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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Chi
ren rechten Arm damit, so bald er
euch alsdenn in der Blösse sehen
wird, so voltiret geschwind die
Quartam, und stosset mit der Quar-
ta;
2) da er aber nicht in die
Blösse stieß, so stosset geschwind
die Quartam innerhalb; 3) da er
dieselbe Quartam ausnehme ad
Laevam,
so paßiret nach den in-
wendigen Leib; 4) da er wieder
nicht in die Blösse stieß, so gehet
mit der Stärcke eurer Klingen
wiederum ausserhalb, so bald er
durchcaviret, habt acht aufs Tem-
po, tretet mit eurem lincken Fuß
gerade auf ihn hinein, und stosset
mit der Qvarta innerhalb nach sei-
ner Brust.

Chiave, s. Clavis.
Chiave maestra,

Heisset der natürliche Schlüssel,
in welchen ein transponirter redu-
ciret wird.

Chicot,

Jst ein Splitter von Holtz,
den sich ein Pferd im Fuß tritt,
und der bisweilen ins Leben hinein
gehet, daher es sehr gefährlich ist,
nachdem er tief hinein gehet.

Chiemsee,

Eine Stadt in Bayern an den
Saltzburgischen Grentzen, hat ei-
nen Bischof, der unter dem Ertz-
bischoff zu Saltzburg stehet, und
kein Reichs-Stand ist. Vor die-
sem waren auf 2 nahe dabey gele-
genen Jnseln 2 Klöster, eines für
die regulirte Chor-Herren St.
Augustini, das andere aber für
Nonnen, welches letztere Frauen-
Chiemsee oder Frauenwerth genen-
net ward, wie das erste Herren-
Chiemsee oder Herrenwerth hiesse.
Frauenwerth ist annoch ist seinem
vorigen Stande, und sind Bene-
[Spaltenumbruch]

Chi
dictiner Nonnen darinnen. Aus
Herrenwerth aber ist ein Bißthum
gemacht worden, doch so daß der
Probstey kein Eintrag dadurch
geschehen ist. Das Bischöfliche
Wappen ist in die Länge herab ge-
theilet, zur Rechten ist ein schwar-
tzer Adler im silbernen, und zur
Lincken ein silberner Bischoffsstab
im rothen Felde.

Chien couchant, s. Vorste-
hender Hund.
Chiens de mer,

See-Hunde oder Meer-Käl-
ber, haben ein sehr hartes Leder,
so mit schwartz-grauen Haaren be-
wachsen, und nachdem sie nicht
allein zubereitet, sondern auch
schon zu Riemen, Taschen, Scha-
bracken und dergleichen zerschnit-
ten sind. Es leben diese Thiere
beyde auf dem Land und im Was-
ser, und fressen Fische. Sie
werffen zwar auf der Erde ihre
Jungen, führen sie aber am 12
Tage nach der Geburt ins Meer;
wenn sie heimlich gemacht werden,
nehmen sie allerhand Unterweisung
an, werden in den Schauspielen
abgericht. Die Zuscher mit dem
Angesicht und der Stimme zu
grüssen, und auf den Ruff zu ant-
worten, wiewohl durch einen wil-
den Laut und Gemurmel. Sie lie-
ben die Menschen, wie auch ihre
Jungen, so gar daß die Mutter
über den Verlust ihres Jungen,
und dieses wieder über den Abgang
ihrer Mutter sich zu Tode beküm-
mern.

Chignon du cou de cheval,

Der Nacken des Pferdes, ist
das Obertheil des Halses, gleich
hinter den Ohren, welches schäd-
lich, wann die Pferde in der

nie-

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Chi
ren rechten Arm damit, ſo bald er
euch alsdenn in der Bloͤſſe ſehen
wird, ſo voltiret geſchwind die
Quartam, und ſtoſſet mit der Quar-
ta;
2) da er aber nicht in die
Bloͤſſe ſtieß, ſo ſtoſſet geſchwind
die Quartam innerhalb; 3) da er
dieſelbe Quartam ausnehme ad
Lævam,
ſo paßiret nach den in-
wendigen Leib; 4) da er wieder
nicht in die Bloͤſſe ſtieß, ſo gehet
mit der Staͤrcke eurer Klingen
wiederum auſſerhalb, ſo bald er
durchcaviret, habt acht aufs Tem-
po, tretet mit eurem lincken Fuß
gerade auf ihn hinein, und ſtoſſet
mit der Qvarta innerhalb nach ſei-
ner Bruſt.

Chiave, ſ. Clavis.
Chiave maeſtra,

Heiſſet der natuͤrliche Schluͤſſel,
in welchen ein transponirter redu-
ciret wird.

Chicot,

Jſt ein Splitter von Holtz,
den ſich ein Pferd im Fuß tritt,
und der bisweilen ins Leben hinein
gehet, daher es ſehr gefaͤhrlich iſt,
nachdem er tief hinein gehet.

Chiemſee,

Eine Stadt in Bayern an den
Saltzburgiſchen Grentzen, hat ei-
nen Biſchof, der unter dem Ertz-
biſchoff zu Saltzburg ſtehet, und
kein Reichs-Stand iſt. Vor die-
ſem waren auf 2 nahe dabey gele-
genen Jnſeln 2 Kloͤſter, eines fuͤr
die regulirte Chor-Herren St.
Auguſtini, das andere aber fuͤr
Nonnen, welches letztere Frauen-
Chiemſee oder Frauenwerth genen-
net ward, wie das erſte Herren-
Chiemſee oder Herrenwerth hieſſe.
Frauenwerth iſt annoch iſt ſeinem
vorigen Stande, und ſind Bene-
[Spaltenumbruch]

Chi
dictiner Nonnen darinnen. Aus
Herrenwerth aber iſt ein Bißthum
gemacht worden, doch ſo daß der
Probſtey kein Eintrag dadurch
geſchehen iſt. Das Biſchoͤfliche
Wappen iſt in die Laͤnge herab ge-
theilet, zur Rechten iſt ein ſchwar-
tzer Adler im ſilbernen, und zur
Lincken ein ſilberner Biſchoffsſtab
im rothen Felde.

