Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

Zweytes Kapitel.
Geruchssinn der Vögel, Amphibien und
Fische
.

§. 1.
Die Vögel.

Bis auf Scarpa z) schrieb man den Vögeln
bald einen sehr stumpfen, bald einen sehr
scharfen Geruch zu. Dieser stellte hierüber
Versuche an, indem er Vögeln von verschiede-
nen Familien in verdeckten Gefässen, deren
Deckel durchlöchert waren, Futter vorsetzte,
wovon Einiges mit riechenden Substanzen ver-
mengt, das andere ohne Zusatz war, und das
Benehmen der Vögel in Hinsicht auf diese ver-
schiedenen Speisen beobachtete. Der Erfolg
war, dass die hühner- und sperlingsartigen
Vögel den stumpfsten, die Klettervögel, beson-
ders der Papagey, einen feinern, die Raub-
und Schwimmvögel einen noch schärfern, und
die Sumpfvögel den schärfsten Geruch ver-
riethen.

Alle
z) Anat. disquis. de auditu et olfactu. S. III. C. 4.
§. 20. 21.

Zweytes Kapitel.
Geruchssinn der Vögel, Amphibien und
Fische
.

§. 1.
Die Vögel.

Bis auf Scarpa z) schrieb man den Vögeln
bald einen sehr stumpfen, bald einen sehr
scharfen Geruch zu. Dieser stellte hierüber
Versuche an, indem er Vögeln von verschiede-
nen Familien in verdeckten Gefäſsen, deren
Deckel durchlöchert waren, Futter vorsetzte,
wovon Einiges mit riechenden Substanzen ver-
mengt, das andere ohne Zusatz war, und das
Benehmen der Vögel in Hinsicht auf diese ver-
schiedenen Speisen beobachtete. Der Erfolg
war, daſs die hühner- und sperlingsartigen
Vögel den stumpfsten, die Klettervögel, beson-
ders der Papagey, einen feinern, die Raub-
und Schwimmvögel einen noch schärfern, und
die Sumpfvögel den schärfsten Geruch ver-
riethen.

Alle
z) Anat. disquis. de auditu et olfactu. S. III. C. 4.
§. 20. 21.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0304" n="286"/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head>Zweytes Kapitel.<lb/><hi rendition="#g">Geruchssinn der Vögel, Amphibien und<lb/>
Fische</hi>.</head><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <div n="5">
                <head>§. 1.<lb/><hi rendition="#g">Die Vögel</hi>.</head><lb/>
                <p><hi rendition="#in">B</hi>is auf <hi rendition="#k">Scarpa</hi><note place="foot" n="z)">Anat. disquis. de auditu et olfactu. S. III. C. 4.<lb/>
§. 20. 21.</note> schrieb man den Vögeln<lb/>
bald einen sehr stumpfen, bald einen sehr<lb/>
scharfen Geruch zu. Dieser stellte hierüber<lb/>
Versuche an, indem er Vögeln von verschiede-<lb/>
nen Familien in verdeckten Gefä&#x017F;sen, deren<lb/>
Deckel durchlöchert waren, Futter vorsetzte,<lb/>
wovon Einiges mit riechenden Substanzen ver-<lb/>
mengt, das andere ohne Zusatz war, und das<lb/>
Benehmen der Vögel in Hinsicht auf diese ver-<lb/>
schiedenen Speisen beobachtete. Der Erfolg<lb/>
war, da&#x017F;s die hühner- und sperlingsartigen<lb/>
Vögel den stumpfsten, die Klettervögel, beson-<lb/>
ders der Papagey, einen feinern, die Raub-<lb/>
und Schwimmvögel einen noch schärfern, und<lb/>
die Sumpfvögel den schärfsten Geruch ver-<lb/>
riethen.</p><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">Alle</fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[286/0304] Zweytes Kapitel. Geruchssinn der Vögel, Amphibien und Fische. §. 1. Die Vögel. Bis auf Scarpa z) schrieb man den Vögeln bald einen sehr stumpfen, bald einen sehr scharfen Geruch zu. Dieser stellte hierüber Versuche an, indem er Vögeln von verschiede- nen Familien in verdeckten Gefäſsen, deren Deckel durchlöchert waren, Futter vorsetzte, wovon Einiges mit riechenden Substanzen ver- mengt, das andere ohne Zusatz war, und das Benehmen der Vögel in Hinsicht auf diese ver- schiedenen Speisen beobachtete. Der Erfolg war, daſs die hühner- und sperlingsartigen Vögel den stumpfsten, die Klettervögel, beson- ders der Papagey, einen feinern, die Raub- und Schwimmvögel einen noch schärfern, und die Sumpfvögel den schärfsten Geruch ver- riethen. Alle z) Anat. disquis. de auditu et olfactu. S. III. C. 4. §. 20. 21.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/304
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/304>, abgerufen am 22.12.2024.