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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

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Betrachtung. Zu diesen gehört zuerst die ge-
dachte Saite des Trommelfells nebst den Ner-
ven der Muskeln des innern Ohrs. Jene ent-
springt mit den letztern aus dem Antlitznerven,
und alle diese Nerven haben in der Trommel-
höhle eine solche Lage, dass jede schwingende
Bewegung des Trommelfells und der Luft der
Trommelhöhle mit auf sie wirken muss. Der
Nervenstamm, woraus sie ihren Ursprung ha-
ben, steht unmittelbar oder durch die zwischen
ihm und den Nerven des fünften und zehnten
Paars statt findenden Anastomosen mit der gan-
zen Oberfläche des Gesichts, mit den Zähnen
und mit den Respirationsorganen in Verbindung.
Er vereinigt sich auch mit dem grossen sym-
pathischen Nerven, und die Saite des Trommel-
fells geht, nachdem sie die Trommelhöhle ver-
lassen hat, in den Zungenast des Trigeminus
über. Ausser dieser Saite und den Nerven der
Muskeln des innern Ohrs läuft auch noch frey
durch die Trommelhöhle ein Nerve, der eine
Verbindung zwischen dem Oberkinnladenast des
Trigeminus, dem Zungenschlundnerven und dem
sympathischen Nerven ausmacht t).

Hieraus erklären sich einige Thatsachen, die
sich zum Theil nicht befriedigend aus andern

Ursa-
t) L. Jacobson, Act. societ. reg. Hafniens. Vol. V. p.
292.

Betrachtung. Zu diesen gehört zuerst die ge-
dachte Saite des Trommelfells nebst den Ner-
ven der Muskeln des innern Ohrs. Jene ent-
springt mit den letztern aus dem Antlitznerven,
und alle diese Nerven haben in der Trommel-
höhle eine solche Lage, daſs jede schwingende
Bewegung des Trommelfells und der Luft der
Trommelhöhle mit auf sie wirken muſs. Der
Nervenstamm, woraus sie ihren Ursprung ha-
ben, steht unmittelbar oder durch die zwischen
ihm und den Nerven des fünften und zehnten
Paars statt findenden Anastomosen mit der gan-
zen Oberfläche des Gesichts, mit den Zähnen
und mit den Respirationsorganen in Verbindung.
Er vereinigt sich auch mit dem groſsen sym-
pathischen Nerven, und die Saite des Trommel-
fells geht, nachdem sie die Trommelhöhle ver-
lassen hat, in den Zungenast des Trigeminus
über. Auſser dieser Saite und den Nerven der
Muskeln des innern Ohrs läuft auch noch frey
durch die Trommelhöhle ein Nerve, der eine
Verbindung zwischen dem Oberkinnladenast des
Trigeminus, dem Zungenschlundnerven und dem
sympathischen Nerven ausmacht t).

Hieraus erklären sich einige Thatsachen, die
sich zum Theil nicht befriedigend aus andern

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t) L. Jacobson, Act. societ. reg. Hafniens. Vol. V. p.
292.
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[391/0409] Betrachtung. Zu diesen gehört zuerst die ge- dachte Saite des Trommelfells nebst den Ner- ven der Muskeln des innern Ohrs. Jene ent- springt mit den letztern aus dem Antlitznerven, und alle diese Nerven haben in der Trommel- höhle eine solche Lage, daſs jede schwingende Bewegung des Trommelfells und der Luft der Trommelhöhle mit auf sie wirken muſs. Der Nervenstamm, woraus sie ihren Ursprung ha- ben, steht unmittelbar oder durch die zwischen ihm und den Nerven des fünften und zehnten Paars statt findenden Anastomosen mit der gan- zen Oberfläche des Gesichts, mit den Zähnen und mit den Respirationsorganen in Verbindung. Er vereinigt sich auch mit dem groſsen sym- pathischen Nerven, und die Saite des Trommel- fells geht, nachdem sie die Trommelhöhle ver- lassen hat, in den Zungenast des Trigeminus über. Auſser dieser Saite und den Nerven der Muskeln des innern Ohrs läuft auch noch frey durch die Trommelhöhle ein Nerve, der eine Verbindung zwischen dem Oberkinnladenast des Trigeminus, dem Zungenschlundnerven und dem sympathischen Nerven ausmacht t). Hieraus erklären sich einige Thatsachen, die sich zum Theil nicht befriedigend aus andern Ursa- t) L. Jacobson, Act. societ. reg. Hafniens. Vol. V. p. 292.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/409>, abgerufen am 22.11.2024.