Chien couchant, ſ. Vorſte-
hender Hund.
Chiens de mer,

See-Hunde oder Meer-Kaͤl-
ber, haben ein ſehr hartes Leder,
ſo mit ſchwartz-grauen Haaren be-
wachſen, und nachdem ſie nicht
allein zubereitet, ſondern auch
ſchon zu Riemen, Taſchen, Scha-
bracken und dergleichen zerſchnit-
ten ſind. Es leben dieſe Thiere
beyde auf dem Land und im Waſ-
ſer, und freſſen Fiſche. Sie
werffen zwar auf der Erde ihre
Jungen, fuͤhren ſie aber am 12
Tage nach der Geburt ins Meer;
wenn ſie heimlich gemacht werden,
nehmen ſie allerhand Unterweiſung
an, werden in den Schauſpielen
abgericht. Die Zuſcher mit dem
Angeſicht und der Stimme zu
gruͤſſen, und auf den Ruff zu ant-
worten, wiewohl durch einen wil-
den Laut und Gemurmel. Sie lie-
ben die Menſchen, wie auch ihre
Jungen, ſo gar daß die Mutter
uͤber den Verluſt ihres Jungen,
und dieſes wieder uͤber den Abgang
ihrer Mutter ſich zu Tode bekuͤm-
mern.

Chignon du cou de cheval,

Der Nacken des Pferdes, iſt
das Obertheil des Halſes, gleich
hinter den Ohren, welches ſchaͤd-
lich, wann die Pferde in der

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[0190] Chi Chi ren rechten Arm damit, ſo bald er euch alsdenn in der Bloͤſſe ſehen wird, ſo voltiret geſchwind die Quartam, und ſtoſſet mit der Quar- ta; 2) da er aber nicht in die Bloͤſſe ſtieß, ſo ſtoſſet geſchwind die Quartam innerhalb; 3) da er dieſelbe Quartam ausnehme ad Lævam, ſo paßiret nach den in- wendigen Leib; 4) da er wieder nicht in die Bloͤſſe ſtieß, ſo gehet mit der Staͤrcke eurer Klingen wiederum auſſerhalb, ſo bald er durchcaviret, habt acht aufs Tem- po, tretet mit eurem lincken Fuß gerade auf ihn hinein, und ſtoſſet mit der Qvarta innerhalb nach ſei- ner Bruſt. Chiave, ſ. Clavis. Chiave maeſtra, Heiſſet der natuͤrliche Schluͤſſel, in welchen ein transponirter redu- ciret wird. Chicot, Jſt ein Splitter von Holtz, den ſich ein Pferd im Fuß tritt, und der bisweilen ins Leben hinein gehet, daher es ſehr gefaͤhrlich iſt, nachdem er tief hinein gehet. Chiemſee, Eine Stadt in Bayern an den Saltzburgiſchen Grentzen, hat ei- nen Biſchof, der unter dem Ertz- biſchoff zu Saltzburg ſtehet, und kein Reichs-Stand iſt. Vor die- ſem waren auf 2 nahe dabey gele- genen Jnſeln 2 Kloͤſter, eines fuͤr die regulirte Chor-Herren St. Auguſtini, das andere aber fuͤr Nonnen, welches letztere Frauen- Chiemſee oder Frauenwerth genen- net ward, wie das erſte Herren- Chiemſee oder Herrenwerth hieſſe. Frauenwerth iſt annoch iſt ſeinem vorigen Stande, und ſind Bene- dictiner Nonnen darinnen. Aus Herrenwerth aber iſt ein Bißthum gemacht worden, doch ſo daß der Probſtey kein Eintrag dadurch geſchehen iſt. Das Biſchoͤfliche Wappen iſt in die Laͤnge herab ge- theilet, zur Rechten iſt ein ſchwar- tzer Adler im ſilbernen, und zur Lincken ein ſilberner Biſchoffsſtab im rothen Felde. Chien couchant, ſ. Vorſte- hender Hund. Chiens de mer, See-Hunde oder Meer-Kaͤl- ber, haben ein ſehr hartes Leder, ſo mit ſchwartz-grauen Haaren be- wachſen, und nachdem ſie nicht allein zubereitet, ſondern auch ſchon zu Riemen, Taſchen, Scha- bracken und dergleichen zerſchnit- ten ſind. Es leben dieſe Thiere beyde auf dem Land und im Waſ- ſer, und freſſen Fiſche. Sie werffen zwar auf der Erde ihre Jungen, fuͤhren ſie aber am 12 Tage nach der Geburt ins Meer; wenn ſie heimlich gemacht werden, nehmen ſie allerhand Unterweiſung an, werden in den Schauſpielen abgericht. Die Zuſcher mit dem Angeſicht und der Stimme zu gruͤſſen, und auf den Ruff zu ant- worten, wiewohl durch einen wil- den Laut und Gemurmel. Sie lie- ben die Menſchen, wie auch ihre Jungen, ſo gar daß die Mutter uͤber den Verluſt ihres Jungen, und dieſes wieder uͤber den Abgang ihrer Mutter ſich zu Tode bekuͤm- mern. Chignon du cou de cheval, Der Nacken des Pferdes, iſt das Obertheil des Halſes, gleich hinter den Ohren, welches ſchaͤd- lich, wann die Pferde in der nie-

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/190>, abgerufen am 24.11.2024.