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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Schö
der Reichs-Grafen von Schön-
born war schon im 12 Jahrhun-
dert bekannt, hat aber sein grösse-
res Wachthum Johanni Philippo,
Chur-Fürsten zu Mayntz, zu dan-
cken, welcher seinem Bruder Phi-
lippo Erwino,
Freyherrn von
Schönborn, die dem Stifft Würtz-
burg heimgefallene Grafschaft Rei-
gelsberg schenckte, und dadurch
seinem Hause 1671 Sitz und Stim-
me auf Reichs- und Kreis-Tägen
erwarb. Von des letztern Söhnen
verewigte den Ruhm dieses Hau-
ses Lotharius Franciscus, Chur-
Fürst zu Mayntz und Bischoff zu
Bamberg, und Melchior Frie-
drich, welcher nebst seinem gan-
tzen Geschlechte in den Reichs-
Grafen-Stand erhoben worden,
und von dem letztern Grafen von
Buchheim Titel, Wappen, Erb-
Truchsessen-Amt in Oesterreich
und Güter geerbet. s. Adels-Lexi-
con.
Jm Wappen führen die
Grafen von Schönborn im rothen
Felde drey silberne Schildlein ohne
Figur, wegen der Herrschaft Rei-
chelsberg; eine silberne Zwerg-
Strasse mit silbernen Rauten im
blauen Felde, als das Geschlechts-
Wappen derer von Heppenheim;
im schwartzen Felde drey silber-
ne Garben, wegen der Grafschaft
Buchheim; im güldenen Felde ei-
nen schwartzen Wolf, wegen der
Grafschafft Wolffsthal; im Her-
melinen-Felde den güldenen
Reichs-Apffel auf einem Küssen,
wegen des Oesterreichischen Erb-
Truchsessen-Amtes; im silbernen
Felde einen blauen aufgerichteten
gecrönten Löwen, über welchen
zwey rothe Qver-Balcken wegen
- - - Jm Schildes-Haupt ist der
Kayserl. Reichs-Adler, im Schil-
des-Fuß aber das Oesterreichische
[Spaltenumbruch]
Schö
Wappen als besondere Gnaden-
Zeichen; und auf einem rothen
Mittel-Schilde ein güldener ge-
crönter Löwe auf drey silbern Fel-
sen-Spitzen, als das Schönbor-
nische Stamm-Wappen. Oben
zieren dieses Schild sieben offene
gecrönte Helme. Der Schönbor-
nische hat zwey roth und silberne
Büffels-Hörner, auf ieder Seite
mit zwey silbernen Blümgen, da-
zwischen sitzet ein güldener gecrön-
ter Löwe; der Weinsbergische führt
eine halb weiß und halb roth ge-
kleidete Jungfer, in ieglicher
Hand einen silbernen Fisch; der
Heppenheimische träget zwey blaue
Büffels-Hörner mit einer silbern
Strasse und zwey silbern Rauten.
Der Buchheimische hat eine sil-
berne Garbe; der Wolffthalische
einen schwartzen Wolff; der sech-
ste träget den Reichs-Apffel we-
gen des Oesterreichischen Truchses-
sen-Amts, und der siebende hat
einen blauen Löwen wegen - - - -
Die Schildhalter sind zwey gül-
dene Löwen, davon der zur rech-
ten ein Fähnlein mit dem Reichs-
Adler, der zur lincken aber ein
Fähnlein mit dem Oesterreichischen
Wappen hält.

Schönburg,

Die Grafen und Herren von
Schönburg führen ihr Geschlecht
bis auf die Zeiten Kaysers Ca-
roli M.
hinaus, und 1182 hat Herr-
mann, Herr von Schönburg und
zu Glauche das Kloster Gerings-
walde gestiftet. Den Reichs-
Gräflichen Titel hat ihnen Kayser
Leopoldus beygelegt. Jm Ertzt-
gebirgischen Kreise in Meissen ha-
ben sie schöne Güter; sie bekom-
men aber die Lehne derselben we-
gen nicht vom Reiche, ob sie gleich

sol-

[Spaltenumbruch]

