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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Geh
Latten etc. zu gebrauchen, zu vor aus-
hauen lasse, denn solches theurer
und nützlicher an den Mann zu
bringen, als das Brenn-Holtz.
So muß auch ein solches Gehau,
so bald es möglich, aufgeräumet
werden, auf daß an den jungen
Sommer-Latten, welche also fort
im Frühling heraus sprossen, kein
Schade geschehe, und solche abge-
treten, abgestossen oder abgebro-
chen werden. Die Gehaue oder
Schläge im Tangel-Holtze, wer-
den gantz und gar abgetrieben, und
keine Laaß-Reisser, wie in dem
Laub-Holtze, stehen gelassen, wei-
len der Saame, so den Schlag
oder das Gehau wiederum anflie-
gend machen soll, allbereit in der
Erde seyn muß, und das schwar-
tze Holtz nicht wieder vom Stocke
ausschläget, zudeme auch der
Wind diese Laaß-Bäume, welche
mit ihren Wurtzeln gantz flach auf
der Erden weg lauffen, weil selbi-
ge vormals in der Gedult mit ein-
ander in die Höhe erwachsen, und
einer den andern vor dem Winde
erhalten, nun also eintzeln nicht
würde stehen lassen. So bald ein
Gehau oder Schlag, es sey im
Laub- oder Tangel-Holtze, geräu-
met, und das Holtz abgeführet
worden ist, so muß er billig gleich
das erste Jahr mit Häge-Wischen
bestecket, und weder mit dem Vieh
betrieben, noch begraset werden,
so lange bis der Augenschein giebt,
daß es ohne Schaden des Wie-
der-Wuchses geschehen kan.

Gehaubet,

Sagt man von den Falcken,
wenn sie gefangen werden, so
werden sie gehaubet mit Reusch-
Hauben, und wenn man sie an-
fänget zu tragen, so werden sie recht
[Spaltenumbruch]

Geh
gehaubet. Man hat besondere
Reusch-Hauben, welche kleine
grüne Augen-Gläser haben, da-
mit die Falcken doch auch einen
Schein darunter haben können,
und nicht stets im Finstern seyn
müssen, welches den Augen garwehe
thut, und die jähe Veränderung des
Sonnen-Lichts hindert, daß sie den
Raub nicht gleich sehen können.

Gehörn, Geweih,

Nennet man, nach der Jäger-
Sprache, die Hörner des Hir-
schen, so demselben sowol zur Zier-
de, als Gegenwehr dienen. Es
bestehet aber das Gehörn aus
zweyen Stangen, deren iede mit
etlichen an der Seite heraus ge-
wachsenen Enden oder Sprossen
versehen ist. Jm zweyten Jahr
wächset dem Hirschen das erste
Gehörn, welches derselbe nach-
mals alle Jahre, und zwar ein
jagdbarer Hirsch im Martio, ein
geringerer Hirsch aber und zuma-
len ein Spiesser, bisweilen erst im
May abwirfft, auch bis in das sie-
bende Jahr beym Aufsetzen dassel-
be iedesmal an der Zahl der En-
den vermehret, dergestalt, daß er
im sechsten Jahr schon vierzehen
oder sechzehen Enden hat, im sie-
benden aber bereits alle die Enden
bekommt, die er sein Leb-Tage be-
kommen soll, und mehret sich so-
denn sein Gehörne nicht weiter,
als in die Dicke. Merckwürdig
ist, daß ein Hirsch, wenn derselbe
in der Kalbe-Zeit an seinem kur-
tzen Wildprete oder Testiculis ver-
letzet oder gar verschnitten wird,
gar kein Gehörne bekommt, son-
dern gleich einem Thiere kolbigt
bleibet, aber desto stärcker am Lei-
be wird. Hat er aber schon ein
Gehörne geträgen und abgewor-

fen,

[Spaltenumbruch]

