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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Gef
Nachtigallen. 3) Wasser-Geflü-
gel, darunter gehören die Schwa-
nen, Reiger, Rohr-Dommeln,
wilde Gänse, Enten, Bläßgen oder
Horbeln, Taucher oder Wasser-
Hüner, allerley Arten Wasser-
Schnepffen, Kibitze, See-Schwal-
ben, Eis-Vögel, Wasser-Am-
seln etc. Und 4) in Raub-Geflü-
gel, als Adler, Schuhu, Habich-
te, Sperber, Baum-Falcken, Eu-
len, Kautze, Geyer, Raben, Krä-
hen, Elstern, Rücken, Dohlen etc.
und dergleichen. Davon ein iedes
unter seiner Benennung beschrie-
ben zu finden.

Gefräß,

Wird die Nahrung des
Schwartz-Wildprets genennet.

Gefüsse,

Nennen die Falckenierer die
langen Riemen, woran die Fal-
cken von ihnen gehalten werden.

Gegen-Stoß, s. Risposte.
Gegenwehr, s. Resistence.
Gehäge,

Jst ein Forst-Terminus, und
heisset eine Gegend, wo man das
Wildpret schonet und heget, das-
selbe nicht jaget oder schiesset, noch
ihme sonsten Leid zufügen lässet,
damit es sich geruhig vermehren
möge. Zu desto mehrer Verwah-
rung solches Gehäges, werden um
dasselbe Häge-Säulen gesetzt, und
ein Häge-Reuter verordnet, wel-
cher nebst Vertilgung der Raub-
Thiere und Raub-Vögel vornem-
lich dahin bedacht seyn muß, daß
des Wildes Behältnisse, Lager
und Stände in Wäldern geruhig
gelassen, dasselbe währender Setz-
Zeit nicht gestöret, ihm zum be-
[Spaltenumbruch]

Geh
nöthigten Unterhalt und Nahrung
das wilde Obst, Eicheln und Buch-
Mast vergönnet, die Wild-Aecker
wohl bestellet, die Saltz-Lecken im
Frühjahr und Herbste zugerichtet,
und das Wild zur Winters-Zeit
in denen Heu-Scheunen oder an-
dern beqvemen Orten behörig ge-
füttert werde. Ein mehrers siehe
unter Wort Häge-Reuter.

Gehänge,

Heissen nach Weidmännischer
Redens-Art die Ohren der Jagd-
Hunde.

Gehau, Gehauig,

Wird ein Stücke Wald genen-
net, da das Holtz vor kurtzer Zeit
weggehauen worden, und wieder
junges Holtz aufwachsen will. Ein
Haus-Vater, der Laub-Holtz bey
seinem Gute hat, pfleget solches
in ordentliche Gehaue einzuthei-
len, damit er alle Jahr etwas zu
beholtzen habe, dergestalt, daß er
in neun, zehen, zwölff oder mehr
Jahren, nachdeme nemlich das
Unter-Holtz gewüchsig, einmal her-
um kommen, und inzwischen das
junge Holtz Zeit zum Wieder-
wachs haben möge. Jst derglei-
chen Schlag-Holtz auch mit Ober-
Holtze versehen, so pflegt man bey
einem ieden Gehaue, eine gewisse
Anzahl Laaß-Reisser stehen zu las-
sen, und dagegen von denen Haupt-
Bäumen einige nieder zu schlagen,
deren Stellen wieder von den an-
gehenden Bäumen, gleich wie die-
se von den Vorständern, die Vor-
ständer aber von denen Laaß-Reis-
sern ersetzet werden. Jn derglei-
chen Gehauen hat man nöthig, ehe
etwas zum Kohlen-Brennen, oder
zum Feuer-Holtz angewiesen
wird, daß man dasjenige Holtz,
so zu Hopffen-Stangen, Reiffen,

Lat-

[Spaltenumbruch]

