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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Carl der V von Franckreich, und
Richardus II von Engelland, ge-
meinschafftlich zu Wiedererobe-
rung des gelobten Landes und
Fortpflantzung des Christlichen
Glaubens, gestifftet, ihre Zahl
bis tausend Ritter extendiret, ih-
nen die Gelübde des Gehorsams
gegen ihre Könige, die Armut des
Geistes, (weil sie doch den leibli-
chen Reichthum zur Genüge besas-
sen) und die eheliche Keuschheit
aufgebürdet, wie auch zum Or-
dens-Zeichen ein rothes Creutz mit
einem güldenen Agnus Dei in der
Mitten gegeben.

Equites S. Pauli,

Die Ritter S. Pauli, hat Pabst
Paulus III 1540 gestifftet, 200
Personen, so der Päbstlichen
Kammer 100000 Scudi bezahlet,
darein aufgenommen, und ihnen
die Farnesischen Lilien im Wap-
pen zu führen, befohlen. Jhr
Habit war am Krönungs-Tage
des gedachten Pabstes ein rothes,
und an dessen Sterbens-Tage ein
schwartzes Kleid, darauf ein ent-
blöster Arm mit einem gezuckten
Schwerdte zum Unterschied von
andern Rittern, wie denn diesen
bey des Bannes und 1000 Gold-
gülden Straffe, dergleichen Zeichen
zu tragen, verboten war.

Equites Periscelidis, s. Ritter
vom Hosenbande.
Equites S. Petri,

Den Orden des heiligen Peters,
hat Pabst Leo X Anno 1520 zur
zur Beschützung der See-Küsten
aufgerichtet. Jhr Ordens-Zeichen
war von einer Seiten eine güldene
Bulle mit dem Bilde St. Petri
und des regierenden Pabstes Wap-
pen, auf der andern aber die
Schlüssel und der Päbstliche Hut,
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und konten geist- und weltliche
Personen darinnen aufgenommen
werden.

Equites Quercus,

Die Ritter von der Eiche, soll
Garsias Ximenes, König in Na-
varra, Anno 722 kurtz vor einem
blutigen Gefechte wider die Moh-
ren, als er das Zeichen des Heil.
Creutzes auf einer Eiche gesehen,
und nach solchem Gesichte einen
herrlichen Sieg befochten, gestiff-
tet, und alle Edlen des König-
reichs mit selbigem beehret haben.
Der Ordens-Habit war weiß, und
das Ordens-Zeichen bestund in ei-
nem rothen Creutz auf dem Gipffel
einer grünen Eiche, mit denen
Worten: Non timebo millia me
circumdantium.

Equites Redemtionis capti-
vorum S. Deiparae,

Die Ritter der Mutter Gottes
de Mercede oder de Redemption
des Captifs,
welche Jacob der I
König von Arragonien Anno 1218
zu Barcellona gestifftet, bestehen
aus Rittern und München, welche
über die drey gewöhnlichen geistli-
chen Gelübden, der Keuschheit,
Armut und des Gehorsams, noch
das 4te hinzu thun, daß sie Allmo-
sen sammlen, und die gefangenen
Christen von den Barbaren ran-
tzioniren wollen. Sie tragen auf
ihrem Scapulier ein weisses Creutz
im rothen Felde, und weil sich die
Ritter zu dem Orden von Monte-
za geschlagen, so müssen die Mün-
che dieser Erlösung der Gefange-
nen alleine abwarten, welches sie
auch bis dato fleißig verrichten,
und alle Jahr unterschiedliche ihrer
Ordens-Brüder nach Fez und Al-
gier schicken, eine Partie schmach-
tender Sclaven auszulösen. Es
werden diesem Orden von wohlha-

benden

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Eqv
Carl der V von Franckreich, und
Richardus II von Engelland, ge-
meinſchafftlich zu Wiedererobe-
rung des gelobten Landes und
Fortpflantzung des Chriſtlichen
Glaubens, geſtifftet, ihre Zahl
bis tauſend Ritter extendiret, ih-
nen die Geluͤbde des Gehorſams
gegen ihre Koͤnige, die Armut des
Geiſtes, (weil ſie doch den leibli-
chen Reichthum zur Genuͤge beſaſ-
ſen) und die eheliche Keuſchheit
aufgebuͤrdet, wie auch zum Or-
dens-Zeichen ein rothes Creutz mit
einem guͤldenen Agnus Dei in der
Mitten gegeben.

