Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Fut braucht. Wo aber der Futter-Mangel groß, werden im Früh- ling und gegen den Sommer Brach-Disteln, welche sonderlich wohl füttern, gestossen, und den Pferden untergemenget; auch müssen die Pferde zu Winters-Zeit mit Gerst- und Erbsen-Stroh stat des Heues vorlieb nehmen. Sind keine Wicken, oder auch kein Heu vorhanden, lässet sich, so lange mans haben kan, das Gras, in- gleichen Weitzen- oder Gersten- Schräpffe auch gebrauchen. Vor die Stuten menget man Winters- Zeit, da sie nicht viel ziehen dör- fen, die gröbste Roggen- und Ger- sten-Spreu, (davon man zuvor die kleinste vor das Schwein-Vieh gesiebet hat) denn auch die Wei- tzen- und Haber-Spreu durch ein- ander, und mischt dieser Spreu allezeit einen Korb voll unter zwey Körbe voll Häckerling, wenn man Futter vor die Stuten in Kasten einmachen will; danebst wird ih- nen Gerst- oder Haber-Stroh oder Heu vorgegeben. Einige, die sie besser halten wollen, pflegen ihnen Wicken-Stroh (es dörffen aber keine trächtige Stuten seyn, weil sie davon gerne verwerffen) oder Haber-Stroh unter dem Häcker- ling, welcher gemeiniglich von Roggen- oder Weitzen-Stroh für die Stuten geschnitten wird, eine Garbe unter zwo zu schneiden: Wenn sie aber in der Saat-Zeit und sonsten starck arbeiten müssen, so muß ihnen das Futter gebessert, und Haber oder geringe Gerste [Spaltenumbruch] Fuz zu Schrot gemacht, unter demHäckerling gegeben werden. Die Fohlen erfordern nebst Haber und Häcksel das beste und zärteste Heu, weil das gröbere vor die alten Pferde gut genug ist. Futter-Maß der Pferde, Die jungen Pferde sind viel ge- Fuzees, Sind zwey gefährliche Oberbei- G. [Spaltenumbruch]
G G, hat in der Music zweyerley G den vorgezeichneten Schlüsseln,welcher den hohen Stimmen, als Violi- Ritter-Lexic. E e
[Spaltenumbruch] Fut braucht. Wo aber der Futter-Mangel groß, werden im Fruͤh- ling und gegen den Sommer Brach-Diſteln, welche ſonderlich wohl fuͤttern, geſtoſſen, und den Pferden untergemenget; auch muͤſſen die Pferde zu Winters-Zeit mit Gerſt- und Erbſen-Stroh ſtat des Heues vorlieb nehmen. Sind keine Wicken, oder auch kein Heu vorhanden, laͤſſet ſich, ſo lange mans haben kan, das Gras, in- gleichen Weitzen- oder Gerſten- Schraͤpffe auch gebrauchen. Vor die Stuten menget man Winters- Zeit, da ſie nicht viel ziehen doͤr- fen, die groͤbſte Roggen- und Ger- ſten-Spreu, (davon man zuvor die kleinſte vor das Schwein-Vieh geſiebet hat) denn auch die Wei- tzen- und Haber-Spreu durch ein- ander, und miſcht dieſer Spreu allezeit einen Korb voll unter zwey Koͤrbe voll Haͤckerling, wenn man Futter vor die Stuten in Kaſten einmachen will; danebſt wird ih- nen Gerſt- oder Haber-Stroh oder Heu vorgegeben. Einige, die ſie beſſer halten wollen, pflegen ihnen Wicken-Stroh (es doͤrffen aber keine traͤchtige Stuten ſeyn, weil ſie davon gerne verwerffen) oder Haber-Stroh unter dem Haͤcker- ling, welcher gemeiniglich von Roggen- oder Weitzen-Stroh fuͤr die Stuten geſchnitten wird, eine Garbe unter zwo zu ſchneiden: Wenn ſie aber in der Saat-Zeit und ſonſten ſtarck arbeiten muͤſſen, ſo muß ihnen das Futter gebeſſert, und Haber oder geringe Gerſte [Spaltenumbruch] Fuz zu Schrot gemacht, unter demHaͤckerling gegeben werden. Die Fohlen erfordern nebſt Haber und Haͤckſel das beſte und zaͤrteſte Heu, weil das groͤbere vor die alten Pferde gut genug iſt. Futter-Maß der Pferde, Die jungen Pferde ſind viel ge- Fuzées, Sind zwey gefaͤhrliche Oberbei- G. [Spaltenumbruch]