Gef
Nachtigallen. 3) Waſſer-Gefluͤ-
gel, darunter gehoͤren die Schwa-
nen, Reiger, Rohr-Dommeln,
wilde Gaͤnſe, Enten, Blaͤßgen oder
Horbeln, Taucher oder Waſſer-
Huͤner, allerley Arten Waſſer-
Schnepffen, Kibitze, See-Schwal-
ben, Eis-Voͤgel, Waſſer-Am-
ſeln ꝛc. Und 4) in Raub-Gefluͤ-
gel, als Adler, Schuhu, Habich-
te, Sperber, Baum-Falcken, Eu-
len, Kautze, Geyer, Raben, Kraͤ-
hen, Elſtern, Ruͤcken, Dohlen ꝛc.
und dergleichen. Davon ein iedes
unter ſeiner Benennung beſchrie-
ben zu finden.

Gefraͤß,

Wird die Nahrung des
Schwartz-Wildprets genennet.

Gefuͤſſe,

Nennen die Falckenierer die
langen Riemen, woran die Fal-
cken von ihnen gehalten werden.

Gegen-Stoß, ſ. Riſpoſte.
Gegenwehr, ſ. Reſiſtence.
Gehaͤge,

Jſt ein Forſt-Terminus, und
heiſſet eine Gegend, wo man das
Wildpret ſchonet und heget, daſ-
ſelbe nicht jaget oder ſchieſſet, noch
ihme ſonſten Leid zufuͤgen laͤſſet,
damit es ſich geruhig vermehren
moͤge. Zu deſto mehrer Verwah-
rung ſolches Gehaͤges, werden um
daſſelbe Haͤge-Saͤulen geſetzt, und
ein Haͤge-Reuter verordnet, wel-
cher nebſt Vertilgung der Raub-
Thiere und Raub-Voͤgel vornem-
lich dahin bedacht ſeyn muß, daß
des Wildes Behaͤltniſſe, Lager
und Staͤnde in Waͤldern geruhig
gelaſſen, daſſelbe waͤhrender Setz-
Zeit nicht geſtoͤret, ihm zum be-
[Spaltenumbruch]

Geh
noͤthigten Unterhalt und Nahrung
das wilde Obſt, Eicheln und Buch-
Maſt vergoͤnnet, die Wild-Aecker
wohl beſtellet, die Saltz-Lecken im
Fruͤhjahr und Herbſte zugerichtet,
und das Wild zur Winters-Zeit
in denen Heu-Scheunen oder an-
dern beqvemen Orten behoͤrig ge-
fuͤttert werde. Ein mehrers ſiehe
unter Wort Haͤge-Reuter.

Gehaͤnge,

Heiſſen nach Weidmaͤnniſcher
Redens-Art die Ohren der Jagd-
Hunde.

Gehau, Gehauig,

Wird ein Stuͤcke Wald genen-
net, da das Holtz vor kurtzer Zeit
weggehauen worden, und wieder
junges Holtz aufwachſen will. Ein
Haus-Vater, der Laub-Holtz bey
ſeinem Gute hat, pfleget ſolches
in ordentliche Gehaue einzuthei-
len, damit er alle Jahr etwas zu
beholtzen habe, dergeſtalt, daß er
in neun, zehen, zwoͤlff oder mehr
Jahren, nachdeme nemlich das
Unter-Holtz gewuͤchſig, einmal her-
um kommen, und inzwiſchen das
junge Holtz Zeit zum Wieder-
wachs haben moͤge. Jſt derglei-
chen Schlag-Holtz auch mit Ober-
Holtze verſehen, ſo pflegt man bey
einem ieden Gehaue, eine gewiſſe
Anzahl Laaß-Reiſſer ſtehen zu laſ-
ſen, und dagegen von denen Haupt-
Baͤumen einige nieder zu ſchlagen,
deren Stellen wieder von den an-
gehenden Baͤumen, gleich wie die-
ſe von den Vorſtaͤndern, die Vor-
ſtaͤnder aber von denen Laaß-Reiſ-
ſern erſetzet werden. Jn derglei-
chen Gehauen hat man noͤthig, ehe
etwas zum Kohlen-Brennen, oder
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wird, daß man dasjenige Holtz,
ſo zu Hopffen-Stangen, Reiffen,

