge&#x017F;tellet werden, anbindet und be-<lb/>
fe&#x017F;tiget. Man hat deren zweyer-<lb/>
ley: Die gro&#x017F;&#x017F;en Hefftel, welche<lb/>
zu denen Ober- und Unter-Leinen<lb/>
geho&#x0364;ren, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en neb&#x017F;t denen dazu<lb/>
beno&#x0364;thigten Schla&#x0364;geln, von fe&#x017F;ten<lb/>
weißbichenen Holtze gemachet,<lb/>
auch eben mit ei&#x017F;ernen Ringen be-<lb/>
&#x017F;chlagen &#x017F;eyn. Die Hefftel zu<lb/>
denen Wind-Leinen &#x017F;ind ma&#x0364;ßiger<lb/>
Sta&#x0364;rcke, und mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en ebenfalls<lb/>
von hirtem buchenen Holtze zu<lb/>
trockerer Zeit gehauen werden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Hege-Holtz,</hi> </head><lb/>
          <p>Wird ein Stu&#x0364;cke Wald oder<lb/>
Holtz genennet, &#x017F;o ge&#x017F;chonet wird.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Hegen,</hi> </head><lb/>
          <p>Hei&#x017F;et bey einigen Haushal-<lb/>
tungs-Ge&#x017F;cha&#x0364;fften &#x017F;o viel, als<lb/>
&#x017F;chone<supplied>n</supplied> oder in Ruhe la&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Vorn<supplied>e</supplied>mlich aber i&#x017F;t die&#x017F;es ein der<lb/>
For&#x017F;t- oder Wildbanns-Gerech-<lb/>
tigkeit anha&#x0364;ngiges Recht, einen<lb/>
Waldmit abgehauenem Holtze zu<lb/>
umgeben; oder die Macht zu he-<lb/>
gen, oder ein Gehege zu machen,<lb/>
oder aber, welches eben dahinaus<lb/>
fa&#x0364;llet, das Recht eine Wildbahn<lb/>
zu hab<supplied>e</supplied>n: Oder der Wild-Bann,<lb/>
weil das Wild darinne gleich&#x017F;am<lb/>
um&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en oder geheget wird.<lb/>
Die&#x017F;e Gerechtigkeit zu hegen, i&#x017F;t<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er als die Gerechtigkeit zu ja-<lb/>
gen, <supplied>i</supplied>ndem in die&#x017F;em letztern Fall<lb/>
das Vild in &#x017F;einer Freyheit ge-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en wird, zu gehen, wo es will;<lb/>
wenn <supplied>a</supplied>ber der Wald durch Nie-<lb/>
derha<supplied>u</supplied>ung der Ba&#x0364;ume, oder &#x017F;on-<lb/>
&#x017F;ten g<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>eget und ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en wird,<lb/>
kan d<supplied>u</supplied>rch Hemmung des Wild-<lb/>
prets <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/>en Benachbarten dadurch<lb/>
um &#x017F;o viel de&#x017F;to mehr ein Schade<lb/>
zuwa<supplied>ck</supplied>&#x017F;en, daher das Recht zu<lb/><cb n="1042"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Heg</hi></hi></fw><lb/>
hegen, au&#x017F;&#x017F;er der &#x017F;onderbaren Zu-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;ung, niemand verftattet wird,<lb/>
als in &#x017F;o ferne es ohne der Nach-<lb/>
baren Nachtheil kan exerciret wer-<lb/>
den. Es kommet auch nicht einem<lb/>
ieden, der das Jagen hat, &#x017F;ogleich<lb/>
das Hegen zu. Denn das Jagen<lb/>
kan wol ohne dem Hegen durch<lb/>
Hunde und Netze ge&#x017F;chehen; hin-<lb/>
gegen i&#x017F;t gewiß, daß, welchem<lb/>
das Hegen zu&#x017F;tehet, dem&#x017F;elben<lb/>
auch die vo&#x0364;llige Jagd zu&#x017F;tehen<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, weil die&#x017F;es das einige Ab-<lb/>
&#x017F;ehen des Hegens i&#x017F;t, damit an-<lb/>
dere von dem Misbrauch des Wal-<lb/>
des und Fangung des Wildes aus-<lb/>
ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, und das Wild gleich-<lb/>
&#x017F;am daher gebannet, und hie&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
geheget werden mo&#x0364;ge.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Hege-Reuter,</hi> </head><lb/>
          <p>J&#x017F;t ein For&#x017F;t-Bedienter, wel-<lb/>
cher einem Gehege vorge&#x017F;etzt, und<lb/>
verbunden i&#x017F;t, vornemlich auf die<lb/>
Hegung des Holtzes und Wildes,<lb/>
und denn auf die Vertilgung der<lb/>
Raub-Thiere bedacht zu &#x017F;eyn.<lb/>
Es wird dazu ein Jagd-Hir&#x017F;ch-<lb/>
Holtz- und For&#x017F;t-gerechter, das<lb/>
i&#x017F;t, der For&#x017F;t- und Jagd-Sachen<lb/>
wohlerfahrner Mann erfodert,<lb/>