Geh
Latten ꝛc. zu gebrauchen, zu vor aus-
hauen laſſe, denn ſolches theurer
und nuͤtzlicher an den Mann zu
bringen, als das Brenn-Holtz.
So muß auch ein ſolches Gehau,
ſo bald es moͤglich, aufgeraͤumet
werden, auf daß an den jungen
Sommer-Latten, welche alſo fort
im Fruͤhling heraus ſproſſen, kein
Schade geſchehe, und ſolche abge-
treten, abgeſtoſſen oder abgebro-
chen werden. Die Gehaue oder
Schlaͤge im Tangel-Holtze, wer-
den gantz und gar abgetrieben, und
keine Laaß-Reiſſer, wie in dem
Laub-Holtze, ſtehen gelaſſen, wei-
len der Saame, ſo den Schlag
oder das Gehau wiederum anflie-
gend machen ſoll, allbereit in der
Erde ſeyn muß, und das ſchwar-
tze Holtz nicht wieder vom Stocke
ausſchlaͤget, zudeme auch der
Wind dieſe Laaß-Baͤume, welche
mit ihren Wurtzeln gantz flach auf
der Erden weg lauffen, weil ſelbi-
ge vormals in der Gedult mit ein-
ander in die Hoͤhe erwachſen, und
einer den andern vor dem Winde
erhalten, nun alſo eintzeln nicht
wuͤrde ſtehen laſſen. So bald ein
Gehau oder Schlag, es ſey im
Laub- oder Tangel-Holtze, geraͤu-
met, und das Holtz abgefuͤhret
worden iſt, ſo muß er billig gleich
das erſte Jahr mit Haͤge-Wiſchen
beſtecket, und weder mit dem Vieh
betrieben, noch begraſet werden,
ſo lange bis der Augenſchein giebt,
daß es ohne Schaden des Wie-
der-Wuchſes geſchehen kan.

Gehaubet,

Sagt man von den Falcken,
wenn ſie gefangen werden, ſo
werden ſie gehaubet mit Reuſch-
Hauben, und wenn man ſie an-
faͤnget zu tragen, ſo werden ſie recht
[Spaltenumbruch]

Geh
gehaubet. Man hat beſondere
Reuſch-Hauben, welche kleine
gruͤne Augen-Glaͤſer haben, da-
mit die Falcken doch auch einen
Schein darunter haben koͤnnen,
und nicht ſtets im Finſtern ſeyn
muͤſſen, welches den Augen garwehe
thut, und die jaͤhe Veraͤnderung des
Sonnen-Lichts hindert, daß ſie den
Raub nicht gleich ſehen koͤnnen.

