Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Zel
ren: Seine Haut zeiget lauter
schwartze und weisse, oder braune
und weisse Streiffen, immer ei-
nen um den andern, welche nicht
allein den gantzen Kopff, Hals
und Leib, sondern auch die Schen-
ckel, gleich als wie ordentliche
Reiffen umgeben, über den Rü-
cken, wie auch unter den Bauch
hat es einen langen breiten Strich;
auf dem Kreutze zeiget sichs wie
ein ordentlicher Latz, der mit
Schleiffen gebremt ist. Die Oh-
ren sind auch schwartz, braun und
weiß, auch so gar die Möhne hat
zweyerley Haare, einen Schopff
weiß, den andern schwartz, nach-
dem die Striche am Halse über
sich lauffen. Von diesem Wun-
der-Thier schreibet Hiob Ludolf
in seiner Hist. AEthiopica, daß der
Abyßinische Gesandte, unter an-
dern Präsenten, eines nach Con-
stantinopel gebracht, welches we-
gen seiner Schönheit um 15000
Ducaten seye bezahlt worden,
deswegen sie auch grossen Herren
nicht selten zum Geschencke ge-
sandt werden.

Zelle,

Ehemahlige Hertzogliche Resi-
dentz, nunmehro Hannoverische
Stadt, allwo das Schloß samt
der Kirchen, und Königl. Groß-
Britannischer und Churfürstl.
Marstall sehenswürdig, welcher
mit so viel schönen raren Manege-
Jagd- und Parforce-Pferden be-
setzt und angefüllet ist, derglei-
chen man nicht leicht bey einem
Potentaten findet, und ob sie auch
schon viel niedliche Pferde haben,
so sind solche meistens von auslän-
dischen Orten erkaufft, diese aber
sind alle in den Churfürstl. Gestü-
ten gezielet, aufgestellt und dressi-
[Spaltenumbruch]

Zer
ret worden, welches eben das al-
lerrareste und rühmlichste ist.

Zelter, v. Amble, Haquenee,
Paßgänger.
Zerrer,

Werden in Kärnthen die
Schnarren, eine bekandte Art von
Krammets-Vögeln, genennt.

Zerwircken, Zerlegen,

Heißt einem Hirsche oder Rehe
die Haut abziehen, und das Wild-
pret in Stücke zertheilen. Bey
dem Zerwircken eines Hirsches nun
wird zuvörderst das Gehörn aus-
geschlagen, hernach bey dem rech-
ten Vorderlauff angefangen, die
Haut bis auf den Brust-Kern auf-
zuschärffen, sodenn solche allge-
mach abzustossen, und fähret man
mit den übrigen Läufften also fort,
nur daß die Blume am Zemmel,
und die Haut am Kopffe bis an
die Augen und Ohren gelassen wird.
Hiernechst zerschläget der Jäger
solches Wildpret folgendermassen:
Er schneidet, wenn die beyden
Bügen abgelöset sind, von denen
Keulen an das dünne Wildpret
bis an die Ribben entzwey, greif-
fet hernachmals inwendig mit der
Hand hinein, und zehlet die dem
Jäger zu seinem Jäger-Recht nach
dem Halse zugeordnete drey Rib-
ben ab, sticht so dann mit dem
Messer von aussen durch, schneidet
solche hinunter bis zum Rückgrat,
und hinauf zum Brust-Kerne, zu
beyden Seiten ab, schläget her-
nach mit dem Weide-Messer erst-
lich den Brust-Kern, und denn
den Rückgrat durch, und leget
also den Hals samt den drey Rib-
ben als Jäger-Recht auf die Sei-
te besonders. Nach diesem schnei-
det er auf den Ribben weg im
Mittel zu beyden Seiten vorwerts

das

[Spaltenumbruch]