Equites S. Pauli,

Die Ritter S. Pauli, hat Pabſt
Paulus III 1540 geſtifftet, 200
Perſonen, ſo der Paͤbſtlichen
Kammer 100000 Scudi bezahlet,
darein aufgenommen, und ihnen
die Farneſiſchen Lilien im Wap-
pen zu fuͤhren, befohlen. Jhr
Habit war am Kroͤnungs-Tage
des gedachten Pabſtes ein rothes,
und an deſſen Sterbens-Tage ein
ſchwartzes Kleid, darauf ein ent-
bloͤſter Arm mit einem gezuckten
Schwerdte zum Unterſchied von
andern Rittern, wie denn dieſen
bey des Bannes und 1000 Gold-
guͤlden Straffe, dergleichen Zeichen
zu tragen, verboten war.

Equites Periſcelidis, ſ. Ritter
vom Hoſenbande.
Equites S. Petri,

Den Orden des heiligen Peters,
hat Pabſt Leo X Anno 1520 zur
zur Beſchuͤtzung der See-Kuͤſten
aufgerichtet. Jhr Ordens-Zeichen
war von einer Seiten eine guͤldene
Bulle mit dem Bilde St. Petri
und des regierenden Pabſtes Wap-
pen, auf der andern aber die
Schluͤſſel und der Paͤbſtliche Hut,
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und konten geiſt- und weltliche
Perſonen darinnen aufgenommen
werden.

Equites Quercus,

Die Ritter von der Eiche, ſoll
Garſias Ximenes, Koͤnig in Na-
varra, Anno 722 kurtz vor einem
blutigen Gefechte wider die Moh-
ren, als er das Zeichen des Heil.
Creutzes auf einer Eiche geſehen,
und nach ſolchem Geſichte einen
herrlichen Sieg befochten, geſtiff-
tet, und alle Edlen des Koͤnig-
reichs mit ſelbigem beehret haben.
Der Ordens-Habit war weiß, und
das Ordens-Zeichen beſtund in ei-
nem rothen Creutz auf dem Gipffel
einer gruͤnen Eiche, mit denen
Worten: Non timebo millia me
circumdantium.