Gehoͤrn, Geweih,

Nennet man, nach der Jaͤger-
Sprache, die Hoͤrner des Hir-
ſchen, ſo demſelben ſowol zur Zier-
de, als Gegenwehr dienen. Es
beſtehet aber das Gehoͤrn aus
zweyen Stangen, deren iede mit
etlichen an der Seite heraus ge-
wachſenen Enden oder Sproſſen
verſehen iſt. Jm zweyten Jahr
waͤchſet dem Hirſchen das erſte
Gehoͤrn, welches derſelbe nach-
mals alle Jahre, und zwar ein
jagdbarer Hirſch im Martio, ein
geringerer Hirſch aber und zuma-
len ein Spieſſer, bisweilen erſt im
May abwirfft, auch bis in das ſie-
bende Jahr beym Aufſetzen daſſel-
be iedesmal an der Zahl der En-
den vermehret, dergeſtalt, daß er
im ſechſten Jahr ſchon vierzehen
oder ſechzehen Enden hat, im ſie-
benden aber bereits alle die Enden
bekommt, die er ſein Leb-Tage be-
kommen ſoll, und mehret ſich ſo-
denn ſein Gehoͤrne nicht weiter,
als in die Dicke. Merckwuͤrdig
iſt, daß ein Hirſch, wenn derſelbe
in der Kalbe-Zeit an ſeinem kur-
tzen Wildprete oder Teſticulis ver-
letzet oder gar verſchnitten wird,
gar kein Gehoͤrne bekommt, ſon-
dern gleich einem Thiere kolbigt
bleibet, aber deſto ſtaͤrcker am Lei-
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[0468] Geh Geh Latten ꝛc. zu gebrauchen, zu vor aus- hauen laſſe, denn ſolches theurer und nuͤtzlicher an den Mann zu bringen, als das Brenn-Holtz. So muß auch ein ſolches Gehau, ſo bald es moͤglich, aufgeraͤumet werden, auf daß an den jungen Sommer-Latten, welche alſo fort im Fruͤhling heraus ſproſſen, kein Schade geſchehe, und ſolche abge- treten, abgeſtoſſen oder abgebro- chen werden. Die Gehaue oder Schlaͤge im Tangel-Holtze, wer- den gantz und gar abgetrieben, und keine Laaß-Reiſſer, wie in dem Laub-Holtze, ſtehen gelaſſen, wei- len der Saame, ſo den Schlag oder das Gehau wiederum anflie- gend machen ſoll, allbereit in der Erde ſeyn muß, und das ſchwar- tze Holtz nicht wieder vom Stocke ausſchlaͤget, zudeme auch der Wind dieſe Laaß-Baͤume, welche mit ihren Wurtzeln gantz flach auf der Erden weg lauffen, weil ſelbi- ge vormals in der Gedult mit ein- ander in die Hoͤhe erwachſen, und einer den andern vor dem Winde erhalten, nun alſo eintzeln nicht wuͤrde ſtehen laſſen. So bald ein Gehau oder Schlag, es ſey im Laub- oder Tangel-Holtze, geraͤu- met, und das Holtz abgefuͤhret worden iſt, ſo muß er billig gleich das erſte Jahr mit Haͤge-Wiſchen beſtecket, und weder mit dem Vieh betrieben, noch begraſet werden, ſo lange bis der Augenſchein giebt, daß es ohne Schaden des Wie- der-Wuchſes geſchehen kan. Gehaubet, Sagt man von den Falcken, wenn ſie gefangen werden, ſo werden ſie gehaubet mit Reuſch- Hauben, und wenn man ſie an- faͤnget zu tragen, ſo werden ſie recht gehaubet. Man hat beſondere Reuſch-Hauben, welche kleine gruͤne Augen-Glaͤſer haben, da- mit die Falcken doch auch einen Schein darunter haben koͤnnen, und nicht ſtets im Finſtern ſeyn muͤſſen, welches den Augen garwehe thut, und die jaͤhe Veraͤnderung des Sonnen-Lichts hindert, daß ſie den Raub nicht gleich ſehen koͤnnen. Gehoͤrn, Geweih, Nennet man, nach der Jaͤger- Sprache, die Hoͤrner des Hir- ſchen, ſo demſelben ſowol zur Zier- de, als Gegenwehr dienen. Es beſtehet aber das Gehoͤrn aus zweyen Stangen, deren iede mit etlichen an der Seite heraus ge- wachſenen Enden oder Sproſſen verſehen iſt. Jm zweyten Jahr waͤchſet dem Hirſchen das erſte Gehoͤrn, welches derſelbe nach- mals alle Jahre, und zwar ein jagdbarer Hirſch im Martio, ein geringerer Hirſch aber und zuma- len ein Spieſſer, bisweilen erſt im May abwirfft, auch bis in das ſie- bende Jahr beym Aufſetzen daſſel- be iedesmal an der Zahl der En- den vermehret, dergeſtalt, daß er im ſechſten Jahr ſchon vierzehen oder ſechzehen Enden hat, im ſie- benden aber bereits alle die Enden bekommt, die er ſein Leb-Tage be- kommen ſoll, und mehret ſich ſo- denn ſein Gehoͤrne nicht weiter, als in die Dicke. Merckwuͤrdig iſt, daß ein Hirſch, wenn derſelbe in der Kalbe-Zeit an ſeinem kur- tzen Wildprete oder Teſticulis ver- letzet oder gar verſchnitten wird, gar kein Gehoͤrne bekommt, ſon- dern gleich einem Thiere kolbigt bleibet, aber deſto ſtaͤrcker am Lei- be wird. Hat er aber ſchon ein Gehoͤrne getraͤgen und abgewor- fen,

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/468>, abgerufen am 25.11.2024.