rungssätze, dass mit angestrengtem Nahesehen immer eine starke Congestion der S[e]ite zum Auge, besonders zur Iris, verbunden ist, wo- durch die zum deutlichen Sehen nöthige Ver- änderung der Pupille erschwert wird, und daf, nach jeder erhöhten Thatigkeit eines Theils, der dem sensitiven Leben dient, erst ein Zu- stand der Abspannung und Erhohlung eintreten muss, bevor dieser Theil wieder zu einer an- dern Thätigkeit fähig ist.
Porterfielde) gab einen Beweis für die Modifikation der innern Theile des Auges nach der Verschiedenheit der Entfernung des Objekts, der den Schein geometrischer Strenge zu haben scheint und gegen den auch nichts einzuwenden seyn würde, wenn die Erfahrungen, worauf derselbe beruht, richtig wären. Er behauptet, dass, wenn man mit dem einen Auge durch zwey Oeffnungen eines Kartenblatts, die in ge- ringerer Weite, als der kleinste Durchmesser der Pupille ausmacht, von einander entfernt sind, einen Gegenstand doppelt sieht, während das Auge einer andern Entfernung als dem Abstande dieses Objekts angepasst ist, und die eine Oeffnung verschlossen wird, das Bild auf der Seite dieser Oeffnung verschwindet, falls der Abstand des Gegenstandes mehr beträgt, als
die
e) A. a. O. Vol. I. p. 410.
rungssätze, daſs mit angestrengtem Nahesehen immer eine starke Congestion der S[e]ite zum Auge, besonders zur Iris, verbunden ist, wo- durch die zum deutlichen Sehen nöthige Ver- änderung der Pupille erschwert wird, und daf, nach jeder erhöhten Thatigkeit eines Theils, der dem sensitiven Leben dient, erst ein Zu- stand der Abspannung und Erhohlung eintreten muſs, bevor dieser Theil wieder zu einer an- dern Thätigkeit fähig ist.
Porterfielde) gab einen Beweis für die Modifikation der innern Theile des Auges nach der Verschiedenheit der Entfernung des Objekts, der den Schein geometrischer Strenge zu haben scheint und gegen den auch nichts einzuwenden seyn würde, wenn die Erfahrungen, worauf derselbe beruht, richtig wären. Er behauptet, daſs, wenn man mit dem einen Auge durch zwey Oeffnungen eines Kartenblatts, die in ge- ringerer Weite, als der kleinste Durchmesser der Pupille ausmacht, von einander entfernt sind, einen Gegenstand doppelt sieht, während das Auge einer andern Entfernung als dem Abstande dieses Objekts angepaſst ist, und die eine Oeffnung verschlossen wird, das Bild auf der Seite dieser Oeffnung verschwindet, falls der Abstand des Gegenstandes mehr beträgt, als
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e) A. a. O. Vol. I. p. 410.
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rungssätze, daſs mit angestrengtem Nahesehen
immer eine starke Congestion der Seite zum
Auge, besonders zur Iris, verbunden ist, wo-
durch die zum deutlichen Sehen nöthige Ver-
änderung der Pupille erschwert wird, und daf,
nach jeder erhöhten Thatigkeit eines Theils,
der dem sensitiven Leben dient, erst ein Zu-
stand der Abspannung und Erhohlung eintreten
muſs, bevor dieser Theil wieder zu einer an-
dern Thätigkeit fähig ist.
Porterfield e) gab einen Beweis für die
Modifikation der innern Theile des Auges nach
der Verschiedenheit der Entfernung des Objekts,
der den Schein geometrischer Strenge zu haben
scheint und gegen den auch nichts einzuwenden
seyn würde, wenn die Erfahrungen, worauf
derselbe beruht, richtig wären. Er behauptet,
daſs, wenn man mit dem einen Auge durch
zwey Oeffnungen eines Kartenblatts, die in ge-
ringerer Weite, als der kleinste Durchmesser
der Pupille ausmacht, von einander entfernt
sind, einen Gegenstand doppelt sieht, während
das Auge einer andern Entfernung als dem
Abstande dieses Objekts angepaſst ist, und die
eine Oeffnung verschlossen wird, das Bild auf
der Seite dieser Oeffnung verschwindet, falls der
Abstand des Gegenstandes mehr beträgt, als
die
e) A. a. O. Vol. I. p. 410.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/527>, abgerufen am 22.11.2024.
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