Schoͤ
der Reichs-Grafen von Schoͤn-
born war ſchon im 12 Jahrhun-
dert bekannt, hat aber ſein groͤſſe-
res Wachthum Johanni Philippo,
Chur-Fuͤrſten zu Mayntz, zu dan-
cken, welcher ſeinem Bruder Phi-
lippo Erwino,
Freyherrn von
Schoͤnborn, die dem Stifft Wuͤrtz-
burg heimgefallene Grafſchaft Rei-
gelsberg ſchenckte, und dadurch
ſeinem Hauſe 1671 Sitz und Stim-
me auf Reichs- und Kreis-Taͤgen
erwarb. Von des letztern Soͤhnen
verewigte den Ruhm dieſes Hau-
ſes Lotharius Franciſcus, Chur-
Fuͤrſt zu Mayntz und Biſchoff zu
Bamberg, und Melchior Frie-
drich, welcher nebſt ſeinem gan-
tzen Geſchlechte in den Reichs-
Grafen-Stand erhoben worden,
und von dem letztern Grafen von
Buchheim Titel, Wappen, Erb-
Truchſeſſen-Amt in Oeſterreich
und Guͤter geerbet. ſ. Adels-Lexi-
con.
Jm Wappen fuͤhren die
Grafen von Schoͤnborn im rothen
Felde drey ſilberne Schildlein ohne
Figur, wegen der Herrſchaft Rei-
chelsberg; eine ſilberne Zwerg-
Straſſe mit ſilbernen Rauten im
blauen Felde, als das Geſchlechts-
Wappen derer von Heppenheim;
im ſchwartzen Felde drey ſilber-
ne Garben, wegen der Grafſchaft
Buchheim; im guͤldenen Felde ei-
nen ſchwartzen Wolf, wegen der
Grafſchafft Wolffsthal; im Her-
melinen-Felde den guͤldenen
Reichs-Apffel auf einem Kuͤſſen,
wegen des Oeſterreichiſchen Erb-
Truchſeſſen-Amtes; im ſilbernen
Felde einen blauen aufgerichteten
gecroͤnten Loͤwen, uͤber welchen
zwey rothe Qver-Balcken wegen
‒ ‒ ‒ Jm Schildes-Haupt iſt der
Kayſerl. Reichs-Adler, im Schil-
des-Fuß aber das Oeſterreichiſche
[Spaltenumbruch]
Schoͤ
Wappen als beſondere Gnaden-
Zeichen; und auf einem rothen
Mittel-Schilde ein guͤldener ge-
croͤnter Loͤwe auf drey ſilbern Fel-
ſen-Spitzen, als das Schoͤnbor-
niſche Stamm-Wappen. Oben
zieren dieſes Schild ſieben offene
gecroͤnte Helme. Der Schoͤnbor-
niſche hat zwey roth und ſilberne
Buͤffels-Hoͤrner, auf ieder Seite
mit zwey ſilbernen Bluͤmgen, da-
zwiſchen ſitzet ein guͤldener gecroͤn-
ter Loͤwe; der Weinsbergiſche fuͤhrt
eine halb weiß und halb roth ge-
kleidete Jungfer, in ieglicher
Hand einen ſilbernen Fiſch; der
Heppenheimiſche traͤget zwey blaue
Buͤffels-Hoͤrner mit einer ſilbern
Straſſe und zwey ſilbern Rauten.
Der Buchheimiſche hat eine ſil-
berne Garbe; der Wolffthaliſche
einen ſchwartzen Wolff; der ſech-
ſte traͤget den Reichs-Apffel we-
gen des Oeſterreichiſchen Truchſeſ-
ſen-Amts, und der ſiebende hat
einen blauen Loͤwen wegen ‒ ‒ ‒ ‒
Die Schildhalter ſind zwey guͤl-
dene Loͤwen, davon der zur rech-
ten ein Faͤhnlein mit dem Reichs-
Adler, der zur lincken aber ein
Faͤhnlein mit dem Oeſterreichiſchen
Wappen haͤlt.

Schoͤnburg,

Die Grafen und Herren von
Schoͤnburg fuͤhren ihr Geſchlecht
bis auf die Zeiten Kayſers Ca-
roli M.
hinaus, und 1182 hat Herr-
mann, Herr von Schoͤnburg und
zu Glauche das Kloſter Gerings-
walde geſtiftet. Den Reichs-
Graͤflichen Titel hat ihnen Kayſer
Leopoldus beygelegt. Jm Ertzt-
gebirgiſchen Kreiſe in Meiſſen ha-
ben ſie ſchoͤne Guͤter; ſie bekom-
men aber die Lehne derſelben we-
gen nicht vom Reiche, ob ſie gleich