Zel
ren: Seine Haut zeiget lauter
ſchwartze und weiſſe, oder braune
und weiſſe Streiffen, immer ei-
nen um den andern, welche nicht
allein den gantzen Kopff, Hals
und Leib, ſondern auch die Schen-
ckel, gleich als wie ordentliche
Reiffen umgeben, uͤber den Ruͤ-
cken, wie auch unter den Bauch
hat es einen langen breiten Strich;
auf dem Kreutze zeiget ſichs wie
ein ordentlicher Latz, der mit
Schleiffen gebremt iſt. Die Oh-
ren ſind auch ſchwartz, braun und
weiß, auch ſo gar die Moͤhne hat
zweyerley Haare, einen Schopff
weiß, den andern ſchwartz, nach-
dem die Striche am Halſe uͤber
ſich lauffen. Von dieſem Wun-
der-Thier ſchreibet Hiob Ludolf
in ſeiner Hiſt. Æthiopica, daß der
Abyßiniſche Geſandte, unter an-
dern Praͤſenten, eines nach Con-
ſtantinopel gebracht, welches we-
gen ſeiner Schoͤnheit um 15000
Ducaten ſeye bezahlt worden,
deswegen ſie auch groſſen Herren
nicht ſelten zum Geſchencke ge-
ſandt werden.

Zelle,

Ehemahlige Hertzogliche Reſi-
dentz, nunmehro Hannoveriſche
Stadt, allwo das Schloß ſamt
der Kirchen, und Koͤnigl. Groß-
Britanniſcher und Churfuͤrſtl.
Marſtall ſehenswuͤrdig, welcher
mit ſo viel ſchoͤnen raren Manege-
Jagd- und Parforce-Pferden be-
ſetzt und angefuͤllet iſt, derglei-
chen man nicht leicht bey einem
Potentaten findet, und ob ſie auch
ſchon viel niedliche Pferde haben,
ſo ſind ſolche meiſtens von auslaͤn-
diſchen Orten erkaufft, dieſe aber
ſind alle in den Churfuͤrſtl. Geſtuͤ-
ten gezielet, aufgeſtellt und dresſi-
[Spaltenumbruch]

Zer
ret worden, welches eben das al-
lerrareſte und ruͤhmlichſte iſt.

Zelter, v. Amble, Haquenée,
Paßgaͤnger.
Zerrer,

Werden in Kaͤrnthen die
Schnarren, eine bekandte Art von
Krammets-Voͤgeln, genennt.

Zerwircken, Zerlegen,

Heißt einem Hirſche oder Rehe
die Haut abziehen, und das Wild-
pret in Stuͤcke zertheilen. Bey
dem Zerwircken eines Hirſches nun
wird zuvoͤrderſt das Gehoͤrn aus-
geſchlagen, hernach bey dem rech-
ten Vorderlauff angefangen, die
Haut bis auf den Bruſt-Kern auf-
zuſchaͤrffen, ſodenn ſolche allge-
mach abzuſtoſſen, und faͤhret man
mit den uͤbrigen Laͤufften alſo fort,
nur daß die Blume am Zemmel,
und die Haut am Kopffe bis an
die Augen und Ohren gelaſſen wird.
Hiernechſt zerſchlaͤget der Jaͤger
ſolches Wildpret folgendermaſſen:
Er ſchneidet, wenn die beyden
Buͤgen abgeloͤſet ſind, von denen
Keulen an das duͤnne Wildpret
bis an die Ribben entzwey, greif-
fet hernachmals inwendig mit der
Hand hinein, und zehlet die dem
Jaͤger zu ſeinem Jaͤger-Recht nach
dem Halſe zugeordnete drey Rib-
ben ab, ſticht ſo dann mit dem
Meſſer von auſſen durch, ſchneidet
ſolche hinunter bis zum Ruͤckgrat,
und hinauf zum Bruſt-Kerne, zu
beyden Seiten ab, ſchlaͤget her-
nach mit dem Weide-Meſſer erſt-
lich den Bruſt-Kern, und denn
den Ruͤckgrat durch, und leget
alſo den Hals ſamt den drey Rib-
ben als Jaͤger-Recht auf die Sei-
te beſonders. Nach dieſem ſchnei-
det er auf den Ribben weg im
Mittel zu beyden Seiten vorwerts

