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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Acc
Accademico Filarmonico,

So nennet ſich ein iedes Mit-
glied, der zu Verona noch bluͤhen-
den muſicaliſchen Geſellſchafft.
Die Zeit ihrer Stifftung und der-
ſelben Urheber iſt nicht bekandt;
doch ſo viel gewiß, daß ſie anfangs
zu Vicenza errichtet, und ſchon
ums Jahr 1565 ſich mit der Acca-
demia dell’ Incatenati
vereiniget
habe.

Accent, Muſicaliſcher
Accent,

Jſt eine Manier, da die Stim-
me, ehe die folgende vorgeſchrie-
bene Note ausgedruckt wird, den
naͤchſt daruͤber oder darunter lie-
genden Klang gantz ſanfft und
gleichſam zweymahl ſehr hurtig be-
ruͤhrt. Einige nennen ihn Vor-
ſchlag, die Frantzoſen le Port de
voix,
und iſt er entweder Accen-
tus deſcendens
oder remittens, der
abſteigende Accent, oder Accentus
aſcendens
oder intendens, der auf-
ſteigende Accent. Beyde werden
wieder in majorem, da ein gantzer
Ton, und minorem eingetheilet,
da nur ein Semitonium im Gange
gebraucht wird. Alle dieſe Arten
ſind Accentus ſimplices. Accen-
tus duplex, Accento doppio, Ac-
cent double,
aber iſt eine muſica-
liſche Zierath, da man von zwe-
en Gangs- oder Sprungs-Weiſe
auf einander folgenden Noten die
zweyte ſo geſchwinde anſchlaͤgt,
daß die erſte an ihrer Geltung die
Helffte verlieret, und man die
zweyte um ſo viel eher anſchlaͤget
und hoͤren laͤßt.

Accentor, ſ. Tenoriſt.
Acciacatura, Verbindung,

Eine muſicaliſche Zierath, wenn
auf den Clavicymbeln die bey ei-
[Spaltenumbruch]

Acc
ner Cadenz vorkommende ſo wol
in der rechten als lincken Hand,
und alſo doppelt oder uͤberfluͤßig ge-
griffen, der darauf folgende Satz
aber, oder die durch die ſcharfe
Terz zu bewerckſtelligende Reſolu-
tion,
in der rechten Hand allein
tractiret, und in der lincken ausge-
laſſen wird. Es giebt auch noch
andre Arten. Es ſcheinet aber die-
ſe Manier nichts anders zu ſeyn,
als ein Mordant in vollem Grade.

Accompagnement, Accompa-
gnatur,

Bedeutet in der Muſic, wenn
Singe-Stimmen von allerhand
Jnſtrumenten, in allerhand Arien
und Melodien, auf gebrochene und
ununterbrochene, abwechſelnde Art
begleitet werden. Jnſonderheit wird
es von dem General-Baß gebraucht,
welcher ſowohl Singe-Stimmen,
als Jnſtrumente, begleitet. Noch
beſonderer wird es von einem Re-
citativ
geſagt, welchen lauter Gei-
gen mit lang-aushaltenden oder
gezogenen Noten und Accorden,
ohne Unterbrechung, gantz ſanfte
und gleichſam nur ſaͤuſelnd, be-
gleiten. Einer, der ſolches Ac-
compagnir
en verrichtet, wird Ac-
compagnateur
genennet.

Accord, Zuſammenſtim-
mung,

Jn der Muſic beſtehet aus drey
unterſchiedenen, und doch zuſam-
men klingenden Sonis, nemlich
dem Fundamental-Ton, deſſen
Terz und Quint. Es bedeutet
auch ein gantzes Stimmwerck von
allerhand Pfeiffen, da von der un-
terſten oder groͤſten Baß-Pfeiffe
an immer eine nach der andern
bis zur kleinſten Diſcant-Pfeiffe fol-
get. Ein freyer Accord, der bloſſen

Stim-
A 4

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/27>, abgerufen am 25.02.2025.