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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Cit
Cithara,

Was dieſes bey den Alten fuͤr
ein Jnſtrument geweſen ſey, dar-
uͤber haben ſich die Gelehrten noch
nicht vereinigen koͤnnen. Einige
ſagen, es ſey ſo viel als Lyra. Hie-
ronymus
meinet, es habe wie das
Griechiſche Δ oder als ein Trian-
gel ausgeſehen. Die meiſten aber
wollen, es ſey dasjenige Jnſtru-
ment, womit Apollo gemeiniglich
abgemahlet werde; wiewol auch
dieſes oft Lyra heiſſet. Mit der
rechten Hand hielte man einen
Kiel, und ruͤhrte damit die Sai-
ten; mit der lincken Hand aber
griff man, daß die Saiten ver-
ſchiedene Tone von ſich gaben. Erſt
hatte ſie nur 3 Saiten, hernach
wurden deren 5, 7 und ſo weiter
bis auf 24. Sie ward auf den
Schauplaͤtzen, bey der Mahlzeit
und ſonſt bey froͤlichen Begeben-
heiten gebraucht.

Citharis,

Soll von Cithara unterſchieden
ſeyn, und eine ſogenannte Leyer
bedeuten.

Cithariſta,

Einer der die Citharam zwar
ſpielen, aber nicht darein ſingen
konte. Cithariſtria, hieß ein Frau-
enzimmer, ſo dergleichen verrich-
tete.

Citharodia,

Ein Lied, ſo auf der Cither ge-
ſpielet werden konte.

Citharoedus,

Einer der die Citharam ſpielete,
und zugleich mit darein ſang.

Cither, Cithara,

Ein muſicaliſches Jnſtrument,
deren giebt es unterſchiedliche Ar-
ten; 1) die gemeinen von 4 Choͤren
[Spaltenumbruch]

Cla
Saiten, worauf die Berg- und
andere gemeine Leute mit Feder-
Kielen ſcharren; 2) eine von 5 Choͤ-
ren; 3) eine von 6 Choͤren; 4) die
groſſe ſechs-choͤrichte Cither, da
das Corpus noch eins ſo groß und
um eine Qvart tieffer gehet, in al-
len faſt 2 Ellen lang; 5) die groͤſ-
ſeſte iſt von 12 Choͤren Saiten, und
lautet als ein Clavicymbel.

Cithrinchen,

Hat die Geſtalt einer Cither, der
Boden aber iſt unten halb offen,
und kan durch das Zittern mit dem
Arm deſſen, der mit der Federkiel
auf den 4 Choͤren meßingenen oder
ſtaͤhlernen Saiten ſpielet, der Laut
auch zitternd gemacht werden, ſo
gar lieblich klinget.

Ciufolo paſtorale,

Eine Hirten-Pfeiffe, ſo aus ver-
ſchiedenen Roͤhren beſtehet.

Claffter, Klaffter,

Jſt eines theils ein Laͤngen-
Maaß, ſo weit ein Mann mit aus-
geſtreckten Armen von der Spitze
des einen Mittel-Fingers, bis
zum andern gerechnet, reichen kan,
wofuͤr insgemein drey Ellen oder
ſechs Schuh genommen werden.
Und alſo pfleget man die Laͤnge ei-
ner Schnur, ingleichen eine mit
dergleichen Schnur gemeſſene
Tieffe nach dieſem Maaß und
Groͤſſe auszuſprechen, wenn man
ſagt: Dieſe Schnur haͤlt zwan-
tzig Klafftern, das iſt ein Schock
Ellen; Der Brunnen iſt funffze-
hen Clafftern tieff, oder fuͤnff und
viertzig Ellen. Es wird aber auch
abſonderlich das zu Scheiten ge-
ſchlagene Brenn-Holtz, in Claff-
tern geſetzet und darnach verkaufft;
und iſt eine Claffter Holtz ſo-
denn auch ein Coͤrperliches Maaß,

welches
M 3

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/201>, abgerufen am 18.02.2025.