Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Gen er sich darnach bemühen muß, her-aus aus der Schale geniessen, lie- bet ihn hierauf mit guten Wor- ten, und dem eichenen Bruche wohl ab, und trägt alsdenn, wenn er zween oder drey Bissen genos- sen, denselben wiederum von dem Thiere ab, bis er solches nicht mehr sehen, und also nicht wie- derum nach demselben riechen kan, da man ihn denn aufs neue su- chen, und geniessen läßt: Denn wenn der Hund etliche mal nach dem Genüß also ausser dem Win- de gebracht wird, daß er nicht weiß, wo dasselbe gelegen, so greifft er gleich wiederum zur Erde solches zu suchen, und wird also zum Suchen desto besser aufge- muntert. Genüß-Jagen, Jst das erste Jagen im Jahre, Genus chromatico-diatoni- cum, Jst eine Art zu musiciren, da in Genus chromaticum, v. Chro- maticum genus. Genus diatonicum, Die gantz- und voll-tonichte Gen auch in der Vorzeichnung wederein Creutzgen noch das b hat. Seinen Ursprung nimmt es aus der Alten ihrem Tetrachordo dia- tonico, worinne die Saiten also gestimmet wurden: Die unter- ste bekam gegen die zweyte das Semitonium H-c, in der Propor- tion ; die zweyte gegen die dritte c-d, in der Proportion ; die dritte gegen die vierte den Ton d-e, in eben solcher Propor- tion: denn der tonus major und minor waren damals noch nicht bekannt. Genus diatonico-chromati- cum, Eine vermischte Sing- und Genus enharmonicum, Die Haupt-übereinstimmige gantzen
[Spaltenumbruch] Gen er ſich darnach bemuͤhen muß, her-aus aus der Schale genieſſen, lie- bet ihn hierauf mit guten Wor- ten, und dem eichenen Bruche wohl ab, und traͤgt alsdenn, wenn er zween oder drey Biſſen genoſ- ſen, denſelben wiederum von dem Thiere ab, bis er ſolches nicht mehr ſehen, und alſo nicht wie- derum nach demſelben riechen kan, da man ihn denn aufs neue ſu- chen, und genieſſen laͤßt: Denn wenn der Hund etliche mal nach dem Genuͤß alſo auſſer dem Win- de gebracht wird, daß er nicht weiß, wo daſſelbe gelegen, ſo greifft er gleich wiederum zur Erde ſolches zu ſuchen, und wird alſo zum Suchen deſto beſſer aufge- muntert. Genuͤß-Jagen, Jſt das erſte Jagen im Jahre, Genus chromatico-diatoni- cum, Jſt eine Art zu muſiciren, da in Genus chromaticum, v. Chro- maticum genus. Genus diatonicum, Die gantz- und voll-tonichte Gen auch in der Vorzeichnung wederein Creutzgen noch das b hat. Seinen Urſprung nimmt es aus der Alten ihrem Tetrachordo dia- tonico, worinne die Saiten alſo geſtimmet wurden: Die unter- ſte bekam gegen die zweyte das Semitonium H-c, in der Propor- tion ; die zweyte gegen die dritte c-d, in der Proportion ; die dritte gegen die vierte den Ton d-e, in eben ſolcher Propor- tion: denn der tonus major und minor waren damals noch nicht bekannt. Genus diatonico-chromati- cum, Eine vermiſchte Sing- und Genus enharmonicum, Die Haupt-uͤbereinſtimmige gantzen
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Gen
Gen
er ſich darnach bemuͤhen muß, her-
aus aus der Schale genieſſen, lie-
bet ihn hierauf mit guten Wor-
ten, und dem eichenen Bruche
wohl ab, und traͤgt alsdenn, wenn
er zween oder drey Biſſen genoſ-
ſen, denſelben wiederum von dem
Thiere ab, bis er ſolches nicht
mehr ſehen, und alſo nicht wie-
derum nach demſelben riechen kan,
da man ihn denn aufs neue ſu-
chen, und genieſſen laͤßt: Denn
wenn der Hund etliche mal nach
dem Genuͤß alſo auſſer dem Win-
de gebracht wird, daß er nicht
weiß, wo daſſelbe gelegen, ſo
greifft er gleich wiederum zur Erde
ſolches zu ſuchen, und wird alſo
zum Suchen deſto beſſer aufge-
muntert.
Genuͤß-Jagen,
Jſt das erſte Jagen im Jahre,
zur Hirſch-Feiſte oder Schwein-
Hatz-Zeit, da den Jagd-Hun-
den mit beſondern Ceremonien der
Genuͤß gegeben, und dabey mit
den Hoͤrnern geblaſen wird.
Genus chromatico-diatoni-
cum,
Jſt eine Art zu muſiciren, da in
einer Melodie mehr chromatiſche
als diatoniſche Claves vorkom-
men.
Genus chromaticum, v. Chro-
maticum genus.
Genus diatonicum,
Die gantz- und voll-tonichte
Sing- und Spiel-Art, da eine Me-
lodie durch die alſo genannten na-
tuͤrlichen Claves cdefgah, und
demnach mehr durch gantze als un-
vollkommene Tone einhergehet,
auch in der Vorzeichnung weder
ein Creutzgen noch das b hat.
Seinen Urſprung nimmt es aus
der Alten ihrem Tetrachordo dia-
tonico, worinne die Saiten alſo
geſtimmet wurden: Die unter-
ſte bekam gegen die zweyte das
Semitonium H-c, in der Propor-
tion [FORMEL]; die zweyte gegen die
dritte c-d, in der Proportion [FORMEL];
die dritte gegen die vierte den
Ton d-e, in eben ſolcher Propor-
tion: denn der tonus major und
minor waren damals noch nicht
bekannt.
Genus diatonico-chromati-
cum,
Eine vermiſchte Sing- und
Spiel-Art, worinne der diatoni-
ſchen Clavium mehr, als der chro-
matiſchen anzutreffen ſind.
Genus enharmonicum,
Die Haupt-uͤbereinſtimmige
Sing- und Spiel-Art war ehe-
mals, wenn ein Tetrachordum
folgende Klaͤnge hoͤren ließ: die
unterſte Saite gegen die zweyte
eine Dieſin enharmonicam H-
His (welches, nach unſerm ietzi-
gen Clavier betrachtet, der Mit-
tel-Clavis zwiſchen H und c waͤre)
in der Proportion [FORMEL]; die zweyte
gegen die dritte eine Dieſin en-
harmonicam in den Clavibus
His-c, in Proportion [FORMEL]; und die
dritte gegen die vierte den diato-
niſchen Ditonum in den Clavibus
c-e, in der Proportion [FORMEL]. Boë-
thiuslib. 1 de Muſic. c. 21 beſchreibt
es alſo: das Diatonicum gehet
z. E. auf einem Tetrachordo (da
man heut zu Tage mit ut re mi
fa ſol la ein Hexachordon nimmt)
durch ein Semitonium in zween
gantzen
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