gänge unter einander stehen. Sie erfolgt aber gleichzeitig mit jeder Schallschwingung. Diese wird also von ihr verändert, und daher können die Nerven des Vorhofs und der Bogengänge keine so reine Empfindung der Qualitäten des Schalls, als die der Schnecke, hervorbringen.
Das Wesentliche der Schnecke überhaupt besteht hiernach in zwey Canälen, von welchen der eine dem runden, der andere dem eyför- migen Fenster zugekehrt ist, und deren ersterer Zweigen des Hörnerven zur Ausbreitung dient. In dieser einfachen Gestalt finden wir sie bey den Vögeln. Ihre spiralförmige Gestalt ist im Allgemeinen nichts Wesentliches, sondern dient nur, den beyden Canälen in dem kleinsten Raum eine so grosse Länge und Breite wie möglich zu geben.
Für die halbcirkelförmigen Canäle ist ohne Zweifel die dreyfache Zahl derselben wesentlich. Worin diese aber ihren Grund hat, gestehe ich, nicht angeben zu können. Ich habe hier- über Aufklärung bey der vergleichenden Anato- mie gesucht, aber nicht gefunden. Selbst über die Beziehung, worin die verschiedene Grösse der Schnecke und der Bogengänge und das verschiedene Verhältniss beyder gegen ihre Um- gebungen zum Gehör steht, giebt diese nur
wenig
gänge unter einander stehen. Sie erfolgt aber gleichzeitig mit jeder Schallschwingung. Diese wird also von ihr verändert, und daher können die Nerven des Vorhofs und der Bogengänge keine so reine Empfindung der Qualitäten des Schalls, als die der Schnecke, hervorbringen.
Das Wesentliche der Schnecke überhaupt besteht hiernach in zwey Canälen, von welchen der eine dem runden, der andere dem eyför- migen Fenster zugekehrt ist, und deren ersterer Zweigen des Hörnerven zur Ausbreitung dient. In dieser einfachen Gestalt finden wir sie bey den Vögeln. Ihre spiralförmige Gestalt ist im Allgemeinen nichts Wesentliches, sondern dient nur, den beyden Canälen in dem kleinsten Raum eine so groſse Länge und Breite wie möglich zu geben.
Für die halbcirkelförmigen Canäle ist ohne Zweifel die dreyfache Zahl derselben wesentlich. Worin diese aber ihren Grund hat, gestehe ich, nicht angeben zu können. Ich habe hier- über Aufklärung bey der vergleichenden Anato- mie gesucht, aber nicht gefunden. Selbst über die Beziehung, worin die verschiedene Gröſse der Schnecke und der Bogengänge und das verschiedene Verhältniſs beyder gegen ihre Um- gebungen zum Gehör steht, giebt diese nur
wenig
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gänge unter einander stehen. Sie erfolgt aber
gleichzeitig mit jeder Schallschwingung. Diese
wird also von ihr verändert, und daher können
die Nerven des Vorhofs und der Bogengänge
keine so reine Empfindung der Qualitäten des
Schalls, als die der Schnecke, hervorbringen.
Das Wesentliche der Schnecke überhaupt
besteht hiernach in zwey Canälen, von welchen
der eine dem runden, der andere dem eyför-
migen Fenster zugekehrt ist, und deren ersterer
Zweigen des Hörnerven zur Ausbreitung dient.
In dieser einfachen Gestalt finden wir sie bey
den Vögeln. Ihre spiralförmige Gestalt ist im
Allgemeinen nichts Wesentliches, sondern dient
nur, den beyden Canälen in dem kleinsten Raum
eine so groſse Länge und Breite wie möglich zu
geben.
Für die halbcirkelförmigen Canäle ist ohne
Zweifel die dreyfache Zahl derselben wesentlich.
Worin diese aber ihren Grund hat, gestehe
ich, nicht angeben zu können. Ich habe hier-
über Aufklärung bey der vergleichenden Anato-
mie gesucht, aber nicht gefunden. Selbst über
die Beziehung, worin die verschiedene Gröſse
der Schnecke und der Bogengänge und das
verschiedene Verhältniſs beyder gegen ihre Um-
gebungen zum Gehör steht, giebt diese nur
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/430>, abgerufen am 25.11.2024.
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