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[0467] Gef Geh Nachtigallen. 3) Waſſer-Gefluͤ- gel, darunter gehoͤren die Schwa- nen, Reiger, Rohr-Dommeln, wilde Gaͤnſe, Enten, Blaͤßgen oder Horbeln, Taucher oder Waſſer- Huͤner, allerley Arten Waſſer- Schnepffen, Kibitze, See-Schwal- ben, Eis-Voͤgel, Waſſer-Am- ſeln ꝛc. Und 4) in Raub-Gefluͤ- gel, als Adler, Schuhu, Habich- te, Sperber, Baum-Falcken, Eu- len, Kautze, Geyer, Raben, Kraͤ- hen, Elſtern, Ruͤcken, Dohlen ꝛc. und dergleichen. Davon ein iedes unter ſeiner Benennung beſchrie- ben zu finden. Gefraͤß, Wird die Nahrung des Schwartz-Wildprets genennet. Gefuͤſſe, Nennen die Falckenierer die langen Riemen, woran die Fal- cken von ihnen gehalten werden. Gegen-Stoß, ſ. Riſpoſte. Gegenwehr, ſ. Reſiſtence. Gehaͤge, Jſt ein Forſt-Terminus, und heiſſet eine Gegend, wo man das Wildpret ſchonet und heget, daſ- ſelbe nicht jaget oder ſchieſſet, noch ihme ſonſten Leid zufuͤgen laͤſſet, damit es ſich geruhig vermehren moͤge. Zu deſto mehrer Verwah- rung ſolches Gehaͤges, werden um daſſelbe Haͤge-Saͤulen geſetzt, und ein Haͤge-Reuter verordnet, wel- cher nebſt Vertilgung der Raub- Thiere und Raub-Voͤgel vornem- lich dahin bedacht ſeyn muß, daß des Wildes Behaͤltniſſe, Lager und Staͤnde in Waͤldern geruhig gelaſſen, daſſelbe waͤhrender Setz- Zeit nicht geſtoͤret, ihm zum be- noͤthigten Unterhalt und Nahrung das wilde Obſt, Eicheln und Buch- Maſt vergoͤnnet, die Wild-Aecker wohl beſtellet, die Saltz-Lecken im Fruͤhjahr und Herbſte zugerichtet, und das Wild zur Winters-Zeit in denen Heu-Scheunen oder an- dern beqvemen Orten behoͤrig ge- fuͤttert werde. Ein mehrers ſiehe unter Wort Haͤge-Reuter. Gehaͤnge, Heiſſen nach Weidmaͤnniſcher Redens-Art die Ohren der Jagd- Hunde. Gehau, Gehauig, Wird ein Stuͤcke Wald genen- net, da das Holtz vor kurtzer Zeit weggehauen worden, und wieder junges Holtz aufwachſen will. Ein Haus-Vater, der Laub-Holtz bey ſeinem Gute hat, pfleget ſolches in ordentliche Gehaue einzuthei- len, damit er alle Jahr etwas zu beholtzen habe, dergeſtalt, daß er in neun, zehen, zwoͤlff oder mehr Jahren, nachdeme nemlich das Unter-Holtz gewuͤchſig, einmal her- um kommen, und inzwiſchen das junge Holtz Zeit zum Wieder- wachs haben moͤge. Jſt derglei- chen Schlag-Holtz auch mit Ober- Holtze verſehen, ſo pflegt man bey einem ieden Gehaue, eine gewiſſe Anzahl Laaß-Reiſſer ſtehen zu laſ- ſen, und dagegen von denen Haupt- Baͤumen einige nieder zu ſchlagen, deren Stellen wieder von den an- gehenden Baͤumen, gleich wie die- ſe von den Vorſtaͤndern, die Vor- ſtaͤnder aber von denen Laaß-Reiſ- ſern erſetzet werden. Jn derglei- chen Gehauen hat man noͤthig, ehe etwas zum Kohlen-Brennen, oder zum Feuer-Holtz angewieſen wird, daß man dasjenige Holtz, ſo zu Hopffen-Stangen, Reiffen, Lat-

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/467>, abgerufen am 22.11.2024.