das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1202"/><cb n="2353"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zel</hi></hi></fw><lb/>
ren: Seine Haut zeiget lauter<lb/>
&#x017F;chwartze und wei&#x017F;&#x017F;e, oder braune<lb/>
und wei&#x017F;&#x017F;e Streiffen, immer ei-<lb/>
nen um den andern, welche nicht<lb/>
allein den gantzen Kopff, Hals<lb/>
und Leib, &#x017F;ondern auch die Schen-<lb/>
ckel, gleich als wie ordentliche<lb/>
Reiffen umgeben, u&#x0364;ber den Ru&#x0364;-<lb/>
cken, wie auch unter den Bauch<lb/>
hat es einen langen breiten Strich;<lb/>
auf dem Kreutze zeiget &#x017F;ichs wie<lb/>
ein ordentlicher Latz, der mit<lb/>
Schleiffen gebremt i&#x017F;t. Die Oh-<lb/>
ren &#x017F;ind auch &#x017F;chwartz, braun und<lb/>
weiß, auch &#x017F;o gar die Mo&#x0364;hne hat<lb/>
zweyerley Haare, einen Schopff<lb/>
weiß, den andern &#x017F;chwartz, nach-<lb/>
dem die Striche am Hal&#x017F;e u&#x0364;ber<lb/>
&#x017F;ich lauffen. Von die&#x017F;em Wun-<lb/>
der-Thier &#x017F;chreibet <hi rendition="#aq">Hiob Ludolf</hi><lb/>
in &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Hi&#x017F;t. Æthiopica,</hi> daß der<lb/>
Abyßini&#x017F;che Ge&#x017F;andte, unter an-<lb/>
dern Pra&#x0364;&#x017F;enten, eines nach Con-<lb/>
&#x017F;tantinopel gebracht, welches we-<lb/>
gen &#x017F;einer Scho&#x0364;nheit um 15000<lb/>
Ducaten &#x017F;eye bezahlt worden,<lb/>
deswegen &#x017F;ie auch gro&#x017F;&#x017F;en Herren<lb/>
nicht &#x017F;elten zum Ge&#x017F;chencke ge-<lb/>
&#x017F;andt werden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Zelle,</hi> </head><lb/>
          <p>Ehemahlige Hertzogliche Re&#x017F;i-<lb/>
dentz, nunmehro Hannoveri&#x017F;che<lb/>
Stadt, allwo das Schloß &#x017F;amt<lb/>
der Kirchen, und Ko&#x0364;nigl. Groß-<lb/>
Britanni&#x017F;cher und Churfu&#x0364;r&#x017F;tl.<lb/>
Mar&#x017F;tall &#x017F;ehenswu&#x0364;rdig, welcher<lb/>
mit &#x017F;o viel &#x017F;cho&#x0364;nen raren <hi rendition="#aq">Manege-</hi><lb/>
Jagd- und <hi rendition="#aq">Parforce-</hi>Pferden be-<lb/>
&#x017F;etzt und angefu&#x0364;llet i&#x017F;t, derglei-<lb/>
chen man nicht leicht bey einem<lb/>
Potentaten findet, und ob &#x017F;ie auch<lb/>
&#x017F;chon viel niedliche Pferde haben,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;ind &#x017F;olche mei&#x017F;tens von ausla&#x0364;n-<lb/>
di&#x017F;chen Orten erkaufft, die&#x017F;e aber<lb/>
&#x017F;ind alle in den Churfu&#x0364;r&#x017F;tl. Ge&#x017F;tu&#x0364;-<lb/>
ten gezielet, aufge&#x017F;tellt und <hi rendition="#aq">dres&#x017F;i-</hi><lb/><cb n="2354"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zer</hi></hi></fw><lb/>
ret worden, welches eben das al-<lb/>