Equites Redemtionis capti-
vorum S. Deiparæ,

Die Ritter der Mutter Gottes
de Mercede oder de Redemption
des Captifs,
welche Jacob der I
Koͤnig von Arragonien Anno 1218
zu Barcellona geſtifftet, beſtehen
aus Rittern und Muͤnchen, welche
uͤber die drey gewoͤhnlichen geiſtli-
chen Geluͤbden, der Keuſchheit,
Armut und des Gehorſams, noch
das 4te hinzu thun, daß ſie Allmo-
ſen ſammlen, und die gefangenen
Chriſten von den Barbaren ran-
tzioniren wollen. Sie tragen auf
ihrem Scapulier ein weiſſes Creutz
im rothen Felde, und weil ſich die
Ritter zu dem Orden von Monte-
za geſchlagen, ſo muͤſſen die Muͤn-
che dieſer Erloͤſung der Gefange-
nen alleine abwarten, welches ſie
auch bis dato fleißig verrichten,
und alle Jahr unterſchiedliche ihrer
Ordens-Bruͤder nach Fez und Al-
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[0360] Eqv Eqv Carl der V von Franckreich, und Richardus II von Engelland, ge- meinſchafftlich zu Wiedererobe- rung des gelobten Landes und Fortpflantzung des Chriſtlichen Glaubens, geſtifftet, ihre Zahl bis tauſend Ritter extendiret, ih- nen die Geluͤbde des Gehorſams gegen ihre Koͤnige, die Armut des Geiſtes, (weil ſie doch den leibli- chen Reichthum zur Genuͤge beſaſ- ſen) und die eheliche Keuſchheit aufgebuͤrdet, wie auch zum Or- dens-Zeichen ein rothes Creutz mit einem guͤldenen Agnus Dei in der Mitten gegeben. Equites S. Pauli, Die Ritter S. Pauli, hat Pabſt Paulus III 1540 geſtifftet, 200 Perſonen, ſo der Paͤbſtlichen Kammer 100000 Scudi bezahlet, darein aufgenommen, und ihnen die Farneſiſchen Lilien im Wap- pen zu fuͤhren, befohlen. Jhr Habit war am Kroͤnungs-Tage des gedachten Pabſtes ein rothes, und an deſſen Sterbens-Tage ein ſchwartzes Kleid, darauf ein ent- bloͤſter Arm mit einem gezuckten Schwerdte zum Unterſchied von andern Rittern, wie denn dieſen bey des Bannes und 1000 Gold- guͤlden Straffe, dergleichen Zeichen zu tragen, verboten war. Equites Periſcelidis, ſ. Ritter vom Hoſenbande. Equites S. Petri, Den Orden des heiligen Peters, hat Pabſt Leo X Anno 1520 zur zur Beſchuͤtzung der See-Kuͤſten aufgerichtet. Jhr Ordens-Zeichen war von einer Seiten eine guͤldene Bulle mit dem Bilde St. Petri und des regierenden Pabſtes Wap- pen, auf der andern aber die Schluͤſſel und der Paͤbſtliche Hut, und konten geiſt- und weltliche Perſonen darinnen aufgenommen werden. Equites Quercus, Die Ritter von der Eiche, ſoll Garſias Ximenes, Koͤnig in Na- varra, Anno 722 kurtz vor einem blutigen Gefechte wider die Moh- ren, als er das Zeichen des Heil. Creutzes auf einer Eiche geſehen, und nach ſolchem Geſichte einen herrlichen Sieg befochten, geſtiff- tet, und alle Edlen des Koͤnig- reichs mit ſelbigem beehret haben. Der Ordens-Habit war weiß, und das Ordens-Zeichen beſtund in ei- nem rothen Creutz auf dem Gipffel einer gruͤnen Eiche, mit denen Worten: Non timebo millia me circumdantium. Equites Redemtionis capti- vorum S. Deiparæ, Die Ritter der Mutter Gottes de Mercede oder de Redemption des Captifs, welche Jacob der I Koͤnig von Arragonien Anno 1218 zu Barcellona geſtifftet, beſtehen aus Rittern und Muͤnchen, welche uͤber die drey gewoͤhnlichen geiſtli- chen Geluͤbden, der Keuſchheit, Armut und des Gehorſams, noch das 4te hinzu thun, daß ſie Allmo- ſen ſammlen, und die gefangenen Chriſten von den Barbaren ran- tzioniren wollen. Sie tragen auf ihrem Scapulier ein weiſſes Creutz im rothen Felde, und weil ſich die Ritter zu dem Orden von Monte- za geſchlagen, ſo muͤſſen die Muͤn- che dieſer Erloͤſung der Gefange- nen alleine abwarten, welches ſie auch bis dato fleißig verrichten, und alle Jahr unterſchiedliche ihrer Ordens-Bruͤder nach Fez und Al- gier ſchicken, eine Partie ſchmach- tender Sclaven auszuloͤſen. Es werden dieſem Orden von wohlha- benden

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/360>, abgerufen am 23.11.2024.