dass von Young weder auf die sehr beträcht- liche Veränderung der Pupille, die nicht fehlen kann, wenn man das Auge dem von einem Hohlspiegel zurückgeworfenen Lichte in der Nähe aussetzt, noch auf die Beugung, welche die Lichtstrahlen am Rande der Pupille erleiden müssen, noch auf den Einfluss, den bey einem solchen Versuch die an der vordern Seitenfläche der Pupille in der wässrigen Flüssigkeit frey schwimmenden Enden der Ciliarfortsätze auf die Lichtstrahlen haben können, Rücksicht ge- nommen ist.
Eine Erwähnung verdient übrigens noch, dass von beyden Vertheidigern entgegengesetzter Meinungen Jeder Thatsachen einer und dersel- ben Art zum Beweise seiner Meinung angeführt hat. Homev) schloss aus Versuchen mit zwey Personen, denen an dem einen Auge der graue Staar operirt war, dass auch nach Wegnahme der Crystalllinse das Auge noch in einem ge- wissen, doch geringern Grade als im gesunden Zustande, das Vermögen besitze, die Gegen- stände in verschiedenen Entfernungen deutlich zu sehen. Youngw) machte ähnliche Versuche mit einem Manne von 63 Jahren, dem ebenfalls an dem einen Auge der Staar einige Jahre
vor-
v) A. a. O. Y. 1795. p. 5. Y. 1802. p. 1.
w) A. a. O. p. 66.
daſs von Young weder auf die sehr beträcht- liche Veränderung der Pupille, die nicht fehlen kann, wenn man das Auge dem von einem Hohlspiegel zurückgeworfenen Lichte in der Nähe aussetzt, noch auf die Beugung, welche die Lichtstrahlen am Rande der Pupille erleiden müssen, noch auf den Einfluſs, den bey einem solchen Versuch die an der vordern Seitenfläche der Pupille in der wäſsrigen Flüssigkeit frey schwimmenden Enden der Ciliarfortsätze auf die Lichtstrahlen haben können, Rücksicht ge- nommen ist.
Eine Erwähnung verdient übrigens noch, daſs von beyden Vertheidigern entgegengesetzter Meinungen Jeder Thatsachen einer und dersel- ben Art zum Beweise seiner Meinung angeführt hat. Homev) schloſs aus Versuchen mit zwey Personen, denen an dem einen Auge der graue Staar operirt war, daſs auch nach Wegnahme der Crystalllinse das Auge noch in einem ge- wissen, doch geringern Grade als im gesunden Zustande, das Vermögen besitze, die Gegen- stände in verschiedenen Entfernungen deutlich zu sehen. Youngw) machte ähnliche Versuche mit einem Manne von 63 Jahren, dem ebenfalls an dem einen Auge der Staar einige Jahre
vor-
v) A. a. O. Y. 1795. p. 5. Y. 1802. p. 1.
w) A. a. O. p. 66.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0540"n="518"/>
daſs von <hirendition="#k">Young</hi> weder auf die sehr beträcht-<lb/>
liche Veränderung der Pupille, die nicht fehlen<lb/>
kann, wenn man das Auge dem von einem<lb/>
Hohlspiegel zurückgeworfenen Lichte in der<lb/>
Nähe aussetzt, noch auf die Beugung, welche<lb/>
die Lichtstrahlen am Rande der Pupille erleiden<lb/>
müssen, noch auf den Einfluſs, den bey einem<lb/>
solchen Versuch die an der vordern Seitenfläche<lb/>
der Pupille in der wäſsrigen Flüssigkeit frey<lb/>
schwimmenden Enden der Ciliarfortsätze auf<lb/>
die Lichtstrahlen haben können, Rücksicht ge-<lb/>
nommen ist.</p><lb/><p>Eine Erwähnung verdient übrigens noch,<lb/>
daſs von beyden Vertheidigern entgegengesetzter<lb/>
Meinungen Jeder Thatsachen einer und dersel-<lb/>
ben Art zum Beweise seiner Meinung angeführt<lb/>
hat. <hirendition="#k">Home</hi><noteplace="foot"n="v)">A. a. O. Y. 1795. p. 5. Y. 1802. p. 1.</note> schloſs aus Versuchen mit zwey<lb/>
Personen, denen an dem einen Auge der graue<lb/>
Staar operirt war, daſs auch nach Wegnahme<lb/>
der Crystalllinse das Auge noch in einem ge-<lb/>
wissen, doch geringern Grade als im gesunden<lb/>
Zustande, das Vermögen besitze, die Gegen-<lb/>
stände in verschiedenen Entfernungen deutlich<lb/>
zu sehen. <hirendition="#k">Young</hi><noteplace="foot"n="w)">A. a. O. p. 66.</note> machte ähnliche Versuche<lb/>
mit einem Manne von 63 Jahren, dem ebenfalls<lb/>
an dem einen Auge der Staar einige Jahre<lb/><fwplace="bottom"type="catch">vor-</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[518/0540]
daſs von Young weder auf die sehr beträcht-
liche Veränderung der Pupille, die nicht fehlen
kann, wenn man das Auge dem von einem
Hohlspiegel zurückgeworfenen Lichte in der
Nähe aussetzt, noch auf die Beugung, welche
die Lichtstrahlen am Rande der Pupille erleiden
müssen, noch auf den Einfluſs, den bey einem
solchen Versuch die an der vordern Seitenfläche
der Pupille in der wäſsrigen Flüssigkeit frey
schwimmenden Enden der Ciliarfortsätze auf
die Lichtstrahlen haben können, Rücksicht ge-
nommen ist.
Eine Erwähnung verdient übrigens noch,
daſs von beyden Vertheidigern entgegengesetzter
Meinungen Jeder Thatsachen einer und dersel-
ben Art zum Beweise seiner Meinung angeführt
hat. Home v) schloſs aus Versuchen mit zwey
Personen, denen an dem einen Auge der graue
Staar operirt war, daſs auch nach Wegnahme
der Crystalllinse das Auge noch in einem ge-
wissen, doch geringern Grade als im gesunden
Zustande, das Vermögen besitze, die Gegen-
stände in verschiedenen Entfernungen deutlich
zu sehen. Young w) machte ähnliche Versuche
mit einem Manne von 63 Jahren, dem ebenfalls
an dem einen Auge der Staar einige Jahre
vor-
v) A. a. O. Y. 1795. p. 5. Y. 1802. p. 1.
w) A. a. O. p. 66.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 518. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/540>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.