Es giebt einige Fische, z. B. die Lampreten und die Hayfische q), welche faulendem Fleische nachgehen; andere werden vorzüglich durch gebratene thierische Substanzen angelockt, und für noch andere sind frische Insekten und Würmer, oder blutiges Fleisch die beste Lock- speise r). Schon Aristoteless) schloss aus mehrern dieser Thatsachen auf einen Geruchs- sinn der Fische, und bis auf, die neuesten Zeiten trug man kein Bedenken, ihm beyzu- stimmen. Man wollte auch beobachtet haben, dass, wenn die Fische stärker riechen wollen, sie sich erst von dem Strome forttreiben lassen und dann demselben wieder entgegenschwim- men t). Aber in diese Erfahrung und manche ähnliche hatte man etwas gelegt, was nicht reine Beobachtung war. Ein wichtigerer Grund
für
q) O. Fabricii Fauna groenlandica. p. 129.
r) Die Cariben, eine Salmart des Stroms von Apure in Südamerika, halten sich im Grunde des Wassers auf; sobald aber einige Blutstropfen sich ins Wasser ergiessen, sammeln sie sich zu Tausend auf der Ober- fläche. Von Humboldt's u. Bonpland's Reise in die Aequinoctialgegenden des neuen Continents. Th. 3. S. 382.
s) Hist. animal. L. IV. C. 8.
t)Scarpa a. a. O. S. III. C. 2. §. 16.
§. 3. Die Fische.
Es giebt einige Fische, z. B. die Lampreten und die Hayfische q), welche faulendem Fleische nachgehen; andere werden vorzüglich durch gebratene thierische Substanzen angelockt, und für noch andere sind frische Insekten und Würmer, oder blutiges Fleisch die beste Lock- speise r). Schon Aristoteless) schloſs aus mehrern dieser Thatsachen auf einen Geruchs- sinn der Fische, und bis auf, die neuesten Zeiten trug man kein Bedenken, ihm beyzu- stimmen. Man wollte auch beobachtet haben, daſs, wenn die Fische stärker riechen wollen, sie sich erst von dem Strome forttreiben lassen und dann demselben wieder entgegenschwim- men t). Aber in diese Erfahrung und manche ähnliche hatte man etwas gelegt, was nicht reine Beobachtung war. Ein wichtigerer Grund
für
q) O. Fabricii Fauna groenlandica. p. 129.
r) Die Cariben, eine Salmart des Stroms von Apure in Südamerika, halten sich im Grunde des Wassers auf; sobald aber einige Blutstropfen sich ins Wasser ergieſsen, sammeln sie sich zu Tausend auf der Ober- fläche. Von Humboldt’s u. Bonpland’s Reise in die Aequinoctialgegenden des neuen Continents. Th. 3. S. 382.
s) Hist. animal. L. IV. C. 8.
t)Scarpa a. a. O. S. III. C. 2. §. 16.
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§. 3.
Die Fische.
Es giebt einige Fische, z. B. die Lampreten
und die Hayfische q), welche faulendem Fleische
nachgehen; andere werden vorzüglich durch
gebratene thierische Substanzen angelockt, und
für noch andere sind frische Insekten und
Würmer, oder blutiges Fleisch die beste Lock-
speise r). Schon Aristoteles s) schloſs aus
mehrern dieser Thatsachen auf einen Geruchs-
sinn der Fische, und bis auf, die neuesten
Zeiten trug man kein Bedenken, ihm beyzu-
stimmen. Man wollte auch beobachtet haben,
daſs, wenn die Fische stärker riechen wollen,
sie sich erst von dem Strome forttreiben lassen
und dann demselben wieder entgegenschwim-
men t). Aber in diese Erfahrung und manche
ähnliche hatte man etwas gelegt, was nicht
reine Beobachtung war. Ein wichtigerer Grund
für
q) O. Fabricii Fauna groenlandica. p. 129.
r) Die Cariben, eine Salmart des Stroms von Apure
in Südamerika, halten sich im Grunde des Wassers
auf; sobald aber einige Blutstropfen sich ins Wasser
ergieſsen, sammeln sie sich zu Tausend auf der Ober-
fläche. Von Humboldt’s u. Bonpland’s Reise in
die Aequinoctialgegenden des neuen Continents. Th. 3.
S. 382.
s) Hist. animal. L. IV. C. 8.
t) Scarpa a. a. O. S. III. C. 2. §. 16.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/315>, abgerufen am 22.11.2024.
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