einen Canal senkrecht auf seiner Axe, den an- dern nach der Länge derselben trifft; zugleich liegen die Canäle so, dass die, welche sich auf beyden Seiten des Kopfs entsprechen, doch in keiner Hinsicht einander ganz parallel sind, dass also jeder Schall, der in irgend einer Richtung den Kopf trifft, doch immer nur vor- züglich stark auf einen halbcirkelförmigen Canal der einen Kopfhälfte auffällt. Mit dieser Mei- nung steht eine zweyte Hypothese jener Schrift- steller über die Bestimmung der Schnecke in Verbindung. Sie glauben, die Ursache des Lauts bestehe in rotirenden Bewegungen der Theil- chen des schallenden Körpers, und diesen Be- wegungen entspreche die Schraubenform der Schnecke i).
Die letztere Meinung gründet sich auf einer Hypothese, wofür es durchaus keine Beweise giebt. Jene würde, wenn diese auch dargethan wäre, damit doch keine festere Stütze haben, indem der Schluss auf ein Causalverhältniss zwi- schen den drehenden Bewegungen, worin die Ursache des Lauts liegen soll, und der Schrau- benform der Schnecke sehr gewagt seyn würde. Der Vermuthung, dass die halbcirkelförmigen Canäle zur Aufnahme von Schallschwingungen bestimmt seyen, welche durch die Kopfknochen
zum
i) A. a. O. S. 318. 355.
einen Canal senkrecht auf seiner Axe, den an- dern nach der Länge derselben trifft; zugleich liegen die Canäle so, daſs die, welche sich auf beyden Seiten des Kopfs entsprechen, doch in keiner Hinsicht einander ganz parallel sind, daſs also jeder Schall, der in irgend einer Richtung den Kopf trifft, doch immer nur vor- züglich stark auf einen halbcirkelförmigen Canal der einen Kopfhälfte auffällt. Mit dieser Mei- nung steht eine zweyte Hypothese jener Schrift- steller über die Bestimmung der Schnecke in Verbindung. Sie glauben, die Ursache des Lauts bestehe in rotirenden Bewegungen der Theil- chen des schallenden Körpers, und diesen Be- wegungen entspreche die Schraubenform der Schnecke i).
Die letztere Meinung gründet sich auf einer Hypothese, wofür es durchaus keine Beweise giebt. Jene würde, wenn diese auch dargethan wäre, damit doch keine festere Stütze haben, indem der Schluſs auf ein Causalverhältniſs zwi- schen den drehenden Bewegungen, worin die Ursache des Lauts liegen soll, und der Schrau- benform der Schnecke sehr gewagt seyn würde. Der Vermuthung, daſs die halbcirkelförmigen Canäle zur Aufnahme von Schallschwingungen bestimmt seyen, welche durch die Kopfknochen
zum
i) A. a. O. S. 318. 355.
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[408/0426]
einen Canal senkrecht auf seiner Axe, den an-
dern nach der Länge derselben trifft; zugleich
liegen die Canäle so, daſs die, welche sich auf
beyden Seiten des Kopfs entsprechen, doch in
keiner Hinsicht einander ganz parallel sind,
daſs also jeder Schall, der in irgend einer
Richtung den Kopf trifft, doch immer nur vor-
züglich stark auf einen halbcirkelförmigen Canal
der einen Kopfhälfte auffällt. Mit dieser Mei-
nung steht eine zweyte Hypothese jener Schrift-
steller über die Bestimmung der Schnecke in
Verbindung. Sie glauben, die Ursache des Lauts
bestehe in rotirenden Bewegungen der Theil-
chen des schallenden Körpers, und diesen Be-
wegungen entspreche die Schraubenform der
Schnecke i).
Die letztere Meinung gründet sich auf einer
Hypothese, wofür es durchaus keine Beweise
giebt. Jene würde, wenn diese auch dargethan
wäre, damit doch keine festere Stütze haben,
indem der Schluſs auf ein Causalverhältniſs zwi-
schen den drehenden Bewegungen, worin die
Ursache des Lauts liegen soll, und der Schrau-
benform der Schnecke sehr gewagt seyn würde.
Der Vermuthung, daſs die halbcirkelförmigen
Canäle zur Aufnahme von Schallschwingungen
bestimmt seyen, welche durch die Kopfknochen
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i) A. a. O. S. 318. 355.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/426>, abgerufen am 22.11.2024.
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