Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

gungen auf das Trommelfell zurückgeworfen
werden.

§. 3.
Die Trommelhöhle und die Eustachische Röhre.

Die von einem Schall erregten zitternden
Bewegungen theilen sich der Luft der Trom-
melhöhle mit, und, unsern obigen Bemerkungen
zufolge, ist es blos diese Luft, nicht aber die
Kette der Gehörknöchelchen, wodurch der Schall
auf das Labyrinth wirkt. Damit diese Wir-
kung ungeschwächt bleibe, oder auch verstärkt
werde, ist die Trommelhöhle mit Nebenhöhlen,
mitklingenden knöchernen Platten und Säulen,
reflektirenden Cavitäten und einem Ableitungs-
canal der in ihr befindlichen Luft versehen.

Beym Menschen sind die einzigen Neben-
höhlen, womit die Trommelhöhle in unmittel-
barer Verbindung steht, die Zellen des zitzen-
förmigen Fortsatzes. Hingegen bey vielen an-
dern Säugthieren, z. B. den Nagethieren, dem
Maulwurf, dem Elephanten i) und Hippopota-
mus i *), sind die Wände der Trommelhöhle an
mehrern Stellen durchbrochen, und die Durch-
brechungen führen zu einer Menge kleiner
Zellen und Sinus. Am Maulwurf habe ich

beob-
i) Home a. a. O. p. 19.
i *) Cuvier a. a. O. p. 488.

gungen auf das Trommelfell zurückgeworfen
werden.

§. 3.
Die Trommelhöhle und die Eustachische Röhre.

Die von einem Schall erregten zitternden
Bewegungen theilen sich der Luft der Trom-
melhöhle mit, und, unsern obigen Bemerkungen
zufolge, ist es blos diese Luft, nicht aber die
Kette der Gehörknöchelchen, wodurch der Schall
auf das Labyrinth wirkt. Damit diese Wir-
kung ungeschwächt bleibe, oder auch verstärkt
werde, ist die Trommelhöhle mit Nebenhöhlen,
mitklingenden knöchernen Platten und Säulen,
reflektirenden Cavitäten und einem Ableitungs-
canal der in ihr befindlichen Luft versehen.

Beym Menschen sind die einzigen Neben-
höhlen, womit die Trommelhöhle in unmittel-
barer Verbindung steht, die Zellen des zitzen-
förmigen Fortsatzes. Hingegen bey vielen an-
dern Säugthieren, z. B. den Nagethieren, dem
Maulwurf, dem Elephanten i) und Hippopota-
mus i *), sind die Wände der Trommelhöhle an
mehrern Stellen durchbrochen, und die Durch-
brechungen führen zu einer Menge kleiner
Zellen und Sinus. Am Maulwurf habe ich

beob-
i) Home a. a. O. p. 19.
i *) Cuvier a. a. O. p. 488.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0400" n="382"/>
gungen auf das Trommelfell zurückgeworfen<lb/>
werden.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 3.<lb/>
Die Trommelhöhle und die Eustachische Röhre.</head><lb/>
                <p>Die von einem Schall erregten zitternden<lb/>
Bewegungen theilen sich der Luft der Trom-<lb/>
melhöhle mit, und, unsern obigen Bemerkungen<lb/>
zufolge, ist es blos diese Luft, nicht aber die<lb/>
Kette der Gehörknöchelchen, wodurch der Schall<lb/>
auf das Labyrinth wirkt. Damit diese Wir-<lb/>
kung ungeschwächt bleibe, oder auch verstärkt<lb/>
werde, ist die Trommelhöhle mit Nebenhöhlen,<lb/>
mitklingenden knöchernen Platten und Säulen,<lb/>
reflektirenden Cavitäten und einem Ableitungs-<lb/>
canal der in ihr befindlichen Luft versehen.</p><lb/>
                <p>Beym Menschen sind die einzigen Neben-<lb/>
höhlen, womit die Trommelhöhle in unmittel-<lb/>
barer Verbindung steht, die Zellen des zitzen-<lb/>
förmigen Fortsatzes. Hingegen bey vielen an-<lb/>
dern Säugthieren, z. B. den Nagethieren, dem<lb/>
Maulwurf, dem Elephanten <note place="foot" n="i)"><hi rendition="#k">Home</hi> a. a. O. p. 19.</note> und Hippopota-<lb/>
mus <note place="foot" n="i *)"><hi rendition="#k">Cuvier</hi> a. a. O. p. 488.</note>, sind die Wände der Trommelhöhle an<lb/>
mehrern Stellen durchbrochen, und die Durch-<lb/>
brechungen führen zu einer Menge kleiner<lb/>
Zellen und Sinus. Am Maulwurf habe ich<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">beob-</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[382/0400] gungen auf das Trommelfell zurückgeworfen werden. §. 3. Die Trommelhöhle und die Eustachische Röhre. Die von einem Schall erregten zitternden Bewegungen theilen sich der Luft der Trom- melhöhle mit, und, unsern obigen Bemerkungen zufolge, ist es blos diese Luft, nicht aber die Kette der Gehörknöchelchen, wodurch der Schall auf das Labyrinth wirkt. Damit diese Wir- kung ungeschwächt bleibe, oder auch verstärkt werde, ist die Trommelhöhle mit Nebenhöhlen, mitklingenden knöchernen Platten und Säulen, reflektirenden Cavitäten und einem Ableitungs- canal der in ihr befindlichen Luft versehen. Beym Menschen sind die einzigen Neben- höhlen, womit die Trommelhöhle in unmittel- barer Verbindung steht, die Zellen des zitzen- förmigen Fortsatzes. Hingegen bey vielen an- dern Säugthieren, z. B. den Nagethieren, dem Maulwurf, dem Elephanten i) und Hippopota- mus i *), sind die Wände der Trommelhöhle an mehrern Stellen durchbrochen, und die Durch- brechungen führen zu einer Menge kleiner Zellen und Sinus. Am Maulwurf habe ich beob- i) Home a. a. O. p. 19. i *) Cuvier a. a. O. p. 488.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/400
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/400>, abgerufen am 22.12.2024.