Ausdehnung derselben bemerken lässt c). Findet hierbey eine Turgescenz statt, so ist es wohl nicht rothes Blut, sondern farbenloses Serum, was der Iris stärker zufliesst. Die Annahme einer Zusammenziehung der Iris bey ihrer Aus- dehnung durch ringförmige Fasern, nach Art der Schliessmuskeln, scheint durch die Beob- achtungen vieler der ersten Anatomen gerecht- fertigt zu werden. Es fehlt indess der Beweis, dass die von ihnen wahrgenommenen Fasern wahre Muskelfasern waren, ein Beweis, der sich nur aus dem Vorhandenseyn der den or- ganischen Elementen der Muskelfasern eigenen Struktur an den Elementartheilen jener Fasern führen lässt. Ich fand diese Bildung an Fasern der Iris des Thurmfalken d). Allein bey der starken Vergrösserung, deren ich mich dabey bedienen musste, war es mir nicht möglich, zu bestimmen, ob die Theilchen, die ich sahe, ge- raden oder ringförmigen Fasern angehörten.
Von der Form der Iris und ihrer Bewe- gungsart hängen die Gestalt und die Verände- rungen der Pupille ab. Es lässt sich eine vier- fache Verschiedenheit dieser Oeffnung anneh- men. Bey den meisten Thieren hat sie eine
runde
c)Blumenbach a. a. O. p. 33.
d) Verm. Schriften von G. R. u. L. C. Treviranus. B. 3. S. 166.
Ausdehnung derselben bemerken läſst c). Findet hierbey eine Turgescenz statt, so ist es wohl nicht rothes Blut, sondern farbenloses Serum, was der Iris stärker zuflieſst. Die Annahme einer Zusammenziehung der Iris bey ihrer Aus- dehnung durch ringförmige Fasern, nach Art der Schlieſsmuskeln, scheint durch die Beob- achtungen vieler der ersten Anatomen gerecht- fertigt zu werden. Es fehlt indeſs der Beweis, daſs die von ihnen wahrgenommenen Fasern wahre Muskelfasern waren, ein Beweis, der sich nur aus dem Vorhandenseyn der den or- ganischen Elementen der Muskelfasern eigenen Struktur an den Elementartheilen jener Fasern führen läſst. Ich fand diese Bildung an Fasern der Iris des Thurmfalken d). Allein bey der starken Vergröſserung, deren ich mich dabey bedienen muſste, war es mir nicht möglich, zu bestimmen, ob die Theilchen, die ich sahe, ge- raden oder ringförmigen Fasern angehörten.
Von der Form der Iris und ihrer Bewe- gungsart hängen die Gestalt und die Verände- rungen der Pupille ab. Es läſst sich eine vier- fache Verschiedenheit dieser Oeffnung anneh- men. Bey den meisten Thieren hat sie eine
runde
c)Blumenbach a. a. O. p. 33.
d) Verm. Schriften von G. R. u. L. C. Treviranus. B. 3. S. 166.
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[484/0506]
Ausdehnung derselben bemerken läſst c). Findet
hierbey eine Turgescenz statt, so ist es wohl
nicht rothes Blut, sondern farbenloses Serum,
was der Iris stärker zuflieſst. Die Annahme
einer Zusammenziehung der Iris bey ihrer Aus-
dehnung durch ringförmige Fasern, nach Art
der Schlieſsmuskeln, scheint durch die Beob-
achtungen vieler der ersten Anatomen gerecht-
fertigt zu werden. Es fehlt indeſs der Beweis,
daſs die von ihnen wahrgenommenen Fasern
wahre Muskelfasern waren, ein Beweis, der
sich nur aus dem Vorhandenseyn der den or-
ganischen Elementen der Muskelfasern eigenen
Struktur an den Elementartheilen jener Fasern
führen läſst. Ich fand diese Bildung an Fasern
der Iris des Thurmfalken d). Allein bey der
starken Vergröſserung, deren ich mich dabey
bedienen muſste, war es mir nicht möglich, zu
bestimmen, ob die Theilchen, die ich sahe, ge-
raden oder ringförmigen Fasern angehörten.
Von der Form der Iris und ihrer Bewe-
gungsart hängen die Gestalt und die Verände-
rungen der Pupille ab. Es läſst sich eine vier-
fache Verschiedenheit dieser Oeffnung anneh-
men. Bey den meisten Thieren hat sie eine
runde
c) Blumenbach a. a. O. p. 33.
d) Verm. Schriften von G. R. u. L. C. Treviranus.
B. 3. S. 166.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/506>, abgerufen am 25.11.2024.
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