welcher nicht allein der wilden<lb/>
Thiere a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er- und innerliche Na-<lb/>
tur und Eigen&#x017F;chafft, dem Leben<lb/>
nach, aus dem Grunde ver&#x017F;tehe,<lb/>
und die&#x017F;elben an ihrer Spur und<lb/>
Fa&#x0364;hrte, als ein Ja&#x0364;ger erkenne,<lb/>
&#x017F;ondern auch in der <hi rendition="#aq">Anatomie</hi> &#x017F;ol-<lb/>
cher wilde&#x0303; Thiere wohl ver&#x017F;iret &#x017F;ey,<lb/>
daß er mit de&#x017F;to reifferm <hi rendition="#aq">Judicio,</hi><lb/>
was die&#x017F;em oder jenem Thiere zur<lb/>
Nahrung nu&#x0364;tzlich oder &#x017F;cha&#x0364;dlich,<lb/>
mithin zur Vermehrung befo&#x0364;rder-<lb/>
lich oder hinderlich &#x017F;eyn mo&#x0364;chte,<lb/>
de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er zu urtheilen wi&#x017F;&#x017F;e. Er<lb/>
&#x017F;oll &#x017F;ein Gehege ta&#x0364;glich fleißig be-<lb/>
reiten, und daß das an dem&#x017F;elbi-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K k 5</fw><fw place="bottom" type="catch">gen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0541] Heg Heg ter Pflock, woran man die Leinen der Tuͤcher und Netze, wenn ſie geſtellet werden, anbindet und be- feſtiget. Man hat deren zweyer- ley: Die groſſen Hefftel, welche zu denen Ober- und Unter-Leinen gehoͤren, muͤſſen nebſt denen dazu benoͤthigten Schlaͤgeln, von feſten weißbichenen Holtze gemachet, auch eben mit eiſernen Ringen be- ſchlagen ſeyn. Die Hefftel zu denen Wind-Leinen ſind maͤßiger Staͤrcke, und muͤſſen ebenfalls von hirtem buchenen Holtze zu trockerer Zeit gehauen werden. Hege-Holtz, Wird ein Stuͤcke Wald oder Holtz genennet, ſo geſchonet wird. Hegen, Heiſet bey einigen Haushal- tungs-Geſchaͤfften ſo viel, als ſchonen oder in Ruhe laſſen. Vornemlich aber iſt dieſes ein der Forſt- oder Wildbanns-Gerech- tigkeit anhaͤngiges Recht, einen Waldmit abgehauenem Holtze zu umgeben; oder die Macht zu he- gen, oder ein Gehege zu machen, oder aber, welches eben dahinaus faͤllet, das Recht eine Wildbahn zu haben: Oder der Wild-Bann, weil das Wild darinne gleichſam umſchoſſen oder geheget wird. Dieſe Gerechtigkeit zu hegen, iſt groͤſſer als die Gerechtigkeit zu ja- gen, indem in dieſem letztern Fall das Vild in ſeiner Freyheit ge- laſſen wird, zu gehen, wo es will; wenn aber der Wald durch Nie- derhauung der Baͤume, oder ſon- ſten g_eget und geſchloſſen wird, kan durch Hemmung des Wild- prets __en Benachbarten dadurch um ſo viel deſto mehr ein Schade zuwackſen, daher das Recht zu hegen, auſſer der ſonderbaren Zu- laſſung, niemand verftattet wird, als in ſo ferne es ohne der Nach- baren Nachtheil kan exerciret wer- den. Es kommet auch nicht einem ieden, der das Jagen hat, ſogleich das Hegen zu. Denn das Jagen kan wol ohne dem Hegen durch Hunde und Netze geſchehen; hin- gegen iſt gewiß, daß, welchem das Hegen zuſtehet, demſelben auch die voͤllige Jagd zuſtehen muͤſſe, weil dieſes das einige Ab- ſehen des Hegens iſt, damit an- dere von dem Misbrauch des Wal- des und Fangung des Wildes aus- geſchloſſen, und das Wild gleich- ſam daher gebannet, und hieſelbſt geheget werden moͤge. Hege-Reuter, Jſt ein Forſt-Bedienter, wel- cher einem Gehege vorgeſetzt, und verbunden iſt, vornemlich auf die Hegung des Holtzes und Wildes, und denn auf die Vertilgung der Raub-Thiere bedacht zu ſeyn. Es wird dazu ein Jagd-Hirſch- Holtz- und Forſt-gerechter, das iſt, der Forſt- und Jagd-Sachen wohlerfahrner Mann erfodert, welcher nicht allein der wilden Thiere aͤuſſer- und innerliche Na- tur und Eigenſchafft, dem Leben nach, aus dem Grunde verſtehe, und dieſelben an ihrer Spur und Faͤhrte, als ein Jaͤger erkenne, ſondern auch in der Anatomie ſol- cher wildẽ Thiere wohl verſiret ſey, daß er mit deſto reifferm Judicio, was dieſem oder jenem Thiere zur Nahrung nuͤtzlich oder ſchaͤdlich, mithin zur Vermehrung befoͤrder- lich oder hinderlich ſeyn moͤchte, deſto beſſer zu urtheilen wiſſe. Er ſoll ſein Gehege taͤglich fleißig be- reiten, und daß das an demſelbi- gen K k 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/541
Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/541>, abgerufen am 22.12.2024.