ſol-
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[1058] Schoͤ Schoͤ der Reichs-Grafen von Schoͤn- born war ſchon im 12 Jahrhun- dert bekannt, hat aber ſein groͤſſe- res Wachthum Johanni Philippo, Chur-Fuͤrſten zu Mayntz, zu dan- cken, welcher ſeinem Bruder Phi- lippo Erwino, Freyherrn von Schoͤnborn, die dem Stifft Wuͤrtz- burg heimgefallene Grafſchaft Rei- gelsberg ſchenckte, und dadurch ſeinem Hauſe 1671 Sitz und Stim- me auf Reichs- und Kreis-Taͤgen erwarb. Von des letztern Soͤhnen verewigte den Ruhm dieſes Hau- ſes Lotharius Franciſcus, Chur- Fuͤrſt zu Mayntz und Biſchoff zu Bamberg, und Melchior Frie- drich, welcher nebſt ſeinem gan- tzen Geſchlechte in den Reichs- Grafen-Stand erhoben worden, und von dem letztern Grafen von Buchheim Titel, Wappen, Erb- Truchſeſſen-Amt in Oeſterreich und Guͤter geerbet. ſ. Adels-Lexi- con. Jm Wappen fuͤhren die Grafen von Schoͤnborn im rothen Felde drey ſilberne Schildlein ohne Figur, wegen der Herrſchaft Rei- chelsberg; eine ſilberne Zwerg- Straſſe mit ſilbernen Rauten im blauen Felde, als das Geſchlechts- Wappen derer von Heppenheim; im ſchwartzen Felde drey ſilber- ne Garben, wegen der Grafſchaft Buchheim; im guͤldenen Felde ei- nen ſchwartzen Wolf, wegen der Grafſchafft Wolffsthal; im Her- melinen-Felde den guͤldenen Reichs-Apffel auf einem Kuͤſſen, wegen des Oeſterreichiſchen Erb- Truchſeſſen-Amtes; im ſilbernen Felde einen blauen aufgerichteten gecroͤnten Loͤwen, uͤber welchen zwey rothe Qver-Balcken wegen ‒ ‒ ‒ Jm Schildes-Haupt iſt der Kayſerl. Reichs-Adler, im Schil- des-Fuß aber das Oeſterreichiſche Wappen als beſondere Gnaden- Zeichen; und auf einem rothen Mittel-Schilde ein guͤldener ge- croͤnter Loͤwe auf drey ſilbern Fel- ſen-Spitzen, als das Schoͤnbor- niſche Stamm-Wappen. Oben zieren dieſes Schild ſieben offene gecroͤnte Helme. Der Schoͤnbor- niſche hat zwey roth und ſilberne Buͤffels-Hoͤrner, auf ieder Seite mit zwey ſilbernen Bluͤmgen, da- zwiſchen ſitzet ein guͤldener gecroͤn- ter Loͤwe; der Weinsbergiſche fuͤhrt eine halb weiß und halb roth ge- kleidete Jungfer, in ieglicher Hand einen ſilbernen Fiſch; der Heppenheimiſche traͤget zwey blaue Buͤffels-Hoͤrner mit einer ſilbern Straſſe und zwey ſilbern Rauten. Der Buchheimiſche hat eine ſil- berne Garbe; der Wolffthaliſche einen ſchwartzen Wolff; der ſech- ſte traͤget den Reichs-Apffel we- gen des Oeſterreichiſchen Truchſeſ- ſen-Amts, und der ſiebende hat einen blauen Loͤwen wegen ‒ ‒ ‒ ‒ Die Schildhalter ſind zwey guͤl- dene Loͤwen, davon der zur rech- ten ein Faͤhnlein mit dem Reichs- Adler, der zur lincken aber ein Faͤhnlein mit dem Oeſterreichiſchen Wappen haͤlt. Schoͤnburg, Die Grafen und Herren von Schoͤnburg fuͤhren ihr Geſchlecht bis auf die Zeiten Kayſers Ca- roli M. hinaus, und 1182 hat Herr- mann, Herr von Schoͤnburg und zu Glauche das Kloſter Gerings- walde geſtiftet. Den Reichs- Graͤflichen Titel hat ihnen Kayſer Leopoldus beygelegt. Jm Ertzt- gebirgiſchen Kreiſe in Meiſſen ha- ben ſie ſchoͤne Guͤter; ſie bekom- men aber die Lehne derſelben we- gen nicht vom Reiche, ob ſie gleich ſol-

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1058>, abgerufen am 22.12.2024.