Dieser Canton hat einen schwar- zen springenden Bock mit gülde- nen Hörnern und Krone im sil- bernen Felde zum Wappen.
Schaf-Orgel,
Oder Schäffer-Pfeiffe, ein Du- delsack, dessen Pfeiffe, worauf man vornen spielet, kein Dau- men-Loch hat, und darinne von dem Pohlnischen Bocke unterschie- den ist.
Schalen,
Nennet man das Horn, um der Hirsche, Rehe und Schweine Läuf- te herum, it. die vordersten Klau- en an iedwedem Lauft.
Schalisim,
Ein bey den Juden gebräuch- liches musicalisches Jnstrument, von 3 Saiten, welche mit einem von Pferde-Haaren angestreng- ten Bogen gestrichen werden, aus Holtz also gemacht, daß es am un- tern Theile hohl war, oben aber einen Hals hatte, wie unsere klei- ne Geigen.
Schalmey,
Jst eine Pfeiffe, so von der Haut- bois fast ausgedrenget worden. Sie ist von den Hautbois unter- schieden, daß sie unten kein Dau- men-Loch hat, u. stärcker zu blasen ist, daher auch einen stärckern Laut giebt. Jn den Orgeln ist auch eine Art Pfeiffen unter den Schnarr- wercken, so Schallmeyen heist, und 8 Fuß Ton hat. V. Chalu- meau.
Schecken,
Jst eine sonderliche Art Pferde, deren Farben von den sonst vier bekannten Haupt-Farben abgehen, so daß solche Farben mit andern [Spaltenumbruch]
Scha
vermenget seyn. Solche zwey- oder mehr-farbige Pferde nun werden in zweyerley Haupt-Farben ver- theilet, als Schecken, deren die be- sten so mit zwey oder drey Far- ben geflecket seyn, als Schwartz- Schecken, Braun-Schecken, Fuchs-Schecken, Porzelan-Sche- cken, welche letztere man für die raresten hält.
Scheer-Eisen,
Eine besondere Art von Huf- Eisen, welche im Felde auf der Reise, so ferne das Pferd ein Ei- sen verlohren, und das Horn ver- treten, auch in andern Fällen gu- te Dienste thun. Es giebt deren zweyerley Gattungen: Die von der ersten Gattung bestehen aus zweyen Stücken, welche vornen an der Zehe mit einem Nagel gleich einer Zange oder Scheere zusammen geheftet, oder über ein- ander genietet sind, daß die Eisen auf und zugemacht, und weit und enge gefaßt werden können, folg- lich zu allerley Arten von Füssen sich schicken. Die zweyte Gat- tung ist der ersten gleich, nur daß diese Eisen hinten an den Stollen eine Schraube haben, womit man sie auf und zu, auch weit und en- ge schrauben kan. Diese Art le- get oder schraubet man den Pfer- den auf, welche Eisen, Horn und Nägel mit einander weggerissen, bey denen auch kein Nagel ohne Gefahr geschlagen werden kan, und lässet es so lange darauf lie- gen, bis das zum Beschlag taug- liche Horn wieder gewachsen ist. Man braucht es auch, wenn ei- nem Pferde der Huf mit einem Ei- sen dergestalt zusammen gezwenget worden, daß es deswegen hincken muß, da man es ihme unterdessen,
bis
[Spaltenumbruch]
Scha
Dieſer Canton hat einen ſchwar- zen ſpringenden Bock mit guͤlde- nen Hoͤrnern und Krone im ſil- bernen Felde zum Wappen.
Schaf-Orgel,
Oder Schaͤffer-Pfeiffe, ein Du- delſack, deſſen Pfeiffe, worauf man vornen ſpielet, kein Dau- men-Loch hat, und darinne von dem Pohlniſchen Bocke unterſchie- den iſt.
Schalen,
Nennet man das Horn, um der Hirſche, Rehe und Schweine Laͤuf- te herum, it. die vorderſten Klau- en an iedwedem Lauft.
Schaliſim,
Ein bey den Juden gebraͤuch- liches muſicaliſches Jnſtrument, von 3 Saiten, welche mit einem von Pferde-Haaren angeſtreng- ten Bogen geſtrichen werden, aus Holtz alſo gemacht, daß es am un- tern Theile hohl war, oben aber einen Hals hatte, wie unſere klei- ne Geigen.
Schalmey,
Jſt eine Pfeiffe, ſo von der Haut- bois faſt ausgedrenget worden. Sie iſt von den Hautbois unter- ſchieden, daß ſie unten kein Dau- men-Loch hat, u. ſtaͤrcker zu blaſen iſt, daher auch einen ſtaͤrckern Laut giebt. Jn den Orgeln iſt auch eine Art Pfeiffen unter den Schnarr- wercken, ſo Schallmeyen heiſt, und 8 Fuß Ton hat. V. Chalu- meau.
Schecken,
Jſt eine ſonderliche Art Pferde, deren Farben von den ſonſt vier bekannten Haupt-Farben abgehen, ſo daß ſolche Farben mit andern [Spaltenumbruch]
Scha
vermenget ſeyn. Solche zwey- oder mehr-farbige Pferde nun werden in zweyerley Haupt-Farben ver- theilet, als Schecken, deren die be- ſten ſo mit zwey oder drey Far- ben geflecket ſeyn, als Schwartz- Schecken, Braun-Schecken, Fuchs-Schecken, Porzelan-Sche- cken, welche letztere man fuͤr die rareſten haͤlt.
