deren Gehör in der langen Knechtschaft, worin sie sich fortgepflanzt haben, nicht mehr geübt worden ist, z. B. die Schaafe, haben lange, schlaff herabhängende, die dem Schaaf sehr verwandten, aber freyen Arten, der Muflon und Argali, hingegen weit kürzere, zugespitzte und aufrecht stehende Ohren m).
Bey dem Menschen scheinen die Muskeln des äussern Ohrs gar keine bewegende Kraft zu haben. Man führt zwar Beyspiele von Personen an, welche die Ohren bewegen konnten n). Perraulto) hat aber erinnert, und seine Be- merkung scheint gegründet zu seyn, dass in diesen Fällen die Bewegung des Ohrs nicht durch die Ohrmuskeln, sondern durch den an seinen Seitentheilen sehr fleischigen Hautmuskel des Kopfs bewirkt wurde. Meines Wissens lassen sich auch keine zuverlässige Nachrichten
von
m) M. vergl. z. B. die Abbildung des Argali (Ovis Ammon L.) in Pallas Spicil. Zoolog. Fasc. XI. Tab. I.
n)Haller a. a. O. §. 4. p. 190. Cooper, Philos. Transact. Y. 1800. p. 156. Der Letztere sahe die äussern Ohren bey einem jungen Menschen beweg- lich werden, dem das Trommelfell beyder Ohren verletzt war.
o) Oeuvres de Phys. et de Mechan. p. 258.
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deren Gehör in der langen Knechtschaft, worin sie sich fortgepflanzt haben, nicht mehr geübt worden ist, z. B. die Schaafe, haben lange, schlaff herabhängende, die dem Schaaf sehr verwandten, aber freyen Arten, der Muflon und Argali, hingegen weit kürzere, zugespitzte und aufrecht stehende Ohren m).
Bey dem Menschen scheinen die Muskeln des äuſsern Ohrs gar keine bewegende Kraft zu haben. Man führt zwar Beyspiele von Personen an, welche die Ohren bewegen konnten n). Perraulto) hat aber erinnert, und seine Be- merkung scheint gegründet zu seyn, daſs in diesen Fällen die Bewegung des Ohrs nicht durch die Ohrmuskeln, sondern durch den an seinen Seitentheilen sehr fleischigen Hautmuskel des Kopfs bewirkt wurde. Meines Wissens lassen sich auch keine zuverläſsige Nachrichten
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m) M. vergl. z. B. die Abbildung des Argali (Ovis Ammon L.) in Pallas Spicil. Zoolog. Fasc. XI. Tab. I.
n)Haller a. a. O. §. 4. p. 190. Cooper, Philos. Transact. Y. 1800. p. 156. Der Letztere sahe die äuſsern Ohren bey einem jungen Menschen beweg- lich werden, dem das Trommelfell beyder Ohren verletzt war.
o) Oeuvres de Phys. et de Mechan. p. 258.
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deren Gehör in der langen Knechtschaft, worin
sie sich fortgepflanzt haben, nicht mehr geübt
worden ist, z. B. die Schaafe, haben lange,
schlaff herabhängende, die dem Schaaf sehr
verwandten, aber freyen Arten, der Muflon und
Argali, hingegen weit kürzere, zugespitzte und
aufrecht stehende Ohren m).
Bey dem Menschen scheinen die Muskeln
des äuſsern Ohrs gar keine bewegende Kraft zu
haben. Man führt zwar Beyspiele von Personen
an, welche die Ohren bewegen konnten n).
Perrault o) hat aber erinnert, und seine Be-
merkung scheint gegründet zu seyn, daſs in
diesen Fällen die Bewegung des Ohrs nicht
durch die Ohrmuskeln, sondern durch den an
seinen Seitentheilen sehr fleischigen Hautmuskel
des Kopfs bewirkt wurde. Meines Wissens
lassen sich auch keine zuverläſsige Nachrichten
von
m) M. vergl. z. B. die Abbildung des Argali (Ovis
Ammon L.) in Pallas Spicil. Zoolog. Fasc. XI. Tab. I.
n) Haller a. a. O. §. 4. p. 190. Cooper, Philos.
Transact. Y. 1800. p. 156. Der Letztere sahe die
äuſsern Ohren bey einem jungen Menschen beweg-
lich werden, dem das Trommelfell beyder Ohren
verletzt war.
o) Oeuvres de Phys. et de Mechan. p. 258.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/383>, abgerufen am 22.11.2024.
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