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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Wac
W.
Wacholder-Baum,

Juniperus, wächset gerne an ber-
gichten Oertern, und ist zwey-
erley: Der grosse, welcher sehr
lang ist, und in den Nordischen
Ländern häuffig wächset, und der
kleine, so viel eher einem Strauch,
als Baum ähnlich, und hier und
dar bey uns wächset, beyde aber ha-
ben ritzige und gleichsam zerfetzte
Schalen, daran Schwämme und
ein Gummi gefunden werden.
Sowol das Holtz, als das Gum-
mi wird starck in der Medicin ge-
braucht, und viel Praeparata dar-
aus gemacht.

Wachtel, v. Caille.
Wachtel-Fang, v. Caille.
Wachtel-Garn, Steck-
Garn,

Jst ein niedriges Garn, wel-
ches bey dem kleinen Vogel-Fang
gebraucht, und den Wachteln da-
mit gestellet wird. Man befesti-
get es an kleine Furckeln, welche
von einigen Spiesse, von andern
aber Spillen oder Pfal-Höltzlein
genennet werden, und steckt es da-
mit in die Aecker und Felder. Die
Wachtel-Garne hat man verschie-
dener Farben, als grün, bunt, Erd-
farb oder gelblich. Jn der ersten
Kornschosse, und in den Wiesen
sind die grünen gut, wenn aber
das Geblüme darinne wächset,
die bunten, und so sich das Ge-
treide färbet, alsdenn die Erd-
farbenen und gelben. Wiewol
die grünen von einigen durchge-
hends für die besten gehalten wer-
den, indem sie nicht allein, wenn
die Aecker noch grün, zu gebrau-
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chen, sondern auch alsdenn noch
können genutzet werden, wenn
das Getreide wircklich reiff, als
welches, ob es schon den Halmen
nach gelb siehet, doch unten gegen
dem Boden zu von dem Unkraut
gemeiniglich auch die grüne Farbe
von sich blicken lässet. Wenn die
Wachteln schlagen, so folget man
ihrem Schlagen nach, bis einen
bedüncket, daß man nahe bey ih-
nen sey, damit sie das Wachtel-
Pfeifflein schlagen hören, alsdenn
stellet man das Wachtel-Garn
qver durch die Furchen gerade auf,
dücket sich fein nieder in das Ge-
treide, begiebt sich einen Schritt
oder etliche zurück, und schläget
zweymal als das Weiblein, aber
ja nicht dreymal, wie die Männ-
lein zu schlagen pflegen, so gehet
das Männlein, in Meinung, es
habe ein Weiblein schlagen hören,
dem Ruff nach, und geräth dar-
über in das aufgestellte Wachtel-
Garn, in welchen es sich selbsten
fänget. Wenn nur noch einzelne
Frucht stehet, stellet man die
Wachtel-Garne, so viel man will
oder deren hat, machet eine
Schnur mit Lapp-Federn, und
bindet unter selbige Schellen.
Diese Schnur lässet man von ih-
rer zweyen nach dem abgerichte-
teten Gärnlein zuschleppen, und
weil die Wachteln dem Geräusche
der Schellen zu entfliehen, dem
Garne zulauffen, so fallen sie
endlich gar darein und werden ge-
fangen.

Wachtel-Hund, s. Vorste-
hender Hund.
Wachtel-König,

Schnerf, Grössel, Heckschnarr,

Kreßler,
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Wac
W.
Wacholder-Baum,

Juniperus, waͤchſet gerne an ber-
gichten Oertern, und iſt zwey-
erley: Der groſſe, welcher ſehr
lang iſt, und in den Nordiſchen
Laͤndern haͤuffig waͤchſet, und der
kleine, ſo viel eher einem Strauch,
als Baum aͤhnlich, und hier und
dar bey uns waͤchſet, beyde aber ha-
ben ritzige und gleichſam zerfetzte
Schalen, daran Schwaͤmme und
ein Gummi gefunden werden.
Sowol das Holtz, als das Gum-
mi wird ſtarck in der Medicin ge-
braucht, und viel Præparata dar-
aus gemacht.

Wachtel, v. Caille.
Wachtel-Fang, v. Caille.
Wachtel-Garn, Steck-
Garn,

Jſt ein niedriges Garn, wel-
ches bey dem kleinen Vogel-Fang
gebraucht, und den Wachteln da-
mit geſtellet wird. Man befeſti-
get es an kleine Furckeln, welche
von einigen Spieſſe, von andern
aber Spillen oder Pfal-Hoͤltzlein
genennet werden, und ſteckt es da-
mit in die Aecker und Felder. Die
Wachtel-Garne hat man verſchie-
dener Farben, als gruͤn, bunt, Erd-
farb oder gelblich. Jn der erſten
Kornſchoſſe, und in den Wieſen
ſind die gruͤnen gut, wenn aber
das Gebluͤme darinne waͤchſet,
die bunten, und ſo ſich das Ge-
treide faͤrbet, alsdenn die Erd-
farbenen und gelben. Wiewol
die gruͤnen von einigen durchge-
hends fuͤr die beſten gehalten wer-
den, indem ſie nicht allein, wenn
die Aecker noch gruͤn, zu gebrau-
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Wac
chen, ſondern auch alsdenn noch
koͤnnen genutzet werden, wenn
das Getreide wircklich reiff, als
welches, ob es ſchon den Halmen
nach gelb ſiehet, doch unten gegen
dem Boden zu von dem Unkraut
gemeiniglich auch die gruͤne Farbe
von ſich blicken laͤſſet. Wenn die
Wachteln ſchlagen, ſo folget man
ihrem Schlagen nach, bis einen
beduͤncket, daß man nahe bey ih-
nen ſey, damit ſie das Wachtel-
Pfeifflein ſchlagen hoͤren, alsdenn
ſtellet man das Wachtel-Garn
qver durch die Furchen gerade auf,
duͤcket ſich fein nieder in das Ge-
treide, begiebt ſich einen Schritt
oder etliche zuruͤck, und ſchlaͤget
zweymal als das Weiblein, aber
ja nicht dreymal, wie die Maͤnn-
lein zu ſchlagen pflegen, ſo gehet
das Maͤnnlein, in Meinung, es
habe ein Weiblein ſchlagen hoͤren,
dem Ruff nach, und geraͤth dar-
uͤber in das aufgeſtellte Wachtel-
Garn, in welchen es ſich ſelbſten
faͤnget. Wenn nur noch einzelne
Frucht ſtehet, ſtellet man die
Wachtel-Garne, ſo viel man will
oder deren hat, machet eine
Schnur mit Lapp-Federn, und
bindet unter ſelbige Schellen.
Dieſe Schnur laͤſſet man von ih-
rer zweyen nach dem abgerichte-
teten Gaͤrnlein zuſchleppen, und
weil die Wachteln dem Geraͤuſche
der Schellen zu entfliehen, dem
Garne zulauffen, ſo fallen ſie
endlich gar darein und werden ge-
fangen.

Wachtel-Hund, ſ. Vorſte-
hender Hund.
Wachtel-Koͤnig,

Schnerf, Groͤſſel, Heckſchnarr,

Kreßler,
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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1171>, abgerufen am 23.11.2024.