lerrare&#x017F;te und ru&#x0364;hmlich&#x017F;te i&#x017F;t.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Zelter,</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">v. Amble, Haquenée,</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Paßga&#x0364;nger.</hi> </head>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Zerrer,</hi> </head><lb/>
          <p>Werden in Ka&#x0364;rnthen die<lb/>
Schnarren, eine bekandte Art von<lb/>
Krammets-Vo&#x0364;geln, genennt.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Zerwircken, Zerlegen,</hi> </head><lb/>
          <p>Heißt einem Hir&#x017F;che oder Rehe<lb/>
die Haut abziehen, und das Wild-<lb/>
pret in Stu&#x0364;cke zertheilen. Bey<lb/>
dem Zerwircken eines Hir&#x017F;ches nun<lb/>
wird zuvo&#x0364;rder&#x017F;t das Geho&#x0364;rn aus-<lb/>
ge&#x017F;chlagen, hernach bey dem rech-<lb/>
ten Vorderlauff angefangen, die<lb/>
Haut bis auf den Bru&#x017F;t-Kern auf-<lb/>
zu&#x017F;cha&#x0364;rffen, &#x017F;odenn &#x017F;olche allge-<lb/>
mach abzu&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en, und fa&#x0364;hret man<lb/>
mit den u&#x0364;brigen La&#x0364;ufften al&#x017F;o fort,<lb/>
nur daß die Blume am Zemmel,<lb/>
und die Haut am Kopffe bis an<lb/>
die Augen und Ohren gela&#x017F;&#x017F;en wird.<lb/>
Hiernech&#x017F;t zer&#x017F;chla&#x0364;get der Ja&#x0364;ger<lb/>
&#x017F;olches Wildpret folgenderma&#x017F;&#x017F;en:<lb/>
Er &#x017F;chneidet, wenn die beyden<lb/>
Bu&#x0364;gen abgelo&#x0364;&#x017F;et &#x017F;ind, von denen<lb/>
Keulen an das du&#x0364;nne Wildpret<lb/>
bis an die Ribben entzwey, greif-<lb/>
fet hernachmals inwendig mit der<lb/>
Hand hinein, und zehlet die dem<lb/>
Ja&#x0364;ger zu &#x017F;einem Ja&#x0364;ger-Recht nach<lb/>
dem Hal&#x017F;e zugeordnete drey Rib-<lb/>
ben ab, &#x017F;ticht &#x017F;o dann mit dem<lb/>
Me&#x017F;&#x017F;er von au&#x017F;&#x017F;en durch, &#x017F;chneidet<lb/>
&#x017F;olche hinunter bis zum Ru&#x0364;ckgrat,<lb/>
und hinauf zum Bru&#x017F;t-Kerne, zu<lb/>
beyden Seiten ab, &#x017F;chla&#x0364;get her-<lb/>
nach mit dem Weide-Me&#x017F;&#x017F;er er&#x017F;t-<lb/>
lich den Bru&#x017F;t-Kern, und denn<lb/>
den Ru&#x0364;ckgrat durch, und leget<lb/>
al&#x017F;o den Hals &#x017F;amt den drey Rib-<lb/>
ben als Ja&#x0364;ger-Recht auf die Sei-<lb/>
te be&#x017F;onders. Nach die&#x017F;em &#x017F;chnei-<lb/>
det er auf den Ribben weg im<lb/>