Scheer-Eiſen,
Eine beſondere Art von Huf- Eiſen, welche im Felde auf der Reiſe, ſo ferne das Pferd ein Ei- ſen verlohren, und das Horn ver- treten, auch in andern Faͤllen gu- te Dienſte thun. Es giebt deren zweyerley Gattungen: Die von der erſten Gattung beſtehen aus zweyen Stuͤcken, welche vornen an der Zehe mit einem Nagel gleich einer Zange oder Scheere zuſammen geheftet, oder uͤber ein- ander genietet ſind, daß die Eiſen auf und zugemacht, und weit und enge gefaßt werden koͤnnen, folg- lich zu allerley Arten von Fuͤſſen ſich ſchicken. Die zweyte Gat- tung iſt der erſten gleich, nur daß dieſe Eiſen hinten an den Stollen eine Schraube haben, womit man ſie auf und zu, auch weit und en- ge ſchrauben kan. Dieſe Art le- get oder ſchraubet man den Pfer- den auf, welche Eiſen, Horn und Naͤgel mit einander weggeriſſen, bey denen auch kein Nagel ohne Gefahr geſchlagen werden kan, und laͤſſet es ſo lange darauf lie- gen, bis das zum Beſchlag taug- liche Horn wieder gewachſen iſt. Man braucht es auch, wenn ei- nem Pferde der Huf mit einem Ei- ſen dergeſtalt zuſammen gezwenget worden, daß es deswegen hincken muß, da man es ihme unterdeſſen,
bis
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[1044]
Scha
Scha
Dieſer Canton hat einen ſchwar-
zen ſpringenden Bock mit guͤlde-
nen Hoͤrnern und Krone im ſil-
bernen Felde zum Wappen.
Schaf-Orgel,
Oder Schaͤffer-Pfeiffe, ein Du-
delſack, deſſen Pfeiffe, worauf
man vornen ſpielet, kein Dau-
men-Loch hat, und darinne von
dem Pohlniſchen Bocke unterſchie-
den iſt.
Schalen,
Nennet man das Horn, um der
Hirſche, Rehe und Schweine Laͤuf-
te herum, it. die vorderſten Klau-
en an iedwedem Lauft.
Schaliſim,
Ein bey den Juden gebraͤuch-
liches muſicaliſches Jnſtrument,
von 3 Saiten, welche mit einem
von Pferde-Haaren angeſtreng-
ten Bogen geſtrichen werden, aus
Holtz alſo gemacht, daß es am un-
tern Theile hohl war, oben aber
einen Hals hatte, wie unſere klei-
ne Geigen.
Schalmey,
Jſt eine Pfeiffe, ſo von der Haut-
bois faſt ausgedrenget worden.
Sie iſt von den Hautbois unter-
ſchieden, daß ſie unten kein Dau-
men-Loch hat, u. ſtaͤrcker zu blaſen
iſt, daher auch einen ſtaͤrckern Laut
giebt. Jn den Orgeln iſt auch eine
Art Pfeiffen unter den Schnarr-
wercken, ſo Schallmeyen heiſt,
und 8 Fuß Ton hat. V. Chalu-
meau.
Schecken,
Jſt eine ſonderliche Art Pferde,
deren Farben von den ſonſt vier
bekannten Haupt-Farben abgehen,
ſo daß ſolche Farben mit andern
vermenget ſeyn. Solche zwey- oder
mehr-farbige Pferde nun werden
in zweyerley Haupt-Farben ver-
theilet, als Schecken, deren die be-
ſten ſo mit zwey oder drey Far-
ben geflecket ſeyn, als Schwartz-
Schecken, Braun-Schecken,
Fuchs-Schecken, Porzelan-Sche-
cken, welche letztere man fuͤr die
rareſten haͤlt.
Scheer-Eiſen,
Eine beſondere Art von Huf-
Eiſen, welche im Felde auf der
Reiſe, ſo ferne das Pferd ein Ei-
ſen verlohren, und das Horn ver-
treten, auch in andern Faͤllen gu-
te Dienſte thun. Es giebt deren
zweyerley Gattungen: Die von
der erſten Gattung beſtehen aus
zweyen Stuͤcken, welche vornen
an der Zehe mit einem Nagel
gleich einer Zange oder Scheere
zuſammen geheftet, oder uͤber ein-
ander genietet ſind, daß die Eiſen
auf und zugemacht, und weit und
enge gefaßt werden koͤnnen, folg-
lich zu allerley Arten von Fuͤſſen
ſich ſchicken. Die zweyte Gat-
tung iſt der erſten gleich, nur daß
dieſe Eiſen hinten an den Stollen
eine Schraube haben, womit man
ſie auf und zu, auch weit und en-
ge ſchrauben kan. Dieſe Art le-
get oder ſchraubet man den Pfer-
den auf, welche Eiſen, Horn und
Naͤgel mit einander weggeriſſen,
bey denen auch kein Nagel ohne
Gefahr geſchlagen werden kan,
und laͤſſet es ſo lange darauf lie-
gen, bis das zum Beſchlag taug-
liche Horn wieder gewachſen iſt.
Man braucht es auch, wenn ei-
nem Pferde der Huf mit einem Ei-
ſen dergeſtalt zuſammen gezwenget
worden, daß es deswegen hincken
muß, da man es ihme unterdeſſen,
bis
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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1044>, abgerufen am 16.02.2025.
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