G G, hat in der Muſic zweyerley G den vorgezeichneten Schluͤſſeln,welcher den hohen Stimmen, als Violi- Ritter-Lexic. E e
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Fut
Fuz
G
G
braucht. Wo aber der Futter-
Mangel groß, werden im Fruͤh-
ling und gegen den Sommer
Brach-Diſteln, welche ſonderlich
wohl fuͤttern, geſtoſſen, und den
Pferden untergemenget; auch
muͤſſen die Pferde zu Winters-Zeit
mit Gerſt- und Erbſen-Stroh ſtat
des Heues vorlieb nehmen. Sind
keine Wicken, oder auch kein Heu
vorhanden, laͤſſet ſich, ſo lange
mans haben kan, das Gras, in-
gleichen Weitzen- oder Gerſten-
Schraͤpffe auch gebrauchen. Vor
die Stuten menget man Winters-
Zeit, da ſie nicht viel ziehen doͤr-
fen, die groͤbſte Roggen- und Ger-
ſten-Spreu, (davon man zuvor
die kleinſte vor das Schwein-Vieh
geſiebet hat) denn auch die Wei-
tzen- und Haber-Spreu durch ein-
ander, und miſcht dieſer Spreu
allezeit einen Korb voll unter zwey
Koͤrbe voll Haͤckerling, wenn man
Futter vor die Stuten in Kaſten
einmachen will; danebſt wird ih-
nen Gerſt- oder Haber-Stroh oder
Heu vorgegeben. Einige, die ſie
beſſer halten wollen, pflegen ihnen
Wicken-Stroh (es doͤrffen aber
keine traͤchtige Stuten ſeyn, weil
ſie davon gerne verwerffen) oder
Haber-Stroh unter dem Haͤcker-
ling, welcher gemeiniglich von
Roggen- oder Weitzen-Stroh
fuͤr die Stuten geſchnitten wird,
eine Garbe unter zwo zu ſchneiden:
Wenn ſie aber in der Saat-Zeit
und ſonſten ſtarck arbeiten muͤſſen,
ſo muß ihnen das Futter gebeſſert,
und Haber oder geringe Gerſte
zu Schrot gemacht, unter dem
Haͤckerling gegeben werden. Die
Fohlen erfordern nebſt Haber und
Haͤckſel das beſte und zaͤrteſte Heu,
weil das groͤbere vor die alten
Pferde gut genug iſt.
Futter-Maß der Pferde,
Die jungen Pferde ſind viel ge-
freßiger als die alten, ſonderlich
weil ſie noch im Wachſen ſind,
und einen hitzigen Magen haben,
ſo mehr als ein altes verdauen kan;
daher muß man in der Fuͤtterung
auf ſolchen Unterſchied gedencken,
daß die Jungen nicht zu geſchwind
uͤberfuͤttert, und allzufett werden,
und denſelben lieber das Futter
abbrechen, und bey guter Luſt be-
halten: Hergegen muß man die
alten Pferde bey dem mittelmaͤſ-
ſigen Futter erhalten, weil derſel-
ben kalter ſchwacher Magen ſo viel
nicht verdauen kan, auch andere
Verhinderungen haben, ſo ihnen
die Luſt zu eſſen mindern.
Fuzées,
Sind zwey gefaͤhrliche Oberbei-
ne, ſo an einander ſitzen, und ſich
gemeiniglich an denen Schienbei-
nen an der Roͤhre unter der Knie
der Pferde ereignen, welche die
Pferde brennen und hinckend ma-
chen; davor ſoll das Regen-Waſ-
ſer (ſo auf einem Grab-Steine
ſtehet) gut ſeyn, damit zu wa-
ſchen; Jtem gepuͤlvertes Men-
ſchen-Bein in einem wollenen
Sack in Baumoͤl geſotten, aufge-
legt.
G.
G, hat in der Muſic zweyerley
Bedeutung: 1) iſt es einer von
den vorgezeichneten Schluͤſſeln,
welcher den hohen Stimmen, als
Violi-
Ritter-Lexic. E e
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