Mittel zu beyden Seiten vorwerts<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1202] Zel Zer ren: Seine Haut zeiget lauter ſchwartze und weiſſe, oder braune und weiſſe Streiffen, immer ei- nen um den andern, welche nicht allein den gantzen Kopff, Hals und Leib, ſondern auch die Schen- ckel, gleich als wie ordentliche Reiffen umgeben, uͤber den Ruͤ- cken, wie auch unter den Bauch hat es einen langen breiten Strich; auf dem Kreutze zeiget ſichs wie ein ordentlicher Latz, der mit Schleiffen gebremt iſt. Die Oh- ren ſind auch ſchwartz, braun und weiß, auch ſo gar die Moͤhne hat zweyerley Haare, einen Schopff weiß, den andern ſchwartz, nach- dem die Striche am Halſe uͤber ſich lauffen. Von dieſem Wun- der-Thier ſchreibet Hiob Ludolf in ſeiner Hiſt. Æthiopica, daß der Abyßiniſche Geſandte, unter an- dern Praͤſenten, eines nach Con- ſtantinopel gebracht, welches we- gen ſeiner Schoͤnheit um 15000 Ducaten ſeye bezahlt worden, deswegen ſie auch groſſen Herren nicht ſelten zum Geſchencke ge- ſandt werden. Zelle, Ehemahlige Hertzogliche Reſi- dentz, nunmehro Hannoveriſche Stadt, allwo das Schloß ſamt der Kirchen, und Koͤnigl. Groß- Britanniſcher und Churfuͤrſtl. Marſtall ſehenswuͤrdig, welcher mit ſo viel ſchoͤnen raren Manege- Jagd- und Parforce-Pferden be- ſetzt und angefuͤllet iſt, derglei- chen man nicht leicht bey einem Potentaten findet, und ob ſie auch ſchon viel niedliche Pferde haben, ſo ſind ſolche meiſtens von auslaͤn- diſchen Orten erkaufft, dieſe aber ſind alle in den Churfuͤrſtl. Geſtuͤ- ten gezielet, aufgeſtellt und dresſi- ret worden, welches eben das al- lerrareſte und ruͤhmlichſte iſt. Zelter, v. Amble, Haquenée, Paßgaͤnger. Zerrer, Werden in Kaͤrnthen die Schnarren, eine bekandte Art von Krammets-Voͤgeln, genennt. Zerwircken, Zerlegen, Heißt einem Hirſche oder Rehe die Haut abziehen, und das Wild- pret in Stuͤcke zertheilen. Bey dem Zerwircken eines Hirſches nun wird zuvoͤrderſt das Gehoͤrn aus- geſchlagen, hernach bey dem rech- ten Vorderlauff angefangen, die Haut bis auf den Bruſt-Kern auf- zuſchaͤrffen, ſodenn ſolche allge- mach abzuſtoſſen, und faͤhret man mit den uͤbrigen Laͤufften alſo fort, nur daß die Blume am Zemmel, und die Haut am Kopffe bis an die Augen und Ohren gelaſſen wird. Hiernechſt zerſchlaͤget der Jaͤger ſolches Wildpret folgendermaſſen: Er ſchneidet, wenn die beyden Buͤgen abgeloͤſet ſind, von denen Keulen an das duͤnne Wildpret bis an die Ribben entzwey, greif- fet hernachmals inwendig mit der Hand hinein, und zehlet die dem Jaͤger zu ſeinem Jaͤger-Recht nach dem Halſe zugeordnete drey Rib- ben ab, ſticht ſo dann mit dem Meſſer von auſſen durch, ſchneidet ſolche hinunter bis zum Ruͤckgrat, und hinauf zum Bruſt-Kerne, zu beyden Seiten ab, ſchlaͤget her- nach mit dem Weide-Meſſer erſt- lich den Bruſt-Kern, und denn den Ruͤckgrat durch, und leget alſo den Hals ſamt den drey Rib- ben als Jaͤger-Recht auf die Sei- te beſonders. Nach dieſem ſchnei- det er auf den Ribben weg im Mittel zu beyden Seiten vorwerts das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1202
Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1202>, abgerufen am 18.12.2024.